Tatort Mensch – Wunderwerk Immunsystem

Viren, Bakterien, Pilze… krank machende Keime lauern überall in unserer Umgebung. Damit wir ihnen trotzen können, hat sich die Natur Großartiges einfallen lassen: das körpereigene Immunsystem – ein weit verzweigtes Netz aus Organen, Gefäßsystemen, Zellen und Eiweißkörpern. Wir stellen die Hauptdarsteller vor und nehmen Sie mit auf eine spannende Reise durch den Körper. – Von Andrea Neuen

Haut

Das schützende Bollwerk sorgt dafür, dass Keime und andere Schadstoffe nicht in den Körper eindringen können. Dafür braucht unsere Haut ihren Säureschutzmantel. Ist diese natürliche Barriere intakt, haben Erreger schlechte Karten.

Schleimhäute

Attackieren Feinde wie Erkältungsviren unsere Atemwege, sind die Schleimhäute in Nase und Rachen zur Stelle: Sie sind mit Millionen kleiner Flimmerhärchen (Zilien) ausgestattet, die die Eindringlinge durch ihre stetigen Bewegungen abtransportieren.

Mandeln

Strategisch günstig gelegen, befinden sich die Mandeln (Tonsillen) an Gaumen und Rachen. Ihre Aufgabe: Krankheitserreger abzufangen. Da unsere Mandeln reich an Abwehrzellen (weißen Blutkörperchen) sind, werden die Keime auch gleich unschädlich gemacht.

Knochenmark

In diesem schwammartigen Gewebe im Inneren unserer Knochen werden die weißen Blutkörperchen gebildet und vermehrt. Von hier aus gelangen die Abwehrzellen in weitere Organe und Gewebe, wo sie reifen und sich spezialisieren.

Thymusdrüse

Ihr Spitzname: Trainer der Immunzellen. In diesem drüsenähnlichen kleinen Organ hinter dem Brustbein werden bestimmte Abwehrzellen (T-Lymphozyten) geprägt. Im Thymus lernen sie, fremde von körpereigenen Zellen zu unterscheiden.

Lymphknoten

Hunderte dieser kleinen Gewebsknoten tummeln sich in unserem Körper. Sie gehören zum lymphatischen System, das Gewebswasser (Lymphe) bildet und transportiert. Die Lymphknoten arbeiten wie biologische Filterstationen: Sie fangen Krankheitserreger ab und regen die Bildung spezieller Antikörper im Blut an.

Milz

In diesem stark durchbluteten Organ werden verschiedene Abwehrzellen vermehrt und gespeichert. Sobald diese Truppen der Körperpolizei gebraucht werden, wandern sie von der Milz aus über das Blut in die Organe.

Darm

In unserer Darmwand ist ein Großteil der Antikörper produzierenden Zellen beheimatet. Auch das Darmmikrobiom, umgangssprachlich Darmflora genannt, erfüllt eine wichtige Schutzfunktion: Ist es gesund, können sich krank machende Keime nur schwer ansiedeln.

Auf diese Zellen können Sie zählen:

Leukozyten

So heißen die weißen Blutkörperchen im Fachjargon. Zur großen Leukozyten-Familie gehören angeborene Immunzellen (z.B. Monozyten) sowie im Laufe des Lebens erworbene Spezialisten (z.B. B- und T-Lymphozyten).

Monozyten und Makrophagen

Sie werden auch Fresszellen genannt. Aus gutem Grund: Monozyten, die sich im Körper zu Makrophagen weiterentwickeln, fahnden nach schädlichen Eindringlingen jeder Art und vertilgen sie.

Natürliche Killerzellen

Sie bilden die erste Verteidigungslinie im Kampf gegen Viren und Tumorzellen. Aufgabe der natürlichen Killerzellen ist es, infizierte oder entartete Zellen zu erkennen und abzutöten.

T-Lymphozyten

T-Zellen tragen große Verantwortung: Sie greifen körperfremde Stoffe (Antigene) direkt an und vernichten zudem eigene Körperzellen, die von Viren oder Mutationen betroffen sind. T-Zellen sind auch bedeutsam für die Regulation der Immunabwehr.

B-Lymphozyten

Diese Spezialisten produzieren große Mengen an Antikörpern. Dabei handelt es sich um spezielle Eiweißstoffe, die sich gezielt an Erreger haften, um sie zu zerstören.

Dendritische Zellen

Ihre besondere Fähigkeit: Dendritische Zellen können Keime fangen, verdauen und Teile davon anschließend auf ihrer Oberfläche präsentieren. So bekommen andere Immunzellen wichtige Informationen über den jeweiligen Erreger.

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Naturheilkunde & Gesundheit 11-21
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.