Orthomolekulare Medizin (ortho = gerade, richtig / molekular = Baustein) bezeichnet eine alternativmedizinische (komplementärmedizinische) Methode. Begründer war der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling. Er definierte das Wirkprinzip so: "Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit verantwortlich sind." Zentraler Punkt ist demzufolge die hochdosierte Verwendung von Vitalstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren etc. zur Vermeidung und Behandlung von Krankheiten. Durch die breite und zugleich idealisierte Versorgung unter Ausnutzung bestimmter Synergien kann der Körper bereits bestehende Problematiken selbst wieder besser handhaben und so wieder ins Gleichgewicht kommen, was für die Gesundung essentiell ist. Ebenso kann bestimmten Belastungssituationen wie z.B. langanhaltenden physischen oder psychischen Stress (Leistungssport oder der typische Managerposten) begegnet werden und Erkrankungen durch Belastung wirkungsvoll vorgebeugt werden. Die Kunst ist es, die individuellen Versorgungslücken zu ermitteln und zu beheben, deshalb gibt es auch nicht(!) die eine orthomolekulare Pille sondern nur eigens an die biochemische Individualität angepasste Versorgungspläne.
So kann man z.B. durch gezielten Eingriff bei Diabetes durch diverse Studien nachweislich belegt die negativen Folgen des Zuckers im Rahmen der Langzeitschädigung äußerst positiv beeinflussen. Gleiches gilt für Herz- und Kreislauferkrankungen, MS oder auch Alzheimer oder Parkinson; hier können u.U. die Nebenwirkungen diverser Medikamente sogar durch die Gabe einer Schutztherapie gemildert oder reduziert werden.
Wir sind Ihnen gern bei der Anpassung eines individuellen orthomolekularen Vorsorge- oder Therapiekonzeptes behilflich.
Weitere Informationen:
Die ernährungstherapeutischen Empfehlungen des Begründers der Orthomolekularen Medizin, Linus Pauling, lösten seinerzeit eine kleine Revolution der Ernährungsmedizin aus. Er postulierte vor über 30 Jahren, was inzwischen von Medizinern und Emährungexperten in aller Welt bestätigt wird: Vitalstoffe, insbesondere Vitamine, können den Organismus vor chronischen Erkrankungen schützen und sogar lebensverlängernd wirken. Vorausgesetzt, es wird auf eine Optimalversorgung geachtet. Aber gerade da liegt das Problem.
Viele Menschen benötigen mehr Vitalstoffe, also Vitamine, Anti-Oxidantien, Mineralstoffe und essentielle Fettsäuren, als sie wissen. Vor allem in Phasen erhöhter geistiger und körperlicher Anstrengung, im Wachstum, in der Schwangerschaft oder auch im Alter sind diese Bausteine der Gesundheit wichtig.
Oft genug wird aufgrund falscher Ernährungsgewohnheiten nicht einmal die Minimalversorgung erreicht. So entstehen latente Defizite, die langfristig gesehen negative Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben.
Diese Information soll Sie informieren aber auch anregen, einmal die eigenen Versorgungslücken aufzuspüren, wobei wir Ihnen gern mit unserem über drei Generationen gewachsenen Wissensfundus behilflich sind. Damit Sie länger gesünder leben.
Das Therapieprinzip der Orthomolekularen Medizin beruht auf der Erkenntnis, dass der menschliche Körper für ein gesundes, reibungsloses Funktionieren aller Organe eine Vielzahl von Vitalstoffen benötigt. Gemeint sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essentielle Fettsäuren. In der richtigen Menge und Konzentration bieten sie den optimalen Gesundheitsschutz.
Das Wirkprinzip der Orthomolekularen Medizin kann in Anlehnung an den Wegbereiter Linus Pauling folgendermaßen definiert werden: Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit verantwortlich sind.
Der Begriff orthomolekular hat seinen Ursprung in orthos (griech.) = richtig, gut und molekular, Molekül (lat.) = Baustein von Substanzen. Von Linus Pauling wurde 1968 dieser Begriff gewählt, weil er das Therapieprinzip gut verdeutlicht.
Die Orthomolekulare Medizin nutzt ausschließlich Substanzen, die sowohl in der Nahrung als auch in unserem Körper ganz natürlich vorkommen. Es sind Vitalstoffe, wie z.B. die Vitamine und Mineralien. Unser Körper kann sie teilweise nicht selbst oder nicht in ausreichender Menge herstellen. Sie müssen als Mikronährstoffe regelmäßig in ausreichender Menge zugeführt werden, damit wir gesund und leistungsfähig bleiben.
Der individuelle Vitalstoffstatus ist von verschiedenen äußeren und inneren Faktoren abhängig (s.u., Biochemische Individualität), z.B. Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, Alter, Gesundheitszustand und Umwelteinflüssen. Diese Faktoren wirken sich u.U. so stark bedarfssteigernd aus, dass die optimale Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarf selbst mit gesunder vielseitiger Mischkost oft nicht zu schaffen ist. Vitalstofflücken sind fast unvermeidlich.
Auf das Ernährungsproblem unzureichender Vitalstoffversorgung und die gesundheitlichen Konsequenzen machte Pauling bereits vor 35 Jahren in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science (160168) aufmerksam.
Im angelsächsischen Raum bezeichnet man die Orthomolekulare Medizin als "komplementäre Medizin". Sie wird dort als wertvolle Ergänzung der traditionellen Medizin, der Schulmedizin, gesehen.
Die Orthomolekulare Medizin basiert auf medizinischen und biochemischen Grundlagen. Viele wissenschaftliche Studien bestätigen inzwischen das von Pauling 1968 erstmals veröffentlichte orthomolekulare Konzept.
Das orthomolekulare Prinzip, nämlich die Beeinflussung von Körperfunktionen und Erkrankungen durch Änderung der Konzentrationen körpereigener Substanzen, wird seit langem in der Medizin genutzt. Nur wurde der Begriff "orthomolekular" noch nicht dafür verwendet.
"Orthomolekulare Methode"
Diabetes mellitus: Änderung der Zucker- und Kohlenhydratzufuhr
Bluthochdruck: Kochsalz-Einschränkung, Kalium-Zufuhr
Mineralstoff-Mangel, z.B.
Magnesium: Magnesium-Zufuhr
Kalium: Kalium-Zufuhr
Vitamin-Mangel: Vitamin-Zufuhr
Carnitin-Mangel bei Kindern: Carnitin-Zufuhr
Zu hoher Cholesterinspiegel: Reduzierung gesättigter Fettsäuren
Phenylketonurie bei Kindern: Reduzierung der Aminosäure Phenylalanin
Niereninsuffizienz: Zufuhr von Aminosäuren
Leberinsuffizienz: Zufuhr von Aminosäuren
Cholesterin-Gallensteine: Zufuhr von Gallensäuren z.B. Ursodesoxycholsäure
Zöliakie (Darmerkrankung): Weizenproduktfreie Ernährung
Rheuma: Vitamin E-Zufuhr
etc.
Der Schwerpunkt der orthomolekularen Therapie liegt nicht so sehr auf der Beseitigung der Symptome als vielmehr auf der Vermeidung und Behebung von Krankheitsursachen. Die Basis der orthomolekularen Behandlung ist die Zufuhr körpereigener, orthomolekularer Substanzen in der richtigen Menge und Kombination. Chemotherapeutische Arzneimittel werden, soweit der Einsatz therapeutisch notwendig ist, durchaus akzeptiert. Dabei wird aber die Gewichtung von Wirkung und Nebenwirkung besonders sorgfältig beobachtet.
Die Orthomolekulare Medizin bedient das Konzept der "Biochemischen Individualität", also den Nährstoffbedarf als individuelle Größe: Jeder Organismus ist anders, ebenso verhält es sich mit dem Nährstoffbedarf.
Beeinflussende Faktoren sind z.B.:
Optimaldosierung statt Mindestdosierung ist einer der wichtigsten Grundsätze in der Orthomolekularen Medizin. Das bedeutet: Vitamine bis auf A, D und K in hoher Dosis anwenden. Mineralstoffe. Spurenelemente und Vitaminoide ausreichend hoch dosieren. Antioxidantien ebenfalls hoch dosieren.
Multivitamin-Präparate, auch wenn sie noch zusätzliche Mineralien enthalten, sind vom Standpunkt der orthomolekularen Therapie wertlos. Sie können bestenfalls Mangelerscheinungen verhindern. Eine präventive oder gar therapeutische Wirkung im orthomolekularen Sinn ist nicht zu erzielen, wenn die Substanzen zu niedrig dosiert sind.
Chronische Erkrankungen entwickeln sich über einen langen Zeitraum. Sie sind nicht mit kurzzeitigen therapeutischen Maßnahmen oder zeitlich begrenzten Kuranwendungen in den Griff zu bekommen. Das gleiche gilt für Beschwerden und Erkrankungen, die von einem lange Zeit hindurch unerkannten Vitalstoffmangel verursacht wurden.
Eine optimale Wirkung mit orthomolelularen Substanzen ist sicher nur bei regelmäßiger Langzeitanwendung in hoher Dosierung erzielen, wie inzwischen zahlreiche Untersuchungen belegen.
Hier zwei eindrucksvolle Beispiele: In einer kalifornischen Studie mit 12.000 Personen zeigte sich, dass durch regelmäßige Einnahme von Multivitamin-Tabletten plus Vitamin C und E in hoher Dosierung die Sterblichkeitsrate von Herz- und Lebererkrankungen um 30% sank. Derartige Behandlungserfolge wurden bei einfacher, niedrig dosierter Multivitamin-Gabe nicht beobachtet.
In einer anderen Untersuchung aus den USA mit ca. 40.000 Ärzten und 85.000 Krankenschwestern hat die regelmäßige Anwendung von Multivitaminen plus hochdosiertem Vitamin C- und E die Sterblichkeit bei Herzerkrankungen um 40% gesenkt. Wurden nur Multivitamine verabreicht oder nur eine gelegentliche Anwendung praktiziert, konnten keine vergleichbaren Resultate erzielt werden.
Fazit: Für einen krankheitsvorbeugenden Effekt muss die Tagesdosis um eine Vielfaches höher angesetzt werden, als bisher von offiziellen Stellen empfohlen, z.B. bei Vitamin C mindestens um das Vierfache = 300mg. Bei Vitamin E mindestens um das Sechs- bis Achtfache = 75-100 mg. Aber Achtung: besprechen Sie ein solches Vorgehen immer mit einem erfahrenen Therapeuten.
Warum ist es nicht sinnvoll, ein einzelnes Mineral oder Vitamin zu verabreichen. z.B. nur Magnesium, nur Selen, nur Vitamin E oder C zu geben? Oder unvollständige und niedrig dosierte Kombinationen der Antioxidantien Vitamin C, E, Beta-Carotin?
Chronische Krankheitszustände beruhen im Allgemeinen auf einem ganzen Komplex von Ursachen. Es besteht ein komplexer Bedarf an einer ganzen Anzahl von Vitalstoffen. Nach dem Prinzip der Orthomolekularen Medizin sollten sie deshalb auch mit einer komplexen Kombination hochdosierter körpereigener Substanzen behandelt werden, um die Schieflage in der Vitalstoff-Bilanz optimal auszugleichen.
Gegner der Orthomolekularen Medizin stehen diesem Vorgehen eher skeptisch gegenüber. Ihre Begründung: Bei manchen Patienten sei die komplexe hochdosierte Verabreichung verschiedener körpereigener Substanzen gar nicht notwendig. Teilweise würden die Substanzen wirkungslos wieder mit dem Urin ausgeschieden. Doch ist es nicht klüger, eine hochdosierte, komplexe Kombination orthomolekularer Substanzen zu verabreichen und die schadlose Nebenwirkung einer teilweise ungenutzten Ausscheidung in Kauf zu nehmen, als ein unnötiges Gesundheitsrisiko einzugehen?
Zudem gilt es Wechsel- und Verstärkungswirkungen zu bedenken und auch die Form des Vitalstoffs ist für die Aufnahmefähigkeit des Organismus durchaus wichtig.
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