Tränensäcke, Augenringe und richtige Teezubereitung
Schau mir in die Augen. Anhand der Augen, bzw. anhand der dünnen Hautpartie unter und um die Augen, lassen sich ungenügender Schlaf, feucht fröhliche Feiern aber auch das Älterwerden kaum verbergen. Hier fehlt es an Unterhaut und festem Bindegewebe, mit eben den oft sichtbaren Folgen.
Augenringe
Hier staut sich in den feinen Äderchen Körperflüssigkeit, was für das bläuliche, dunkel wirkende Schimmern verantwortlich ist. Bei manchem sind ausgeprägte Schatten Veranlagung, sie können aber auch Krankheitssymptom sein. Das Beste, das man vorbeugend für eine straffe Gesichtshaut tun kann, ist ausreichend Flüssigkeit (Wasser, ungesüßter Saft oder Tee – s.u.) zu trinken.
Tränensäcke haben nichts mit Tränen zu tun
Mangelnde Bewegung, schlechter und zu wenig Schlaf, Rauchen und Lebensalter sind die Verursacher der umgangssprachlichen „Tränensäcke“. Hier sammeln sich jedoch keine Tränen sondern es bilden sich Fettpölsterchen durch einen gestörten Lymphfluss. Im Alter leiern zudem Muskeln und Bindegewebe aus, was ebenfalls die Tränensäcke fördert. Massagen und ähnliches bringen nahezu keine Besserung. Operative Eingriffe sollten nicht aus Schönheitsempfinden sondern nur bei medizinischer Notwendigkeit in Erwägung gezogen werden.
Was tun?
Schlägt man mal über die Stränge verschwinden bei normaler Lebensweise die Symptome fix wieder und alles ist gut. Bleiben die Symptome hartnäckig bestehen, könnte das wie erwähnt ein Hinweis auf eine Erkrankung sein und sollte Sie zu einem Arztbesuch bewegen.
Wichtig ist ausreichend zu trinken. Auch die oftmals belächelten Gurkenscheiben auf den Augen und/oder eine Quarkmaske helfen auf kühlende Art und Weise. Letztlich werden oftmals Teebeutel mit Schwarz- oder Grüntee aus dem Kühlschrank statt Gurkenscheiben verwendet.
Die Apotheke kann beratend helfen oder (ggf. nach Rücksprache mit dem Therapeuten) eine schwach konzentrierte harnstoffhaltige Salbe empfehlen, wodurch die Haut besser die Feuchtigkeit halten kann.
Wir meinen ja, dass Teebeutel besser für einen Tee verwendet werden sollten. Und wo wir gerade beim Thema Tee sind, möchten wir Ihnen noch ein paar Worte zur richtigen Zubereitung mit auf den Weg geben:
Wussten Sie, dass es verschiedene Arten der Teezubereitung gibt?
Bei allen Zubereitungsformen sind grundsätzlich zu beachten: Die ideale Wassertemperatur, die richtige Menge und die optimale Ziehzeit. Lesen und befolgen Sie die Zubereitungshinweise auf der Verpackung. Die im Fachjargon „Teedrogen“ genannten Wirkstoffe können nur bei richtiger Zubereitung optimal wirken. Die Wahl zwischen ganzen Pflanzenteilen und Beuteln ist beim Einkauf ordentlicher Ware kaum entscheidend.
1.) Der klassische Heißwasseraufguss
Kochendes Wasser wird über die Pflanzenteile (oder den Beutel) gegossen, dann folgt eine bestimmte Ziehzeit nach der die Pflanzenteile wieder entnommen werden (hilfreich sind Filter, Netze oder Siebe) bzw. der Tee abgegossen wird.
2.) Abkochung
Diese Methode wird oftmals beim Einsatz von harten Pflanzenteilen (Hölzer, Wurzeln, Rinden) verwendet. Dabei werden die Pflanzenteile in kaltes Wasser gelegt, zum Kochen gebracht (etwa fünf bis zehn Minuten sprudelnd kochend) und dann abgegossen.
3.) Kaltauszug
Die Methode für Pflanzenteile, die z.B. wärmeempfindliche Schleimstoffe enthalten. Zudem gelangen so weniger schlecht verträgliche Stoffe in den Tee. Und so wird es gemacht: Pflanzenteile in kaltes Wasser legen und eine bestimmte Zeit bei Raumtemperatur stehen lassen. Abseihen und erst dann erhitzen.
Individuelle Arzneitees bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke. Tee – richtig zubereitet – wärmt, duftet, versorgt mit Flüssigkeit, schmeckt und zeigt Wirkung. Insbesondere bei Erkältungsbeschwerden sind Tees eine sanfte Genesungsunterstützung.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern
PS: Haben Sie auf einer Teeverpackung schon mal bei den Zubereitungshinweisen die Warnung „… nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel“ gelesen? Was steckt dahinter?
Gerade bei Kräuter- und Früchtetees ist es möglich (bei allen Herstellern, in allen Preislagen), dass darin Keime enthalten sind, die nur unter Verwendung von sprudelnd kochendem Wasser (100°C) komplett abgetötet werden. Bei der Verwendung von Teeautomaten, die oftmals nur etwa 80°C erreichen, können diese eventuell überleben und für Kleinkinder oder gesundheitlich vorbelastete Personen ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Also wie gesagt: Zubereitungshinweise gründlich lesen und befolgen. Nicht nur bei Tee…
Tee-Kompositionen - Flora Apotheke Hannover
23. Januar 2023 @ 10:26
[…] Auch interessant ist unser Artikel über u.a. die richtige Teezubereitung sowie die Erklärung des oft auf Teeverpackungen zu findenden Hinweises „…nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel“: Tränensäcke, Augenringe und richtige Teezubereitung […]
Sonja
2. April 2017 @ 16:36
Liebes Florateam,
vielen Dank für die Informationen zu den Tränensäcken 🙂
Ein Hinweis zur Teezubereitung: ganz so schlimm, wie es mit den 80°C klingt, ist es jedoch nicht. Selbst bei 6min bei 60°C werden die allermeisten Keime und Bakterien abgetötet. Der Vorgang nennt sich Pasteurisierung und man kennt ihn vielleicht am besten von den (damit haltbar gemachten) Milchverpackungen.
Liebe Grüße,
Sonja
Flora Team
3. April 2017 @ 9:32
Hallo, vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich allerdings noch in Teilen kommetieren möchte: Zum Einen ist die hohe Temperatur notwendig, um bestimmte, besonders gerbstoffgebundene Inhaltsstoffe aus dem Tee freizusetzten, bei 60°C würde dies erst nach sehr langer Zeit geschehen.
Dann gibt es gerade bei Tees bestimmte Bakterien, die sogar bei diesen Temperaturen noch fermentieren können oder in Sporenform übergehen, wie beispielsweise den Bacillus licheniformis, der u.A. in Vogelgefieder vorkommt, womit der Tee durchaus in Berührung kommen kann.
Schließlich ist noch die Art des „Aufbrühens“ bzw. Pasteurisierens und damit das Verfahren entscheidend. Beim Pasteurisieren wird die Milch innerhalb kürzester Zeit und mit hoher Oberfäche mit Hitze in Verbindung gebracht, dies ist beim Teeaufgießen nicht der Fall. Übrigens werden beim Pasteurisieren ohnehin Bakteriensporen wie die von Clostridium botulinum nicht oder nur teilweise inaktiviert, diese würden lediglich beim ultrahocherhitzen (haltbare Milch) abgetötet. Für die im Kühlschrank gelagerte Milch mag dies in Ordnung sein, wenn diese innerhalb weniger Tage aufgebraucht wird. Für die Anwendung am Auge, dessen Schleimhäute und erst recht bei Verletzungen oder Reizungen wäre dies ein unnützes Risiko, da die Keime hier direkt eindringen könnten. Zwar gehen hier ggf. einige ätherische Öle durch Verdunstung verloren, hier kommt es aber ohnehin eher auf die Gerbstoffverbindungen an, die wie beschrieben bei höherer Temperatur ausgezogen werden.
Ihnen vielen Dank für den Anstoß, den Artikel noch weiter zu vertiefen.