Meditation
Entspannen Sie sich – aber richtig. In unserer Serie über Entspannung stellen wir Ihnen die besten Methoden und beliebtesten Techniken vor.
Stefanie Happ berichtet Ihnen diesmal über Meditation.
Was ist Meditation?
Meditation ist konzentrierte Aufmerksamkeit. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „meditari“ ab. Übersetzt bedeutet dies „nachdenken“. Damit gemeint ist das Fokussieren auf einen speziellen Gedanken, ein imaginäres Bild oder einen Duft. Ganz im Hier und Jetzt zu verweilen, hat das Ziel, belastende Grübeleien zu durchbrechen, den Geist zur Ruhe zu bringen und Stress abzubauen.
Wie funktioniert die Methode?
Sich Zeit nehmen, das ist eines der wichtigsten Elemente einer Meditation. Auch der Ort spielt eine Rolle. Insbesondere Einsteiger sollten sich einen Platz suchen, an dem sie ungestört sind – ohne Alltags- und Nebengeräusche, kein Telefon und kein TV, maximal eine leise Meditationsmusik im Hintergrund. Ideal zum Meditieren ist eine bequeme Sitz-Haltung. Am Anfang muss es noch nicht die anspruchsvolle Lotus-Position (Buddha-Sitz) sein. Der Schneider- oder der Fersensitz ist ebenso gut, möglichst auf dem Boden. Ein Meditationskissen hilft dabei, die Wirbelsäule gerade zu halten. Die Schultern fallen lassen, die Hände in den Schoß oder auf die Knie legen. Wer schnell fröstelt, legt sich vorsorglich eine wärmende Decke über den Rücken. Viele Meditierende schließen die Augen; dies hilft, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Die tägliche Meditation sollte etwa fünf Minuten dauern. Wer schon geübt ist, kann die Zeit ausdehnen. Ideal ist eine halbe Stunde. Profis können übrigens immer und (fast) überall meditieren.
Wie wirkt Meditation?
Meditation dient der Entspannung und erhöht die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper und dem Gemüt. Aus der Hirnforschung weiß man, dass die meditative Praxis einen positiven Einfluss auf bestimmte Hirnstrukturen hat. Auf Dauer kann sich die Konzentration verbessern, weil Stresshormone gesenkt werden. Langfristig soll sich ein Zustand innerer Ruhe aufbauen. Während des Meditierens vertieft sich der Atem, die Herzfrequenz verlangsamt sich und der Blutdruck reguliert sich. Bei Schlafstörungen kann Meditation ein wirksames Mittel sein, auch bei Nervosität und seelischen Verstimmungen. Zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerzen und Migräne ist Meditation einen Versuch wert. Sogar zur Stärkung des Immunsystems soll diese Technik einen Beitrag leisten.
Für wen ist Meditation geeignet?
Meditation ist für jeden empfehlenswert, der einen Weg zu größerer innerer Zufriedenheit sucht. Die tägliche Übung schafft einen Ausgleich zum hektischen Alltag. Wer viel arbeitet oder intensiven Sport betreibt, kann auf diesem Weg Kraft für neue Anforderungen tanken und sogar seine Leistungen verbessern. Auch Kinder können von dieser Methode profitieren, um Schulstress zu kompensieren und ihre Aufmerksamkeit zu stärken.
Tipps für Einsteiger
Zeit, Ruhe, bequeme Kleidung und eventuell ein Meditationskissen – mehr brauchen Meditierende nicht. Wer sich mit dem Entspannungsverfahren beschäftigen möchte, kann sich in einem Meditations- oder Yogazentrum melden. Volkshochschulen, Familienbildungsstätten und Kneippvereine haben Kurse und andere meditative Angebote im Programm. In Zeiten des Abstandhaltens lässt sich die Meditation zu Hause mithilfe von Online-Trainings oder Ratgeberbüchern lernen. Es gibt CDs mit sogenannten geführten Meditationen, die das Üben leicht machen.
Für wen ist das Verfahren nicht geeignet?
Nicht zu empfehlen ist Meditation für Menschen, die unter schweren Depressionen oder Psychosen leiden. Sollten sich während des Praktizierens belastende Gedanken und Gefühle zeigen, die nur schwer alleine zu verarbeiten sind, ist therapeutische Hilfe ratsam. Epileptiker sollten den Arzt fragen, ehe sie zu meditieren beginnen.
Woher stammt Meditation?
Die Suche nach den Wurzeln der Meditation führt nach Fernost. In Indien soll sich vor vielen Tausend Jahren die meditative Praxis entwickelt haben. Sie wird oft mit dem Buddhismus in Verbindung gebracht. Das Gebet, wie man es aus dem Christentum kennt, ist mit ihr verwandt. Grundsätzlich aber gehört Meditation keiner Religion an.
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