Inhalation – Tief einatmen!

Die Inhalation von Wasserdampf mit Kräutern oder Ölen ist ein altes Hausmittel und anerkanntes Heilverfahren.

Als bewährtes Hausmittel befreit eine Inhalation die Atemwege von der Nase bis zu den Bronchien, beruhigt und befeuchtet überreizte Schleimhäute, wirkt abschwellend, verflüssigt und löst den Schleim. Das Einatmen von heißem Wasserdampf, unter dem Zusatz von Medikamenten, Meersalz und pflanzlichen Wirkstoffen wirkt heilend bei akuten Erkältungen, bei Schnupfen, Husten, Bronchitis und chronischer Bronchitis. Beim Asthma bronchiale, Keuchhusten und anderen ungeklärten Atemwegserkrankungen sind Inhalationen nicht angebracht. Es gibt verschiedene Inhalationsverfahren:

Trockene Inhalation
Ätherische Öle aus Thymian, Minze, Pfefferminze, Lavendel, Eukalyptus und Campher werden auf ein Tuch oder aufs Kopfkissen geträufelt und eingeatmet.
Die Inhalation ist schnell anwendbar und eignet sich auch für unterwegs.

Handtuch-Schüssel- Inhalation
Dampf befeuchtet die Schleimhäute mit Kräutern oder Ölen und ist das klassische Inhalationsverfahren, das jeder als Hausmittel kennt.
So wird es gemacht:
Zum Inhalieren zwei bis drei Esslöffel Kamillenblüten oder andere Inhalationskräuter mit einem halben Liter kochend heißem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Alternativ wird ätherisches Öl ins Wasser getropft. Über die Schüssel beugen und über Kopf und Schüssel ein Handtuch ziehen. Abwechselnd durch Nase und Mund die aufsteigenden Dämpfe 10 bis 15 Minuten ruhig einatmen. Das Inhalationsverfahren hat Nachteile. Es verlangt große Aufmerksamkeit, denn wenn die Schüssel umfällt, kann das heiße Wasser zu Verbrühungen führen. Werden ätherische Öle, z. B. Eukalyptus- oder Pfefferminzöl, zum Inhalieren eingesetzt, können auch die Schleimhäute der Augen gereizt werden. Deshalb sollte man Kinder auf keinen Fall so inhalieren lassen.

Moderne Inhalationsgeräte
Sicherer, besonders für Kinder, ist ein standfester Dampfinhalator aus der Apotheke. Gezielt können die Stoffe über Mund- und Nasenwege durch eine Mund-Nasen-Maske eingeatmet werden und erreichen Nase, Mund, Rachen und die oberen Bronchien. Dabei gelangt so gut wie nichts von den wirksamen ätherischen Ölen in die Augen. Dampfinhalatoren sind nicht zur Inhalation von festen Arzneistoffen oder Salzen geeignet. Hierzu braucht man einen elektrischen Inhalator, der die Salzlösung oder das Arzneimittel zur Inhalation fein vernebelt, sodass die Tröpfchen über ein Mundstück inhaliert werden können. Die Arzneimittel gelangen direkt in die Atemwege und können weit in das Bronchialsystem eindringen. Für die Heimbehandlung stehen in der Apotheke verschiedene moderne elektrische Inhalationsgeräte zur Verfügung und können dort auch gegen Kaution und Gebühr ausgeliehen werden.

 

6 wirksame Inhalationskräuter

Eukalyptus (Eucalypti globulus)
Eukalyptusöl befreit die Nase und wirkt durchblutungsregulierend auf die Schleimhäute. Es löst den Schleim, ist auswurffördernd, leicht krampflösend und hustenreizstillend. Auf eine richtige Dosierung muss geachtet werden, denn eine zu hohe Dosis kann zu einer Verkrampfung der Atemwege führen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

Fenchel (Foeniculum vulgare)
Besonders wenn die oberen Luftwege, also Nase, Nebenhöhlen und Rachen, betroffen sind sowie bei Bronchitis und Husten, können Fenchelsamen ausgesprochen hilfreich sein. Enthaltene ätherische Öle sorgen für vermehrte Sekretbildung, wirken schleimlösend, entkrampfend und fördernd auf den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege.

Kamille (Matricaria recutita)
Inhalationen mit Kamille (Blüten oder Kamillenfluidextrakt) befeuchten die Schleimhäute und helfen, eine verstopfte Nase vom Schleim zu befreien. Kamille wirkt bei vielen Beschwerden entzündungshemmend und keimtötend.

Pfefferminze (Mentha piperita)
Pfefferminzblätter und die daraus gewonnenen ätherischen Öle regen die Bronchialsekretion an, so kann festsitzender Schleim abgehustet werden. Das Öl wirkt zudem gegen Bakterien und Pilze.

Salbei (Salvia officinalis)
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt Salbei sekretionsfördernd, antibakteriell, pilzhemmend und antiviral. Vor allem bei festsitzendem Husten und Entzündungen der Atemwege erleichtert Salbei ein Abhusten, befreit den Rachen von Schleim und hat eine reinigende Wirkung.

Thymian (Thymus vulgaris)
Aufgrund seines hohen Thymolgehaltes hat das ätherische Öl des Thymians eine starke keimtötende Eigenschaft. Thymian ist ein schleimlösendes, krampflinderndes, desinfizierendes und auswurfförderndes Heilkraut bei Bronchitis, Keuch- und Krampfhusten.

 

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