Lactoferrin – ein Protein aus der Muttermilch als Waffe gegen Bakterien

Berichte über die positiven Effekte des Stillens auf Kleinkinder gibt es viele. Nun gesellt sich ein weiteres Argument hinzu. In der Muttermilch gibt es neben vielen anderen Proteinen eins mit dem Namen Lactoferrin. Das ist nicht neu, auch nicht seine antimikrobielle Wirkung, allerdings haben britische Forscher festgestellt, dass eben diese Wirkung größer sein könnte als bislang gedacht. Im Labor wurde daraus ein synthetisches Virus hergestellt, das zudem wohl auch als Genfähre für humane Zellen genutzt werden kann.

Und was bedeutet das?
Immer häufiger werden Resistenzen gegen Antibiotika festgestellt, ein echtes Problem, das es notwendig macht, neue Alternativen zu erforschen. Lactoferrin aus der Muttermilch galt schon immer als antimikrobiell, gehört es doch zum angeborenen Immunsystem und kann Viren, Bakterien und Pilze bei Kontakt zerstören. Logisch also, dass man es sich mal genauer anschaut.

Die antimikrobielle Hauptwirkung basiert auf einem kleinen Fragment des Proteins aus sechs Aminosäuren. Dessen Struktur ließ vermuten, dass es sich in größerer Menge zu größeren Einheiten zusammenfügt, die an Kapseln erinnern. Das konnten die Forscher im Labor synthetisch reproduzieren.

Diese Kapseln können Bakterien erkennen und binden. Mehr noch, sie können wie Gewehrkugeln deren Membranen durchlöchern und sie so unschädlich machen. Auch das konnte unter einem Hochgeschwindigkeits-Rasterkraftmikroskop beobachtet werden. Eine sehr effektive antimikrobielle Wirkung.

Darüber hinaus beobachteten die Forscher, dass die Kapseln menschliche Zellen nicht durchlöchern. Vielmehr konnten die Kapseln wie ein Virus schadenfrei in die Zellen eindringen. Das kann man sich zunutze machen und genetisches Material in die Zelle einschleusen (die oben erwähnte Gen-Fähre). Tests zeigten bereits Erfolg, eine siRNA konnte in Zellen eingeschleust werden und dann darin das Zielgen ausschalten. Das siRNA Molekül wurde wie gedacht von Lactoferrin-Elementen umkapselt, eingeschlossen und in die Zelle transportiert, wo sich die Wirkung entfaltet.

Wir dürfen gespannt bleiben was die Natur uns noch für Möglichkeiten zur Verfügung stellt.

Quelle: 326, Pharmazeutische Zeitung, 161 Jg., 4.2.2016, 5. Ausg., S. 48

 

Wir packen den Wirkstoff zwar nicht in ein High-Tech Taxi, jedoch gibt es Kapseln mit dem aufgereinigten Wirkstoff schon seit langer Zeit z.B. bei Immunschwäche, Eisenmangel und Darm(flora)störungen.

Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gern dazu an.

 

PS: Lactoferrin im Vitalstoff-ABC unserer Website