Hormone, wechselt euch – Die Wechseljahre

Zwei bis sieben Jahre, in denen sich der Hormonhaushalt langsam umsortiert: Das sind die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt. Sie beginnen mit der letzten Regelblutung und enden, wenn ein neues, stabiles Gleichgewicht der Hormone erreicht ist.

Keine Angst! Klimakterium klingt zwar bedrohlich, ist aber nur ein Umbau im Hormonhaushalt, quasi die zweite Pubertät.

 

Hormone beeinflussen unseren Stoffwechsel, Blutzucker und Blutdruck sowie Körpertemperatur und Herzschlag. Sie prägen das Hautbild und unser Gefühls- und Sexleben. In jeder Lebensphase, in denen die Botenstoffe sich neu formieren, bekommen wir die Auswirkungen zu spüren.

 

Das Wechselspiel und die Kennzeichen:

Die Eierstöcke stellen ihre Funktion langsam ein, der Eisprung fällt vereinzelt aus. Daraufhin sinkt die Produktion der Gestagene, vor allem von Progesteron. Die Balance von Gestagenen und Östrogenen verrutscht: Die Wechseljahre starten mit einem Östrogenüberschuss. => Zuerst verstärkte und verlängerte Menstruation. Bleibt der Eisprung zunehmend aus: verminderte Blutungen und Zwischenblutungen. Wassereinlagerungen, Brustspannen, Gewichtsveränderungen.
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Die Östrogenproduktion wird ebenfalls heruntergefahren. => Hitzewallungen, trockene (Schleim-)Haut, Infektionen im Intimbereich, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Veränderungen von Blutdruck, Herzschlag und Cholesterinwerten.
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Nun sind Hormone mit typisch weiblichen Eigenschaften in der Minderheit. Die männlichen Androgene überwiegen. => Dünnes Kopfhaar, gesteigerte Körperbehaarung, verändertes Lustempfinden. Die Regelblutung setzt ganz aus (Menopause).
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Auch die Androgene sinken, ein neues Gleichgewicht entsteht. => Die neue Balance ist körperlich und psychisch spürbar. Die meisten Beschwerden verschwinden.

Meist tauchen lediglich zeitweise einzelne Beschwerden auf. Viele Frauen beobachten allein die Veränderungen ihrer Regelblutung. Nur ein Drittel leidet unter behandlungsbedürftigen Erscheinungen.

 

Wechseljahre oder Alterswehwehchen?

Die wenigsten Veränderungen lassen sich eindeutig der Hormonumstellung zuordnen. Zwischen 40 und 60 erleben wir gleichzeitig natürliche Altersprozesse wie Hauttrockenheit, Gelenkbeschwerden oder Schlafstörungen. Übrigens hat auch die Schilddrüse großen Einfluss auf die Aktivität der Eierstöcke und damit auf den Verlauf der Wechseljahre. Sie sollte in dieser Zeit beobachtet werden.

 

Selbsttest

Bin ich in den Wechseljahren?

  1. Ist meine Regelblutung unregelmäßiger oder bleibt sie zwischendurch ganz aus? (3 Punkte)
  2. Habe ich plötzliche Hitzewellen, evtl. abwechselnd mit Frösteln? (3 Punkte)
  3. Habe ich an Gewicht zugelegt, ohne die Ernährung umzustellen? (1 Punkt)
  4. Kann ich schlechter ein- oder durchschlafen? (1 Punkt)
  5. Leide ich unter ver mehrten Stimmungsschwankungen? (1 Punkt)
  6. Habe ich öfter Kopfschmer zen oder Schwindel? (1 Punkt)
  7. Ist meine Haut empfindlicher, meine Scheide trocken oder habe ich vermehrt Blasenentzündungen? (1 Punkt)

 

Auswertung: Zählen Sie die Punkte der Fragen zusammen, die Sie mit Ja beantworten. Ein Wert ab 4 Punkten ist ein Hinweis auf einen veränderten Hormonstatus. Leiden Sie stark unter Beschwerden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

 

Auch wir, das Team in Ihrer Apotheke, können helfen. Wir stehen Ihnen gern beratend zur Seite.

 
 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Die komplette „natürlich Frau“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als monatliches Special in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.