Stille Nacht – Vor-Ort-Apotheken sind für Sie da

Wenn die meisten von uns rund um den Weihnachtsbaum sitzen, beginnt für viele Apotheker hierzulande eine lange Nachtschicht.

Alle Jahre wieder kann Manfred Eyll von einem besinnlichen Fest nur träumen. Statt mit seiner Frau und den vier Kindern an der festlich gedeckten Tafel zu sitzen, verbringt er den Heiligabend in seiner Apotheke – so wie 1.200 seiner Kollegen in ganz Deutschland übrigens auch. „Regelmäßig Notdienste zu leisten, gehört seit mehr als 30 Jahren zu meinem Leben – und zu meinen Pflichten als Apotheker“, sagt er.

Dienstbereite Apotheken – ein Muss!

Krankheiten halten sich nun einmal nicht an Terminkalender und Ladenöffnungszeiten. Oft werden Arzneimittel ausgerechnet am Wochenende oder mitten in der Nacht dringend benötigt. Etwa, weil das Kind fiebert, ein Zahn heftig pocht oder Husten den Schlaf raubt. „Damit alle Menschen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr mit Medikamenten versorgt werden können, ist es unerlässlich, dass es flächendeckend dienstbereite Apotheken gibt.“

20.000 Menschen kommen zum Notdienst

Pro Nacht nehmen bundesweit etwa 20.000 Menschen den Apotheken-Notdienst in Anspruch, um Rezepte einzulösen oder Arzneimittel für die Selbstbehandlung zu kaufen. Sieben Millionen Medikamente geben Vor-Ort-Apotheken pro Jahr allein im Notdienst ab. „Besonders häufig klagen Notdienst-Kunden über akute Schmerzen oder grippale Infekte, und speziell an den Weihnachtstagen auch über Magenverstimmungen“. Zeit zum Luftholen bleibt ihm oft kaum. „In einem strengen Winter kamen am zweiten Weihnachtsfeiertag einmal über 200 Patienten mit Erkältungssymptomen in meine Apotheke – das war der Wahnsinn“, erinnert er sich.

Sorge wegen Apothekensterben

Eyll ist Pharmazeut aus Leidenschaft. Anfang der 1990er-Jahre eröffnete er seine erste Apotheke im Wallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein. „Früher hatte ich etwa 70 Notdienste im Jahr“, sagt er. Mittlerweile hat der Unternehmer seinen Standort in die Stadt Geldern verlegt – und muss nun nachts seltener raus. Mit Sorge blickt er auf die seit Jahren sinkende Zahl an öffentlichen Apotheken. Inzwischen hat das Apothekensterben ein Rekordniveau erreicht. „Vor allem in ländlichen Regionen, in denen die Apothekendichte erheblich geringer ist als in der Stadt, müssen die Kollegen sehr viele Nacht- und Feiertagsdienste leisten. Und kranke Menschen haben hier oft weite Anfahrtswege, wenn sie außerhalb der regulären Öffnungszeiten Arzneimittel brauchen, teilweise unzumutbar.“

Notdienst gibt’s nur in Vor-Ort-Apotheken

Nacht- und Notdienste übernehmen lediglich die Apotheker vor Ort, Versandapotheken beteiligen sich nicht. „Die meisten Patienten wissen unseren Service sehr zu schätzen und sind dankbar, wenn sie jederzeit wichtige Medikamente und pharmazeutischen Rat bekommen. Und weil wir in Notsituationen ganz selbstverständlich für die Kunden auch nachts, am Wochenende oder an Feiertagen da sind, bleiben sie den wohnortnahen Apotheken meist auch das ganze Jahr über treu. Das macht mich froh, sodass ich selbstverständlich auch an Weihnachten gerne für andere da bin“, sagt er. „Helfen, wenn man gebraucht wird, gehört schließlich zum Fest der Liebe dazu.“

So finden Sie dienstbereite Apotheken in Ihrer Nähe:

N&G Cover Dez24
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.