Tiersitting – Bestens betreut: Urlaubszeit mit Haustieren

Die schönsten Wochen des Jahres werden für Dosenöffner schnell zum Problem: Nicht in jeder gebuchten Unterkunft sind Fellnasen willkommen, und auch die Anreise gestaltet sich oft schwierig. Doch es gibt sinnvolle Lösungen für entspannte Ferien – auf zwei und vier Beinen.

Endlich mal wieder Sonne tanken, fremde Kulturen erkunden, sich an üppigen Büfetts laben: Bei den meisten von uns ist die Sehnsucht nach dem nächsten Urlaub groß. Wer ein Haustier hält, bei dem mischt jedoch stets die Sorge im Hinterkopf mit: „Und was ist mit meinem Vierbeiner?“ Ein Hund kann manchmal mitreisen, doch bei Ferntrips lohnen sich der Stress und der logistische wie finanzielle Aufwand meist nicht. Bei Katzen, Kleintieren und Vögeln kommt eine Mitnahme häufig gar nicht erst infrage; viele Urlaubsquartiere lehnen solch tierische Gäste von vornherein ab. Oftmals würde die Unterbringung in ungewohnten Gefilden auch eine massive Belastung für die pelzigen oder gefiederten Mitreisenden bedeuten. Also bleiben sie am besten zu Hause – aber wie?

Daheim nicht allein

Während Katzen und Kleintiere sowie Vögel meist gut zurechtkommen, wenn sie zu Hause zweimal täglich neben Futter, Wasser und eventuell Medikamenten auch Gesellschaft erhalten, benötigen Hunde – nicht nur aufgrund des erforderlichen Auslaufs – mehr zeitliche Zuwendung. Sollen Bello und Rex in der gewohnten Umgebung bleiben, ist Inhouse-Tiersitting, bei dem die Pflegeperson während Ihrer Abwesenheit temporär bei Ihnen einzieht, eine gute Lösung. Das kann idealerweise ein Ihnen und Ihrem Tier bereits bekannter Mensch sein, etwa aus dem Freundes- oder Familienkreis. Ist dies nicht möglich, vermitteln professionelle Tier- und Haushütungsagenturen entsprechende Personen. Die Kosten (ab circa 80 Euro pro Tag) reißen allerdings ein ordentliches Loch ins Urlaubsbudget. Wer seine Kaninchen, Katzen oder Kanarienvögel günstiger in guten Händen wissen will, kann auf mobiles Tiersitting zurückgreifen. Die Preise differieren stark, je nach Anbieter und Leistung; für jeden Besuch sollten Sie inklusive An- und Abfahrt zwischen zehn und 25 Euro einkalkulieren. Wichtig: Holen Sie, bevor Sie Ihre Fellnase und den Schlüssel Ihres Heims einer fremden Person anvertrauen, einige Informationen ein.

  • Verfügt der oder die Aufpasser über Sach- und Fachkenntnisse zur Tierart, hat bestenfalls eine tierspezifische Ausbildung?
  • Gibt es eine aussagekräftige Website mit Fotos und Gästebucheinträgen sowie positive Rezensionen bei google.de?
  • Wird ein Vorab-Besuch vereinbart, um Sie, Ihr Tier und die örtlichen Gegebenheiten genauer kennenzulernen?
  • Erhalten Sie eine genaue Beschreibung über die Erfahrung der Tiersitterin oder des Tiersitters sowie über die vereinbarten Leistungen und entstehenden Kosten?
  • Ist der oder die Dienstleister gut und über mehrere Kanäle zu erreichen, etwa per Handy, WhatsApp, Festnetz sowie E-Mail – und liegt Ihnen die exakte Adresse des Unternehmens vor?

Nur wenn all Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet sind und Sie ein gutes Gefühl haben, sollten Sie die Dienste in Anspruch nehmen.

Vollpension für Vierbeiner

Eine andere Option ist die Unterbringung außerhalb der eigenen vier Wände, etwa bei einer Tierpension, auf einer Pflegestelle oder als Gast im Tierheim. Auch hierbei gilt selbstverständlich, die Unterbringung zuvor auf Herz und Nieren zu prüfen. Für Betreibende von kommerziellen Tierpensionen ist ein Sachkundenachweis nach Paragraf 11 Tierschutzgesetz (TierSchG) vorgeschrieben. Liegt dieser vor? Besichtigen Sie die Räume beziehungsweise Gehege zur Unterbringung: Werden die Tiere in Gruppen oder einzeln gehalten? Und passt dies mit den Bedürfnissen Ihrer Fellnase zusammen? Hunde etwa leiden häufig unter einer Solo-Unterbringung, wohingegen viele Katzen „Einzelzimmer“ schätzen; zumindest sind genügend Rückzugsmöglichkeiten erforderlich. Kaninchen und Vögel sollten möglichst im gewohnten Gehege einziehen dürfen; geht das nicht, muss das vorhandene eine ausreichende Größe aufweisen. Betrachten Sie auch die hygienischen Bedingungen: Ist alles angemessen sauber? Wie viele Betreuer kümmern sich um die Vierbeiner? Laut Deutschem Tierschutzbund e. V. sind pro Person fünf bis zehn Hunde und zehn bis 15 Katzen angemessen. Bei Tierpensionen und in -heimen ist ein gültiger Impfpass Ihres Lieblings erforderlich. Gut, wenn Ihr Tier das gleiche Futter erhält wie bei Ihnen daheim: Das reduziert das Risiko für Verdauungsbeschwerden. Die Kosten für eine solche Unterbringung variieren; durchschnittlich werden pro Tag zwischen 20 und 50 Euro fällig.

Die Chemie checken

Bei privaten Unterbringungen werden die Tiere nicht in separaten Räumen oder Zwingern, sondern üblicherweise im alltäglichen Setting betreut, leben also im Haushalt der Betreuungspersonen mit. Hier entscheidet in erster Linie die Chemie zwischen Mensch und Tier. Und, falls die Aufpasser ebenfalls mit Hund, Katze und Co. zusammenleben, die zwischen Tier und Tier. Oftmals ergibt sich aus einer solchen Situation auch die kostengünstige Möglichkeit eines gegenseitigen Tiersittings. Doch wo findet man eigentlich das passende Betreuungsangebot? Natürlich im Internet bei Portalen wie z. B. kleinanzeigen.de, betreut.de, tierio.de, tierpension.net oder tier-ferien.de. Aber auch die örtliche Tierarztpraxis ist eine gute Anlaufstelle für Sitting-Kontakte: Hier hängen häufig entsprechende Angebote aus. Tierschutzvereine und das lokale Tierheim können ebenfalls meist weiterhelfen. Wichtig: Da viele Gastplätze und mobile Angebote insbesondere in den Ferienzeiten ausgebucht sind, möglichst frühzeitig nach der perfekten Lösung für Ihr Tier suchen!

Finden Sie hier im Blog weitere Artikel über die Hunde-Fellnasen sowie die Katzen-Samtpfoten

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