Nicht ohne mein Oxytocin

Hormone sind eine Art Postsystem unseres Körpers, mit dessen Hilfe Organe und Zellen miteinander kommunizieren und so Einfluss nehmen können auf viele Funktionen in unserem Organismus aber auch auf Gedanken und Emotionen. In unserer Miniserie über Wohlfühl-Hormone stellen wir vor:

Oxytocin

Früher als Geburtshormon bekannt, gilt der Botenstoff heute als Verstärker sämtlicher zwischenmenschlicher Beziehungen. Tatsächlich intensiviert er Bindungsgefühle, doch Oxytocin kann noch mehr…

Oxytocin als Medikament

In der Geburtshilfe kommt Oxytocin als Injektion und Infusion zum Einsatz, etwa zur Geburtseinleitung, zur Behandlung von Blutungen und bei Brustentzündungen. Ob es sich auch zur Anwendung bei psychischen und psychiatrischen Krankheitsbildern wie Angststörungen, Borderline und Störungen aus dem Autismus-Spektrum eignet, wird aktuell in Studien getestet.

Dass das Hormon für eine Niederkunft von großer Bedeutung ist, lässt sich schon am Namen ablesen: Übersetzt bedeutet er etwa „schnelle Geburt“. Tatsächlich sorgt Oxytocin für die erforderlichen Gebärmutterkontraktionen, fördert den Milchfluss der frischgebackenen Mama und verstärkt, beim Stillen freigesetzt, die Bindung zwischen Mutter und Kind. Aber der Signalstoff, der gleichsam als Neurotransmitter fungiert, sorgt nicht nur bei Mamas und ihren Säuglingen für Wohlbefinden, auch alle anderen Menschen profitieren von Oxytocin.

Für Freundschaft, Fruchtbarkeit, Figur

So macht uns der Botenstoff selbstbewusster und relaxter, indem er die Produktion des Stresshormons Cortisol hemmt und das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Das macht sich beispielsweise bemerkbar, wenn wir vor Fremden einen Vortrag halten müssen. Auch der bei vielen verhasste Smalltalk auf Partys und Co. geht uns dank Oxytocin leichter über die Lippen. Zugehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Nähe – all das entwickeln wir mithilfe des Hormons rascher und unkomplizierter. Zudem regt es unsere Fettverbrennung an und fördert SEINE Fruchtbarkeit, da es die Beweglichkeit der Spermien positiv beeinflusst.

Streicheln, Sex und Selfcare

Wir schütten Oxytocin bei angenehmen Sinneswahrnehmungen aus, allen voran bei Berührungen – der Grund, warum es auch häufig als „Kuschelhormon“ bezeichnet wird. So lässt eine Umarmung von unseren Lieben unseren Spiegel in die Höhe schießen. Richtig viel Oxytocin verschafft uns Sex, und ein Orgasmus sorgt auch in dieser Hinsicht für absolute Höhepunkte.

So gut uns der soziale Austausch mit anderen Menschen tut: Wir können auch auf anderem Weg für einen Extra-Oxy-Kick sorgen. Einen ähnlichen Effekt wie zwischenmenschlicher (Haut-)Kontakt haben etwa innige Begegnungen mit Tieren: Sie zu streicheln und zu herzen, erhöht unseren Oxytocin-Spiegel. Ebenso Massagen, Sauna, leckeres Essen und angenehme Musik. Auch Selfcare-Maßnahmen wie Meditation und Yoga funktionieren prima. Tipp: ein ausgiebiges Vollbad – natürlich mit pflegendem Badezusatz aus der Apotheke.

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.