LICHT – Lebenswichtiger Taktgeber

Zahlreiche Körperfunktionen sind darauf angewiesen, dass wir uns ins rechte Licht setzen.

Veränderungen von Helligkeit und Lichtfarbe im Lauf des Tages regulieren den Schlaf-Wach-Rhythmus, einen wichtigen Bestandteil unserer inneren Uhr (Circadianer Rhythmus). Je nach Lichtspektrum erhält der Körper über spezielle Rezeptoren im Auge entsprechende Signale. Die Steuerung dieses zirkadianen 24-Stunden-Taktes geschieht am wirkungsvollsten über den regelmäßigen Wechsel von Sonnenlicht und nächtlicher Dunkelheit. Je nach Tageszeit werden anregende Hormone oder müde machendes Melatonin ausgeschüttet. Helles Licht mit einem hohen Blauanteil macht aktiv und hemmt die Freisetzung von Melatonin – das hält Nachtarbeiter wach, sorgt aber bei Menschen, die abends vor dem Bildschirm sitzen, für Einschlafstörungen.

Licht und Dunkelheit regulieren den regelmäßigen Wechsel von:

  • Schlaf- und Wachphasen,
  • Körpertemperatur,
  • Muskelspannung,
  • Herzfrequenz,
  • Darmaktivität,
  • Blutdruck.

 

Wundheiler und Schmerzstiller

Lichtsignale gelangen vom Auge direkt zum Hypothalamus im Gehirn und beeinflussen dort das Nervensystem sowie den Hormon- und Mineralstoffhaushalt. Die Arbeitsgruppe »Licht & Gesundheit an der Ludwig-Maximilians- Universität München« betont die Bedeutung von Licht für Schmerzempfinden und Konzentrationsfähigkeit. Darüber hinaus hat Sonnenlicht positive Auswirkungen auf das Immunsystem und die Wundheilung. Die Hauptrolle spielt es bei der Bildung von Vitamin D, dem Schutzfaktor vieler Gewebe. Nahezu alle Organe besitzen Vitamin-D-Rezeptoren, daher unterliegen vermutlich die meisten Körperfunktionen dem Einfluss von Licht.

 

Ermunterung zum Sonnenbad

Sich in die Sonne zu legen, hat vor dem Hintergrund möglicher Hautschäden keinen guten Ruf mehr. Dabei sind UVB-Strahlen bedeutend für die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten – wenn wir sie richtig anwenden. Mediziner sprechen von Heliotherapie und empfehlen ein tägliches Sonnenbad für einige Minuten.
PS: Nicht übertreiben, sonst droht Sonnenbrand.

 

Unregelmäßig ist ungesund

Schichtarbeit oder wechselnde Lebensumstände wie Reisen zwischen verschiedenen Zeitzonen bringen den biologischen Rhythmus aus dem Takt. Das setzt den Körper durch die ständige Neuanpassung unter Stress. Die Immunabwehr wird nachweislich eingeschränkt, die Krankheitsanfälligkeit steigt. Je regelmäßiger Licht und Dunkelheit auf unseren Körper wirken dürfen, umso gesünder sind wir. Chronobiologen nennen dies Lichthygiene.

Sie leiden unter Beeinträchtigungen durch einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten? Natürliche Präparate, die Sie zusammen mit einer individuellen Beratung auch bei uns in der Apotheke erhalten, können die Lichthygiene unterstützen.

 

Lichtbiologe Alexander Wunsch erklärt den Unterschied zwischen Sonnen- und Kunstlicht.

Welche Auswirkungen haben Tages- und Kunstlicht auf den Körper?
Unser Organismus hat sich im Lauf der Evolution weitgehend an die Eigenschaften des natürlichen Lichts angepasst, das sind Sonnenlicht und Feuer. Der regelmäßige Wechsel von Tag und Nacht hat sich in unsere Gene eingeprägt, genau wie die Tatsache, dass es in der Natur in der Nacht entweder Dunkelheit oder Feuerschein gibt. In beiden Fällen kommt praktisch kein Blau vor – kurzwelliges Licht gibt es in der Natur nur am Tag. Daher reagiert unser Körper auf blaues Licht so empfindlich. Das macht die heutigen Kunstlichtquellen auch so risikoreich, denn sie erzeugen sehr hohe Blauanteile, die unser inneres Uhrwerk nachhaltig durcheinanderbringen können.

 

Wie sieht eine optimale Beleuchtung im Alltag aus?
Das einzige Kunstlicht, das in seinen Eigenschaften mit dem natürlichen Licht eines Feuers vergleichbar ist, stammt von Glühlampen. Die normale Glühlampe ist jedoch praktisch nicht mehr erhältlich, da der Gesetzgeber hier einen Riegel vorgeschoben hat. Momentan kann man noch Halogenlampen (Anm. Flora: und LED-Lampen) kaufen. Das sind ebenfalls Glühlampen, die neben dem Vorteil eines natürlichen Spektrums noch einen weiteren Vorzug bieten: Sie sind etwa doppelt so energieeffizient wie die alten Glühlampen. Ansonsten gilt folgende Faustregel: Tagsüber so viel natürliches Licht wie eben machbar – insbesondere für Menschen, die sich in Gebäuden aufhalten – und nachts so wenig Kunstlicht wie möglich. Nur so viel Kunstlicht verwenden, wie für die Orientierung nötig ist. Wer abends noch Bildschirme wie Computer und Fernseher, Smartphone oder Tablet verwendet, sollte über die Nutzung von Blaulicht-Schutzbrillen nachdenken.

 

PS: Die Wirkungen verschiedene Lichtfarben haben wir in einem weiteren Blogpost vorgestellt: Heilende Licht-Farben.

 

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S&D Verlag GmbH. Die komplette „natürlich Frau“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als monatliches Special in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.