Königsblaue Kornblume

Kornblumen sind die königsblauen Perlen in der Natur. In der Pflanzenheilkunde haben sie eine lange Tradition. Welche Bedeutung haben sie heute?

Von Stefanie Deckers

Wenn die Kornblumen blühen, hat die sonnige, warme Zeit ihren Höhepunkt schon fast erreicht. Kurz vor der Ernte zieren ihre leuchtend-blauen Blüten die Getreidefelder und sind schon von weitem ein Blickfang – leider nur noch hier und da. Die moderne Landwirtschaft hat die Kornblume nämlich weitgehend verdrängt. Die Zyane, wie die Kornblume auch genannt wird, steht unter Naturschutz.

Für Augen und Haut

Kornblumen sind heute selten geworden. In der Heilkunde aber haben sie eine Tradition, die weit zurückreicht – bis in die Antike. Hippokrates, der bekannte Arzt der alten Griechen, setzte die Kornblume zur Wundheilung ein. Im Mittelalter war es die Heilkundige Hildegard von Bingen, die mit Kornblumen-Auszügen Augenleiden und Hauterkrankungen heilte. Die Rezepturen weiß man in der Alternativmedizin auch heute noch zu schätzen.

Kompressen aus Kornblumen

Für einen Aufguss oder Tee kochen Sie einen Esslöffel frische oder getrocknete Kornblumenblüten mit einem viertel Liter Wasser auf. Danach zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Spezielle Augenpads aus der Apotheke in dem Sud tränken, auf die Augenlider legen und entspannen. Diese Behandlung ist eine Wohltat für gereizte und gerötete Augen. Schwellungen können zurückgehen und die feine Haut rings um die Augen wird glatt und weich.

Für Gesicht und Körper

Kornblumenwasser hat eine antientzündliche Wirkung, die auch empfindlicher Haut helfen kann. Wie ein natürliches Antiseptikum reinigt der Kornblumen- Sud das Gesicht und sorgt für ein verfeinertes Hautbild. Die Poren werden sichtbar kleiner und Aknepickel können nach und nach verschwinden. Ein Ganzkörperbad mit Kornblumen hat einen ähnlichen Effekt: Haut, die sonst juckt und schuppt, beruhigt sich und Wunden können heilen.

Für Hals und Rachen

Selbstverständlich ist der Tee aus Kornblumenblüten auch zum Trinken da. Mit seinen Gerb- und Bitterstoffen wirkt er harntreibend und entwässernd. Er soll den Appetit anregen und die Verdauung in Schwung bringen. Die enthaltenen Schleimstoffe sollen Entzündungen im Hals- und Rachenraum lindern. Allerdings werden Kornblumenblüten selten als Einzelkräuter verwendet. Vielmehr sind sie Bestandteile mancher Hustentee-Mischungen, um die Wirkung anderer Heilkräuter zu unterstützen. Weil die königsblauen Blüten so hübsch aussehen, dienen sie im Tee meist als sogenannte „Schmuckdrogen“.

Allergiker-Hinweis

Für Allergiker sind Korbblütler-Pflanzen wie die Kornblume ungeeignet.

Sprechen Sie uns bei Fragen gern an.

Cover NuG 6-19
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.