Zero Waste im Badezimmer
Tuben, Tiegel, Toilettenbürste. Das meiste davon ist aus Plastik. Muss das sein?
Mit unseren Tipps gelingt es Ihnen, Wegwerfartikel zu reduzieren, ohne auf Lebensqualität und Körperpflege verzichten zu müssen.
Für die Beißer: Bürsten aus Bambus
Angenommen jeder von uns wechselt alle drei Monate die Hand-Zahnbürste. Pro Kopf kommen so im Lauf eines Lebens etwa 250 Stück zusammen. Bei 83 Millionen Menschen macht das jedes Jahr summa summarum geschätzte 250 Millionen Zahnbürsten – die allermeisten davon bestehen aus Kunststoff. Was ein Müllberg! Daher sind inzwischen Alternativen aus schnell nachwachsendem Bambus oder noch besser aus regionalem Naturholz stark im Kommen. Der Griff ist kompostierbar und der Bürstenkopf immer öfter austauschfähig. Die Borsten bestehen in der Regel aus Nylon oder Viskose und sind aus biobasiertem Rizinusöl gewonnen. Bleibt noch die Frage offen: Was kommt drauf? Statt Zahnpasta mit rot-weißen Streifen oder blauen Kügelchen zu benutzen, versuchen Sie es doch mal mit Putztabletten. Die Dentaltabs haben deutlich weniger Inhaltsstoffe, sind frei von Parabenen und anderen bedenklichen Substanzen. Außerdem sind sie plastiklos verpackt, sparen Abfall, CO2 und Geld.
PS: Umweltfreundlich Zähne putzen
Fest statt flüssig
Grüne Shampooflasche, quietschbunter Seifenspender und blau-gestreifter Deoroller. Alles so schön bunt im Bad – und so voll mit unnötigem Verpackungsmüll. Alles, was wir zur Reinigung und Pflege von Gesicht und Körper brauchen, kommt spielend leicht auch ohne Polyethylen aus. Der Problemstoff findet sich selbst Jahre später noch als Mikroplastik in Umwelt und Gewässern wieder – in Fischen und letztlich auch in uns selbst. Feste Seifen sind eine sauberere Sache. Es gibt sie für Haut und Haare, sie stehen ihren flüssigen Verwandten in nichts nach, nehmen aber deutlich weniger Platz weg, halten länger und punkten in Sachen Nachhaltigkeit: Sie brauchen weder Duft-, Farb- noch Konservierungsstoffe, sind frei von Plastik und daher biologisch abbaubar – auch Deo und Rasierschaum gibt’s in fester Form.
Rasieren ohne Reue
Tägliche Rasur, tägliche Umweltsünde. Das war mal. Inzwischen feiert nämlich der Rasierhobel seine Renaissance. Formschön aus Metall oder Nussholz gefertigt, macht das Vintage-Gerät mächtig was her; es liegt gut in der Hand und erweist sich innerhalb kürzester Zeit als echtes Sparwunder. In der Anschaffung ist der Hobel vielleicht etwas teurer als die Einweg- und Systemrasierer, dafür hält er ein Leben lang. Auch für die Klingen müssen Sie nicht mehr knietief in die Tasche greifen. Die Stahlklingen für den Rasierhobel kosten nur einen Bruchteil des Normalpreises für herkömmliche, unrecycelbare Wegwerfklingen und Plastikaufsätze: 9 Cent pro Stück – noch Fragen?
Plastikfreie Periode
Rund 10.000 Binden und Tampons verbraucht jede Frau im Lauf ihres Periodenlebens. Unvorstellbar! Obendrein ist jedes dieser Einmalprodukte sauerstoffgebleicht, enthält Plastik und ist mit Chemikalien behaftet, die mit den intimsten Stellen des Körpers in Berührung kommen. Die Umweltschutzorganisation Friends of Earth schätzt: Bis zu 3.000 bedenkliche Stoffe stecken in jedem synthetisch hergestellten Menstruationsartikel. Zum Glück geht’s auch anders. Von waschbaren Binden aus Baumwolle, chlorfreien, kompostierbaren und biologisch abbaubaren Slipeinlagen bis hin zu Menstruationstassen aus Naturkautschuk oder medizinischem Silikon ist die Bandbreite an Alternativen inzwischen ellenlang. Tipp: Langlebige Monatsunterwäsche, die sich optisch kaum von üblichen Slips unterscheidet, aber eine saugfähige und undurchlässige Funktionsschicht hat, gilt als eines der nachhaltigsten Periodenprodukte überhaupt.
PS: Alle TAGE wieder – Nachhaltige Monatshygiene
Blitzblank und trotzdem bio
Wer’s haargenau nimmt, kann das Badezimmer sogar zur vollständig plastikfreien Zone erklären: Toilettenhalter müssen nicht aus Kunststoff fabriziert sein, es gibt sie auch aus Holz, Keramik oder Edelstahl. Selbst Toilettenbürsten, Handfeger und Kehrblech aus Vollplastik haben ausgedient. Aus Buchenholz und Naturborsten sind die neuen nachhaltigen Badezimmerartikel gemacht. Und zum Putzen selbst müssen Sie ebenfalls keine Chemiekeulen schwingen. Drei umweltfreundliche Mittel, mehr brauchen Sie nicht: Essig, Natron und Zitronensäure machen das Bad blitzblank, schonen die Umwelt und unsere Gesundheit.
PS: Natürlich sauber – Umweltfreundlicher Frühjahrsputz
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