Tipps für den Rücken
Wer kennt das nicht: Es sticht, zwickt und zieht im Rücken. Zwei Drittel der Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr darunter – Frauen häufiger als Männer. Zum Glück können Sie etwas dagegen tun.
1.) Wohlige Wärme
Ob es die gute alte Wärmflasche, ein erhitztes Dinkel- oder Kirschkernkissen oder ein Thermo-Umschlag aus der Apotheke ist – Wärme tut gut, regt die Durchblutung an, löst daher die Verspannung und ist das ideale Naturheilmittel. Besonders praktisch: Wärmepflaster, die jede Bewegung mitmachen, die passend für Nacken oder Rücken zugeschnitten sind und über mehrere Stunden heilsame Wärme abgeben. Alternative für sensible Haut: Auflagen, die auf die Unterwäsche geklebt werden und Hautkontakt vermeiden.
2.) Ab in die Wanne
Warmes Wasser und die heilsame Kraft von Kräutern oder ätherischen Ölen ergänzen sich perfekt. Badezusätze mit Teufelskralle, Arnika, Heublumen, Rosmarin- oder Wacholderölen durchwärmen den Körper nachhaltig und lockern die verspannte Muskulatur. Ebenfalls effektiv wirksam sind Naturmoor-Bäder, die es auch für die Wanne zu Hause gibt. Energiespar-Tipp: Bei leichteren Beschwerden reicht es oft schon, heiß zu duschen und den Wasserstrahl eine Weile über den betroffenen Partien kreisen zu lassen.
3.) Beine hoch
Legt uns ein akuter Schmerz regelrecht lahm, etwa bei einem Hexenschuss, ist schnelle Hilfe erforderlich: In der Rückenlage heben Sie vorsichtig die Beine an und legen Ihre Unterschenkel im rechten Winkel auf einem Stuhl oder Hocker ab. So werden die Wirbelsäule und vor allem der untere Rücken entlastet. Sobald der Schmerz nachlässt, versuchen Sie, sich vorsichtig zu bewegen. Bewegung ist schließlich das A und O gegen Rückenschmerzen.
4.) Druckmassage
Idealerweise sollten Physiotherapeuten Hand anlegen … Doch das ist nicht immer möglich, zum Glück können Sie sich auch selbst helfen – mit einem Igelball oder einer Faszienrolle. Über die schmerzenden Partien rollern, aber nicht zu viel Druck ausüben. So können sich verhärtete Muskeln lockern und verklebte Faszien lösen. Durchblutungsförderndes Arnika-Öl eignet sich ebenfalls für eine Massage, für die Sie – je nach betroffener Partie – eine helfende Hand gebrauchen können.
5.) Schärfe
Salben und Gele mit Capsaicin, dem Scharfstoff aus der Chilischote, entwickeln Wärme und regen so die Hautdurchblutung an. Somit können die Muskeln entkrampfen und der Schmerz wird gelindert. Achtung: Eine erbsengroße Menge reicht für eine etwa handtellergroße Partie. Weniger scharfe Alternative: Schmerzsalben mit Extrakten aus Beinwell, die sich auch bei stumpfen Verletzungen bewähren.
6.) Aktiv sitzen
Schreibtischarbeiter kennen das: Wir sitzen stundenlang und starren auf den Bildschirm. Kein Wunder, wenn es dann im Nacken zieht und im Rücken schmerzt. Daher sollten Sie bewusst bewegt sitzen. Das heißt: Recken und strecken Sie sich zwischendurch regelmäßig, rutschen Sie auf dem Stuhl vor und zurück, stehen Sie auf und laufen Sie umher, etwa beim Telefonieren. Ideal für aktives Sitzen sind luftgefüllte Kissen oder ein Pezziball. Sie sorgen dafür, dass sich unsere Kehrseite immer neu ausbalancieren muss und in Bewegung bleibt.
7.) Richtig tragen
Haltung bewahren schützt vor Beschwerden. Deshalb achten Sie beim Herunterbeugen immer auf einen geraden Rücken und gehen Sie dabei in die Knie. Zum Heben sind die Beine hüftbreit aufgestellt und gebeugt. Stemmen Sie die Last aus den Armen, nicht aus dem Rücken. Schwergewichte immer nah am Körper tragen.
8.) Relax!
Was lastet auf Ihren Schultern oder sitzt Ihnen im Nacken? Redewendungen wie diese deuten meist an, dass eine stressige Lebenssituation ihre körperlich spürbaren Auswirkungen hat. Studien zeigen: Psychischer Druck kann zu Muskelverspannungen führen. Denn stehen wir unter Stress, nehmen wir automatisch eine starre Haltung ein, die Muskulatur verkrampft und durch den Schmerz entsteht neuer Stress. Ein Teufelskreis, den wir unterbrechen sollten – mit aktiven Entspannungsmethoden wie Yoga, Progressiver Muskelrelaxation oder Tai-Chi, mit Meditation oder einfach einem Spaziergang in der Mittagspause.
9.) Bett-Check machen
Schon morgens protestiert der Rücken? Dann kann es an der falschen Matratze oder einem ungünstigen Kissen liegen. Die Matratze sollte weder zu hart noch zu weich sein. Ist sie auf Ihr individuelles Körpergewicht abgestimmt? Diese Frage spielt eine wichtigere Rolle als jene, ob es sich um eine Latex-, Taschen- oder Federkernmatratze handelt. Nach zehn Jahren hat außerdem jede ihren Dienst erfüllt und sollte gegen eine neue ausgetauscht werden. Ob Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer – bei der Wahl des Kissens kommt es auf die bevorzugte Schlafposition an.
Wann zum Arzt?
Rückenschmerzen, die sich verschlimmern oder unvermindert anhalten, sollten ärztlich abgeklärt werden. Auch, wenn der Schmerz in Unterleib und Beine ausstrahlt, sowie bei Taubheitsgefühlen oder Blasenschwäche.
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