Mit oder ohne Pflaster? Ein Expertenrat.
Mit Pflaster oder ohne – wie heilen kleine Wunden besser? Diese Frage lassen wir einen Experten beantworten, Apotheker Friedrich Appenzeller:
„Früher hieß es bei einer kleinen Wunde meist‚ ‚da muss Luft dran, dann heilt sie schneller‘. Diese Ansicht gilt heute vielfach als überholt.
Haben Sie sich beispielsweise gekratzt oder geschnitten, sollten Sie die Verletzung zunächst mit klarem, kaltem Wasser reinigen und anschließend mit einem Wunddesinfektionsspray oder einer desinfizierenden Lösung aus der Apotheke behandeln, um Keime abzutöten. Bitte ohne Alkohol, sonst brennt’s! Wird die Schramme dann nicht abgedeckt, gerinnt das Blut, und es bildet sich mit der Zeit eine trockene Kruste. Sammelt sich unter dem Schorf jedoch Wundsekret, kann es zur Eiterbildung und Entzündung kommen. Die Folge: Das Abheilen verzögert sich, und das Risiko zur Narbenbildung steigt. Daher ist es sinnvoll, auch kleine Alltagsverletzungen zumindest mit einem Pflaster abzudecken. Das bewahrt die Wunde vor Reibung und Verunreinigungen und sorgt dafür, dass sie geschützt heilen kann. Oftmals, vor allem bei chronischen oder schlecht heilenden offenen Stellen, empfiehlt sich die sogenannte feuchte Wundbehandlung: Hierbei werden Hautläsionen etwa mit speziellen Gelen oder feuchten Auflagen versorgt, die die Wundheilung begünstigen.
Grundsätzlich können Sie viele Blessuren selbst behandeln, und Ihre Apotheke unterstützt Sie dabei gern. In einigen Fällen ist jedoch der Arztbesuch unumgänglich, etwa bei einer tiefen, stark blutenden Verletzung. Ebenso sollten Sie bei Anzeichen einer Wundinfektion – unter anderem erkennbar an Wärme, Rötung und Schwellung – oder wenn Fremdkörper aus der Wunde entfernt werden müssen, medizinische Hilfe suchen. Eventuell ist auch eine Auffrischung der Tetanusimpfung erforderlich.“
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