Heilkräuter für Haustiere
Gesund durch die Kraft der Natur: Mithilfe der Pflanzenapotheke können wir viele Beschwerden unserer Lieblinge behandeln und zudem medikamentöse Therapien unterstützen.
Kamillentee gegen Bauchkrämpfe, Salbei bei Erkältungen – wir Menschen nutzen die Heilkraft der Pflanzen in Form von Phytotherapie bei diversen Wehwehchen. Das Prinzip hilft jedoch nicht nur uns Zweibeinern: Auch Wildtiere futtern bei Beschwerden ganz instinktiv Gewächse mit medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen. So liegt auf der Hand, dass unsere Fellfreunde, egal ob Hund, Katze oder Kaninchen, ebenfalls von der Power der Pflanzen profitieren. Das Wohlbefinden der Tiere auf natürliche und sanfte Weise fördern? Prima, probieren wir aus!
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Hunde
Abwehr-Stärker: Sonnenhut
Hustender oder heiserer Hund: Klar, auch Bello kann an einem Atemwegsinfekt erkranken. Immunstimulierende Heilpflanzen kurbeln die Abwehrkräfte an, optimal zum Herbstanfang. Geben Sie jetzt beispielsweise den auch als Echinacea purpurea bekannten Sonnenhut in Tropfenform direkt ins Maul oder als Presssaft zum Futter.
Tipp: Pflanzen für die Abwehr nicht dauerhaft einsetzen, sondern als Kur.
Jungbrunnen: Ginkgo
Alterswehwehchen machen auch vor Fell und Pfoten nicht halt. Das traditionelle asiatische Naturheilmittel kann Wauzis Durchblutung verbessern, die enthaltenen Antioxidantien können Altersprozesse in den Zellen verlangsamen und so das Leben von Hundesenioren ein wenig erleichtern. Die Blätter werden als Pulver oder Extrakt angeboten.
Tipp: Ältere Tiere mit ersten Demenz-Erscheinungen können von der verbesserten Sauerstoffversorgung im Gehirn profitieren.
Shit happens? Kamille!
Verdauungsstörungen wie Montezumas Rache sind eine lästige Plage – und leider keine seltene. Kamille kann den gereizten Hundebauch beruhigen: Die Blüten haben entzündungshemmende und krampflösende Effekte, die enthaltenen Gerbstoffe wirken dem Durchfall entgegen. Einen Auszug oder Tee unters Futter mischen, alternativ per Spritze ins Maul drücken.
Tipp: Mischen Sie die Kamille mit verschiedenen Magen-Darm-Kräutern wie Anis, Fenchel und Kümmel oder nutzen Sie einen fertigen Trink-Mix aus der Apotheke.
Katzen
Nix an der Niere dank Brennnessel
Sie ist reich an Vitamin C, Magnesium, Kieselsäure und Eisen, regt Stoffwechsel und Durchblutung an, wirkt dazu harntreibend und entschlackend. Die pulverisierten Blätter der Brennnessel sind daher ideal zur Vorbeugung eines bei Katzen häufigen Nierenleidens.
Tipp: Das Pulver kurweise über maximal vier Wochen ins Futter mischen; nur bei gesunder Nierentätigkeit anwenden.
Wie geschmiert! Mit Katzenkralle
Der Name ist Programm: Entzündungshemmende Inhaltsstoffe helfen Stubentigern, wenn’s im Gelenk knirscht. Katzenkralle kann zudem die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöhen und die körpereigene Abwehrtruppe stimulieren. In der Apotheke gibt es sie als wässrigen Auszug, Tinktur und Pulver. Leider schmeckt’s ziemlich bitter, da können Leckerlies Überzeugungsarbeit leisten.
Tipp: Als sogenannte Schaukeltherapie anwenden: Auf drei Wochen Anwendung folgt eine Pause, bevor die nächste Therapierunde beginnt.
Kaninchen
Für die Verdauung: Thymian
Langohr-Liebhaber kennen das sensible Verdauungssystem der Wackelnasen allzu gut: Blähungen und Verstopfungen sind unbedingt zu vermeiden. Umso besser, wenn die Medizin auch noch gern gefuttert wird, wie beim krampflösenden, beruhigenden Thymian! Frische oder getrocknete Zweige anbieten oder als Tee aufbrühen.
Tipp: Dank antibakterieller und schmerzstillender Effekte empfiehlt sich Thymian auch bei Zahnfleischentzündungen und Blasenproblemen.
Meerschweinchen
Gechillt dank Ginseng
Die niedlichen Quieker sind schnell mal gestresst. Dem „Kraut der Unsterblichkeit“ werden wirksame Inhaltsstoffe für herausfordernde Lebenssituationen nachgesagt, die Meeris innere Balance und neue Stärke schenken sollen. Pulver, Tinktur und Extrakt einfach zum Futter geben.
Tipp: Auch zur Rekonvaleszenz wird die Wurzel häufig eingesetzt, etwa nach überstandenen Erkrankungen oder Operationen.
Pferde
Reine Nervensache: Lavendel
Die beruhigende Wirkung des lilafarbenen Krauts hilft Pferden in Stresssituationen. Vor der Fahrt im Hänger, dem Hufbeschlag oder der Silvesterknallerei getrocknete Blüten verfüttern oder als Tee anbieten.
Tipp: Muskelbeschwerden und Blockaden sind bei Reitpferden weit verbreitet. Äußerlich als Tinktur eingerieben, kann Lavendel das verspannte Gewebe lockern.
Neben speziellen Tierarzneimitteln erhalten Sie geeignete Kräuter-Anwendungen in Ihrer Apotheke – plus individueller Beratung! Fragen Sie mal nach, wir beraten Sie gern.
Wann zum Profi?
Ja, wir können viel für unsere Süßen tun, aber eben nicht alles. Wenn nach ein bis zwei Tagen keine Besserung eintritt oder Sie nicht ganz sicher sind, wo es Ihren Liebling zwickt: Ab in die Tierarztpraxis! Fragen Sie im Beratungsgespräch nach einem sinnvollem Add-on aus der Kräuterapotheke: Dann können Sie entspannt daheim mit dem richtigen Mittel unterstützen und Ihrem tierischen Mitbewohner geht es bestimmt bald besser.
