Rasur: Nass oder trocken?

Keine Lust auf Bart? Dann müssen die Stoppel regelmäßig weg. Wie? Das ist Männersache aber auch eine Frage von Lebensstil und Hauttyp.

Von Saskia Fechte

Für die meisten Männer steht fest: Es gibt nur einen Weg. Die Frage, ob nass oder trocken, ist mehr als eine spontane Entscheidung. Gute Argumente gibt es für beide Methoden. Trocken geht fix und ohne größere Blessuren. Eine Nassrasur ist gründlicher, braucht aber Geduld, größeres Equipment und etwas Fingerspitzengefühl. Egal, wofür Sie sich entscheiden: Arbeiten Sie sorgfältig step by step.

Nass: ein echtes Ritual

Am besten klappt’s direkt nach der Dusche oder der Gesichtsreinigung, dann sind die Poren geöffnet und die Stoppeln weicher. Spezielles Shampoo, Rasierschaum, -gel oder -seife mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera unterstützen diesen Vorbereitungseffekt und reduzieren den Stress für die Haut. Schäumen Sie das Produkt mit warmem Wasser zwischen den Handflächen auf und verteilen Sie es gleichmäßig auf die Bartregion. Einige Minuten einwirken lassen. Wenn Sie nicht alle Haare loswerden möchten, sondern Konturen nacharbeiten wollen, verwenden Sie ein Gel, das keine Schaumberge erzeugt und klar bleibt – so haben Sie bessere Sicht auf Ihr Arbeitsfeld.

Moderne Rasierhobel besitzen bis zu fünf einzelne Klingen. Sie heben jedes Haar leicht an und kappen es direkt über der Haut. Führen Sie den nassen Rasierkopf mit leichtem Druck und in kurzen Zügen über das Gesicht. Wenn Sie mit der freien Hand die Haut etwas glatt ziehen, erwischen Sie die Stoppel besser. Das hilft vor allem an den »Problemzonen« Oberlippe, Unterkiefer und Hals. Eine Rasur in Haarwuchsrichtung ist freundlicher zur Haut, vermeiden Sie zudem mehrmaliges Bearbeiten der gleichen Stelle. Nach jedem Zug den Rasierer abspülen, um ihn von Schaum und Haaren zu befreien. Wechseln Sie regelmäßig die Klingen aus, stumpfe Messer arbeiten nicht mehr gründlich und führen schnell zu Hautirritationen.

Trocken: auf die Schnelle

Wer oft Pickel, trockene Haut oder keine glatte Bartpartie hat, ist mit dem Trockenrasierer besser beraten. Er schneidet die einzelnen Haare wie bei einer Schere zwischen zwei Klingen ab. Muttermale, Warzen oder andere Unebenheiten der Haut sind so besser vor Verletzungen geschützt. Wie der Begriff schon sagt, sollte das Gesicht trocken sein, empfehlenswert ist eine Rasur vor dem Duschen oder der Gesichtsreinigung. Führen Sie den Rasierapparat langsam mit leichtem Druck von unten nach oben über das Gesicht – gegen die Haarwuchsrichtung und in langen, glatten Bahnen. Spannen Sie mit den Fingern die Haut, so wird das Ergebnis gründlicher.

Den elektrischen Helfer bitte immer gut reinigen und mit einem Pinsel von Haaren sowie Seifenresten befreien. Er wird sonst zum Tummelplatz für Bakterien. Abnehmbare Teile können Sie auch mit Desinfektionsmitteln behandeln, sofern das Material es zulässt.

Hautschmeichler für danach

Nach der Rasur entfernen Sie die Schaumreste vom Gesicht. Kühles Wasser schließt die Poren und beruhigt. Anschließend das Gesicht mit einem sauberen, weichen Handtuch gut abtrocknen. Rasieren stresst die Haut und entzieht ihr Feuchtigkeit. Nach der Prozedur sollten Sie ihr beruhigende Pflege gönnen. Männerhaut ist fester, oft fettiger und schwitzt schneller, nutzen Sie also eigene Produkte, nicht die Ihrer Liebsten. Aftershaves enthalten oft Alkohol zur Desinfektion, können aber sensible Haut irritieren. Creme, Lotion oder Balsam mit Panthenol, Allantoin oder Bisabolol sind verträglichere Alternativen. Für alle gilt: Klopfen Sie das Produkt sanft in Gesicht- und Halspartie ein. Bei der Wahl sollten Sie die Hautverträglichkeit mitentscheiden lassen. Ihr Apothekenteam berät Sie gern oder fertig Ihnen individuelle Rezepturen an.

Geschnitten?

Am besten sofort mit kaltem Wasser abspülen und ein Kosmetiktuch leicht auf die Wunde drücken. Spezielle Rasierstifte und Alaunsteine desinfizieren und stoppen die Blutung punktgenau. Treten Rasurbrand, Juckreiz und Rötungen häufiger auf, fragen Sie einen Arzt um Rat. Vorsicht bei Blutgerinnungshemmern: Wenn Sie Marcumar oder ähnliche Präparate einnehmen, können selbst kleine Wunden lange nachbluten. Besprechen Sie auch in diesem Fall mit Ihrem Arzt, was bei der Rasur zu beachten ist.

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