Wir bleiben hier

Viele heimische Vogelarten machen sich im Herbst aus dem Staub, um im wärmeren Süden zu überwintern. Andere verweilen trotz niedriger Temperaturen und knappem Nahrungsangebot bei uns. Wie Sie diesen Piepmätzen die kalte Jahreszeit erleichtern können.

Von A wie Amsel bis Z wie Zaunkönig: Eine ganze Reihe hiesiger Singvögel fürchtet sich nicht vor Eis und Schnee und bleibt rund ums Jahr in heimischen Gefilden. Und hier bekommen die kleinen Flattermänner allerlei gefiederten Besuch aus Nord- und Osteuropa, wo im Winter bekanntlich ein noch raueres Klima herrscht. Seidenschwanz, Bergfink und Rotdrossel gehören hierzulande zu den gern gesehenen Wintergästen aus dem Ausland.

Sobald das Thermometer in den Keller rutscht, fühlen sich Vögel in Städten und Dörfern oft wohler als in der freien Natur. Mit Vorliebe besuchen sie unsere Gärten, um nach Nahrung und Unterschlupf zu suchen. Nachts verstecken sich die Piepmätze dann in Gebüschen, Hecken und Bäumen, plustern ihr Gefieder auf und schützen sich so vor frostigem Wetter. Damit sich Blaumeisen, Rotkehlchen und all ihre Verwandten wohl in der besiedelten Winterlandschaft fühlen, können wir Menschen so einiges tun.

Naturnahes Winterparadies

Der wichtigste Rat: Draußen am besten alles so lassen, wie die Natur es vorgesehen hat. Ein „wilder“ Garten mit vielen Sträuchern und Büschen, beerentragenden Gehölzen, Totholz, verblühten Blumen und Stauden bietet unseren gefiederten Freunden sichere Verstecke und sorgt für ihr leibliches Wohl. Denn schließlich tummeln sich im urwüchsigen Naturparadies auch reichlich überwinternde Insekten, die Vögeln als Nahrung dienen.

Tierisch gut bewirtet

Sie möchten noch mehr für Wintervögel tun? Dann hängen Sie Nistkästen auf, die den Tieren einen hervorragenden Zufluchtsort bieten. Im Inneren können sie sich sogar dicht an dicht kuscheln und gegenseitig wärmen. Ebenfalls sinnvoll: Die gefiederten Gartengäste – an einem vor Nachbars Katze und anderen Räubern geschützten Plätzchen – mit Wasser und Nahrung zu versorgen. Diese Art von Zuwendung ist übrigens nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon möglich – und erlaubt!

Eine hygienische Sache sind Vogelfutter-Spender, die die Leckerbissen im Inneren einerseits vor Nässe schützen und andererseits verhindern, dass das hungrige Federvieh durchs Essen läuft und es mit Kot verschmutzt. Gut zu wissen: Wer mit dem Füttern beginnt, sollte es auch konsequent und täglich bis zum Ende des Winters tun. Die Vögel gewöhnen sich an ihre Futterplätze und könnten sonst in kürzester Zeit verhungern.

Wem schmeckt was?

Körnerfresser wie Fink und Gimpel lieben Sonnenblumenkerne (gibt es in Bioqualität in Ihrer Apotheke) und andere grobe Körner.

Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Zaunkönig und Star bevorzugen Haferflocken, Kleie, Rosinen und Obst.

Allesfresser wie Meise und Specht lassen sich sowohl Körner als auch weiches Futter schmecken.

Tipp: Entscheiden Sie sich für hochwertiges Vogelfutter in Bioqualität und achten Sie bei Meisenknödeln darauf, dass sie nicht in Plastiknetzen stecken. Denn darin können sich Wildvögel mit den Beinen verfangen und schwer verletzen.

Generell ungeeignet als Nahrung für Piepmätze sind Brot und Speisereste; Salz und Gewürze vertragen sie nicht!

Lesen Sie auch: Vogelfütterung im Winter – Artgerecht schmeckt’s am besten

Und natürlich stehen wir Ihnen gern beratend zur Seite.

Naturheilkunde & Gesundheit 10/24
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.