Superfoods aus der Heimat
Warum in die Ferne schweifen und nach exotischen Lebensmitteln suchen? Auch hierzulande gibt es Leckereien voller guter Inhaltsstoffe.
Super, weil …
Lebensmittel, die als Superfood bezeichnet werden, liefern wertvolle Nährstoffe in besonders hoher Konzentration. Oft sind gleich mehrere Vitamine, Mineralstoffe sowie andere gesundheitsfördernde Substanzen in großer Menge enthalten. Die meisten Superfoods haben dabei wenig Kalorien und sind natürliche Nahrungsmittel, keine Dickmacher oder Zuckerbomben.
Viele heimische Nahrungsmittel erleben zurzeit eine Renaissance. Gut so, denn ihre inneren Werte überzeugen. Randvoll mit Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen können es regionale Superfoods locker mit Avocado und Co. aufnehmen. Zumal auch die Ökobilanz besser ausfällt als bei Produkten aus Übersee.
Von Saskia Fechte
Hafer
Ernährungsexperten schätzen die gesundheitlichen Vorteile des Getreides, insbesondere für Diabetiker: Viele Ballaststoffe, darunter Beta-Glucane, lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und halten den Insulinspiegel auf konstantem Niveau. Zudem können sie erhöhte Cholesterinwerte senken und bilden zusammen mit Flüssigkeit eine schützende Schicht auf der Darmschleimhaut. Das Verdauungsorgan profitiert außerdem von der Quellfähigkeit der Ballaststoffe, eine gute Unterstützung für die Nahrungsverwertung. In Form von Flocken und Kleie kommt automatisch die ganze Vollkorn-Power auf den Teller. Neben viel Energie stecken B-Vitamine, Biotin, Magnesium, Eisen und Zink darin. Bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die Avenanthramide, kommen nur in Hafer vor. Ihre antioxidativen Eigenschaften schützen die Zellen vor Schädigungen durch UV-Licht, Stoffwechselprodukte und Stress. Die gesundheitlichen Vorzüge sind wissenschaftlich anerkannt. 2017 schaffte es der Hafer sogar zur „Arzneipflanze des Jahres“.
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Leinsamen
Bekannt vor allem als Verdauungshelfer: Zahlreiche Ballaststoffe quellen gut auf und erhöhen das Volumen des Darminhalts. Das beschleunigt die Nahrungsverarbeitung und unterstützt den Verdauungstrakt bei seiner Arbeit, beispielsweise beim Abtransport von Keimen und Schadstoffen. Vermutlich beugen die Ballaststoffe zudem Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Tipps dazu: viel trinken und die Samen vor dem Verzehr schroten. Ein weiterer Pluspunkt sind die Omega-3-Fettsäuren aus Leinsamen, sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der Senkung erhöhter Blutfettwerte, zur Regulation des Blutdrucks und für ein gutes Gedächtnis. Die Fettsäuren sind außerdem entzündungshemmend. Presst man die Samen, gewinnt man hochwertiges Pflanzenöl voller gesunder Inhaltsstoffe. Ein Esslöffel Leinöl täglich, etwa im Salat oder Quark, gilt als traditionelles Mittel zur Gesundheitsvorsorge.
Rote Bete
Kaum Kalorien, dafür viele Antioxidantien – das sind Stoffe, die Zellschäden verhindern können. Die kräftige Farbe signalisiert die gesunde Wirkung der Rübe, denn Pflanzenfarbstoffe wie die hier vorhandenen Flavonoide stärken das Immunsystem. Eisen ist ebenfalls reichlich in dem Gemüse vorhanden, außerdem Folsäure, Kalium, Magnesium und Zink. Das Nitrat in der Knolle entspannt die Blutgefäße und gilt als sanfter Blutdrucksenker. Am besten verarbeiten Sie frische Rote Bete, damit Sie alle Inhaltsstoffe unverfälscht nutzen können. Einzige Einschränkung: Menschen, die zu Nierensteinen neigen, sollten die Knolle wegen ihres Oxalsäuregehaltes nicht zu oft roh verzehren.
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Rucola
Ursprünglich als Rauke bekannt, hat sich das Salatgemüse ein mediterranes Image verpasst. Zu seinen besten Eigenschaften zählen die Senföle, die für den nussig-scharfen Geschmack sorgen. Als gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe bekämpfen sie Keime, schützen die Zellen vor Entzündungsprozessen und wirken schmerzstillend. Eine andere wertvolle Klasse von Phytonährstoffen in Rucola sind die Glucosinolate. Sie wirken gegen Entzündungen und Zellveränderungen im Körper, werden als Schutzfaktor gegen Krebs eingestuft. Außerdem sind Carotinoide, Vitamin A und K sowie Calcium und Folsäure in Rucola reichlich vorhanden – gut für die Sehkraft, starke Knochen und ein aktives Immunsystem.
Sanddorn
Die orangefarbenen Beeren sind eine der reichhaltigsten Quellen für Vitamin C, sie liefern zehnmal mehr als Orange, Zitrone und Co. So sind die herb-säuerlich schmeckenden Früchte eine tolle Unterstützung für das Immunsystem im Kampf gegen Infektionen. Beta-Carotin, Vitamin E, Magnesium, Eisen und Calcium gibt es beim Genuss von Sanddorn noch obendrauf. Da der Geschmack im Rohzustand sehr speziell ist, wird die orangefarbene Beere meist verarbeitet. Direktsaft sowie Produkte mit Extrakten aus Sanddorn erhalten Sie in der Apotheke. Übrigens nutzen auch viele Pflegeprodukte die Vorteile: Fruchtsäuren und Öle aus Sanddorn fördern die Wundheilung und beruhigen gestresste Haut.
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