Haustieranschaffung verantwortungsbewusst planen

Alle 14 Tage finden Sie bei uns in der Apotheke ein aktuelles Heftchen namens „Vive“, das wir für Sie einkaufen und als Service kostenfrei an Sie weitergeben. In der aktuellen Ausgabe (10/2014) gibt es einen Artikel über „Treue Gefährten“, den wir Ihnen grob zusammengefasst und ergänzt näherbringen möchten, da uns diese Thematik am Herzen liegt.

Die Anwesenheit von Haustieren kann den eigenen Stresspegel senken. Studien haben erwiesen, dass das Streicheln eines Tieres Glückshormone freisetzt, das Immunsystem stärkt und den Blutdruck senkt. Im Idealfall sind Haustiere heiß geliebte Familienmitglieder.

Damit es aber so weit kommt und damit sich auch das Tier daheim wohlfühlt, artgerecht gehalten wird und keine Qualen leidet, sollte man vor der Anschaffung gründlich recherchieren und zudem die eigene Situation hinterfragen: Welches Haustier eignet sich für meinen Lebensstil und was erwarte ich von dem Tier? Und prüfen Sie Ihren Mietvertrag, ob Ihnen die Tierhaltung überhaupt gestattet ist. Ebenso ist es wichtig, mit allen Beteiligten, Ehepartner, Kinder oder WG-Mitbewohnern über die geplanten Schritte zu sprechen, um Missverständnissen und Diskussionen vorzubeugen.

Manche Tiere gewöhnen sich z.B. nur schwer und langsam an Menschen, manche haben spezielle Anforderungen an den Platzbedarf, wieder andere brauchen mindestens einen Artgenossen als Sozialpartner oder vertragen sich nicht mit bereits vorhandenen Arten, manche brauchen schwer erhältliche Nahrung etc. Bei den Haltungsbedingungen unterscheiden sich Hunde, Katzen, Nager, Vögel, Reptilien etc. erheblich voneinander.

Ein Beispiel unbedachten Handelns ist das auf Grund innigen Kinderwunsches schnell gekaufte Kaninchen, das scheinbar keine Arbeit macht. Der Gedankenfehler: Das Kaninchen ist als Bezugstier kaum geeignet, da es erstens ein Fluchttier und zweitens auch noch dämmerungsaktiv ist, tagsüber also in Ruhe gelassen werden will. Wenn das Kind nachts schlafen soll, beginnt das Tier aktiv zu werden und macht Krach. Gibt es zu viel Stress durch selbst gut gemeinte Streicheleinheiten der Kinder, kommt es häufig zu stressbedingten Gesundheitsproblemen.

Ein weiteres Beispiel ist der Wellensittich, der im kleinen Käfig vor sich hin darbt. Sie sind hochintelligente Tiere und von Natur aus Langstreckenflieger, müssten also eher den ganzen Tag im Zimmer umherfliegen, was viele Halter auf Grund von Vogelkot unterbinden. Menschliche Töne imitieren („sprechen“) sie meist nur, wenn sie allein gehalten werden und sich den Menschen als Sozialpartner anschließen, was allerdings nicht immer einen glücklichen Vogel ausmacht.

Hauskatzen fühlen sich deutlich wohler in Gesellschaft eines Artgenossen und sollten zudem bereits als Jungtiere an die Lebensumstände gewöhnt werden. Auch wenn Sie theoretisch allein zu Hause bleiben können ist der regelmäßige und intensive Kontakt zum Alphatier eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein glückliches und gesundes Tierleben.

Die Anschaffung eines Hundes ist vor allem eine Zeitfrage. Seine Haltung erfordert Kopfarbeit, regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen und mehrere Stunden Auslauf am Tag, bei jedem Wetter. Je nach Rasse und Wohnort kommen weitere Besonderheiten (z.B. Notwendigkeit eines Führungszeugnisses, Hundesteuer etc.) hinzu. Bei der Anschaffung eines Welpen ist konsequente Erziehung in den ersten Monaten Voraussetzung für ein stressfreies Miteinander ein Leben lang, außerdem dauert es naturgegeben immer einige Zeit, bis ein Tier „stubenrein“ ist. Fehler, z.B. das Füttern vom Tisch, ständige Wiederholung von Kommandos oder einfach nur ein gut gemeintes „Darüberhinwegsehen“ sind meist nur zeitintensiv wieder zu korrigieren.

Nicht zu vernachlässigen sind auch die Kosten für Futter, Käfig, dessen Ausstattung, Versicherungen, Steuern, „Zubehör“, Hundeschule sowie tierärztliche Betreuung. Insbesondere für unvorhergesehene medizinische Eingriffe empfiehlt es sich, regelmäßig einen Betrag zur Seite zu legen.

 

Apropos Futter:

Kein Tier oder auch Mensch ist durch den schnellen Griff zur Dosenkonserve oder das immer gleiche Trockenfutter (selbst bei guten Produkten) gesund ernährt. Gerade einseitige Ernährung, meist zu proteinbetont für die entsprechende Haltung, ist einer der verbreitetsten Faktoren für Erkrankungen. Es sollte immer für abwechslungsreiche Kost, angepasst auf die zu erbringende Leistung geachtet werden, mit frischen saisonalen Bestandteilen, Gemüse, Obst etc., je nach Tierart. Für einige Rassen oder Tiere müssen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile vermieden werden oder auf Allergien geachtet werden. Kein Tier würde in freier Natur ständig und regelmäßig essen wie der Mensch oder immer die gleiche Nahrung zuführen, dies gilt es zu bedenken, hier wird gern dazu geneigt, das Tier allzu sehr zu vermenschlichen.

Oft ist übrigens ein kleiner Fastentag eine gute Idee, um den Stoffwechsel zu entlasten (übrigens nicht nur für Ihr Haustier!) oder einfach nur „den Bezug“ zum Menschen beim Training oder Kommandoüben zu intensivieren.

Wichtig zu klären ist auch die Frage, was mit dem Tier bei Urlauben, Dienstreisen oder Krankenhausaufenthalten geschieht.

Informieren Sie sich über notwendige Impfungen und über verschiedene Futtersorten. Fragen Sie Ihren Tierarzt welche Krankheiten von Tier zu Tier oder auch von Mensch zu Tier und andersrum übertragen werden können und wie sich verschiedene Tiere im Haus gegenseitig gefährden. Gern helfen wir Ihnen auch weiter, wenn es um die gesunde Ernährung oder spezielle orthomolekulare Zusatzpräparate, z.B. bei Erkrankungen oder im Leistungsbereich geht.

Hunde und freilebende Katzen sollten Sie regelmäßig auf Zecken absuchen, denn die lästigen kleinen Blutsauger sind auch für Tiere gefährlich und zudem wollen Sie die nicht in Ihrer Wohnung haben. Bedenken Sie auch, wenn die Katze Freigänger ist, daß ggf. Würmer oder andere Parasiten eingeschleppt werden können, vor allem, wenn kleine Kinder mit im Haushalt sind.

Es gibt also eine ganze Menge Punkte zu bedenken und vergessen Sie nicht: es geht hier um Lebewesen, keine Spielzeuge, also bitte planen Sie vor der Anschaffung eines Tieres verantwortungsbewusst und geben Sie großen Kinderkulleraugen nicht unbedacht nach. Denn leider lässt oftmals das Interesse des Kindes beim Zwang regelmäßiger Pflegearbeit irgendwann nach und es hängt bei Ihnen, die artgerechte Haltung zu gewährleisten. Sie können nur gewinnen, ein gesundes Tier und meist einen neuen, guten Freund für ein Tierleben lang.

Den kompletten Artikel können Sie in der aktuellen Vive (10/2014) lesen, die Sie bei uns bekommen.

Was viele nicht wissen, in unserer Apotheke bekommen Sie auch Medikamente für Tiere und entsprechende Beratung zu Haltung, Pflege und Ernährung.

Sie können uns also im Rahmen Ihrer verantwortungsvollen Planung und auch nach dem Familienzuwachs gern befragen.