Gesunde Kopfhaut – Gepflegter Scheitel
Juckreiz und Schuppen verlangen eine sanfte, aber wirkungsvolle Pflege. Haben Sie es schon einmal mit Birke oder Huflattich versucht?
PS: Weitere Artikel mit Themenschwerpunkt „Haar“ finden Sie auch hier im Blog.
Von Saskia Fechte
Trockene Raumluft durch Heizung oder Klimaanlage können die Kopfhaut genauso aus dem Gleichgewicht bringen wie Stress. Auch die Gene, Hormonschwankungen und falsche Haarpflege können schuld am ständigen Kopfjucken sein. Kratzen ist keine Lösung, es strapaziert Haut und Haare erst recht. Zudem schaffen minimale Verletzungen durch die Fingernägel zusätzliche Eintrittspforten für Bakterien und Entzündungen.
Trocken oder fettig?
Talgdrüsen in der Kopfhaut produzieren Fett, das die Haare zwar spätestens nach einigen Tagen strähnig aussehen lässt, für die Gesundheit auf dem Haupt aber einen wichtigen Schutzfaktor darstellt. Wenn hier das Gleichgewicht von Hautfett und -feuchtigkeit aus dem Lot gerät, kommt es zu Irritationen. Bei zu wenig Talg oder Feuchtigkeitsmangel spannt und juckt es auf dem Kopf. Rötungen und trockene Schuppen entstehen, auch die Haare verlieren ihren Glanz. Genau hinsehen erleichtert die Auswahl der Hilfsmaßnahmen, denn Schuppen können ebenso entstehen, wenn zu viel Talg produziert wird. Die fettige Version ist genauso lästig, braucht aber eine andere Behandlung.
Ob trocken oder ölig: Bei häufigen oder anhaltenden Beschwerden, wie Schuppen in Verbindung mit Juckreiz und Rötungen, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Er kann überprüfen, ob Hauterkrankungen, Pilzbefall oder eine Allergie als Ursache infrage kommen.
Pflegen, ohne zu reizen
Milde Haarpflegeprodukte mit hautähnlichem pH-Wert schonen empfindliche Kopfhaut und machen trotzdem sauber. Im besten Fall sind sie auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt. Verzichten Sie auf Produkte mit Alkohol oder Silikonen, sie entfernen den schützenden Fettfilm und behindern die Atmung der Kopfhaut. Parabene, Paraffine sowie Duft- und Konservierungsstoffe sollten für sensible Köpfe ebenfalls tabu sein.
Natürliche Wirkstoffe für schönes Haar und gesunde Kopfhaut gibt es genug. Diese zum Beispiel:
Arganöl
Das traditionelle Allzweck-Pflegemittel aus Marokko steckt in einigen Shampoos und verleiht stumpfem Haar neuen Glanz. Reines, kalt gepresstes Öl eignet sich optimal zur Pflege von trockener Kopfhaut. Es spendet Feuchtigkeit, lindert Reizungen und regt die Neubildung gesunder Hautzellen an. Einige Tropfen einmassieren und einwirken lassen. Anschließend mit mildem Shampoo auswaschen. Wer trockene Schuppen loswerden möchte, wiederholt die Anwendung alle zwei bis drei Tage.
Birke
Haarwasser mit Birkenextrakt ist ein Klassiker. Die Wirkstoffe aus dem Saft des Baums spenden Feuchtigkeit und regulieren die Talgproduktion. So beugen sie sowohl trockenen als auch fettigen Schuppen vor und stoppen Juckreiz auf dem Kopf. Birkenwasser sorgt für eine bessere Durchblutung und soll so gegen Haarausfall helfen. Die Extrakte stecken auch in Shampoos und Spülungen.
Brennnessel
Anders als der Name vermuten lässt, können Extrakte aus der Brennnessel eine strapazierte Kopfhaut beruhigen. Die Wirkstoffe der Pflanze fördern den Stoffwechsel von Kopfhaut und Haarwurzeln und wirken Entzündungen entgegen. In der Apotheke gibt es Shampoo, Spülung und Haarwasser mit Brennnessel.
Huflattich
Die Blütenblätter liefern entzündungshemmende und hautberuhigende Substanzen. Insbesondere im Kampf gegen trockene Schuppen und gereizte Kopfhaut ist Huflattich ein bewährtes Naturprodukt. Zur Auswahl stehen Shampoo, Lotion und Spülung.
Weide
Extrakte aus der Baumrinde haben eine leicht desinfizierende Wirkung und gelten vor allem bei fettigen Schuppen als Mittel der Wahl. Produzieren die Talgdrüsen zu viel Fett, kann Weide hier beruhigend eingreifen. Die ätherischen Öle sollen sogar vorbeugend gegen Läuse und Pilzbefall helfen. Neben Shampoo und Spülung gibt es auch Haarpflegespray mit Weidenextrakt.
Zinnkraut
Auch bekannt als (Acker-)Schachtelhalm, beruhigt die Heilpflanze gereizte Haut und unterstützt die Zellbildung. Zudem hemmt Zinnkraut eine übermäßige Talgproduktion und beugt Entzündungen vor. Der recht hohe Gehalt an Kieselsäure stärkt das Haar, soll es am Ausfallen hindern und für neues Wachstum sorgen. Spülungen und Haarpackungen lassen sich übrigens auch ganz leicht selbst herstellen – mit Produkten aus der Apotheke. Fragen Sie nach.
Tipps für sensible Köpfe:
- Benutzen Sie keine Haarpflegeprodukte, die im Haar und somit auf dem Kopf bleiben. Sogenannte Leave-In-Produkte haben sonst viel Zeit, die Haut zu reizen.
- Waschen Sie Ihre Haare nur alle zwei bis drei Tage. Im normalen Alltag reicht das vollkommen aus.
- Spülen Sie die Haare nach dem Shampoonieren gründlich aus, und zwar mit lauwarmem Wasser. Temperaturen über 37 Grad strapazieren die Kopfhaut und das Haar.
- Reduzieren Sie die Shampoo-Menge. Ein walnussgroßer Klecks reicht selbst für schulterlange Mähnen.
- Im nassen Zustand ist das Haar sehr empfindlich, rubbeln Sie es daher nicht trocken, sondern drücken Sie es sanft mit einem Handtuch aus.
- Trocknen Sie das Haar möglichst an der Luft. Föhnen Sie nur im Ausnahmefall, und dann kalt.
- Achten Sie auch beim Styling darauf, die Kopfhaut zu schonen. Haarspray und Co. ohne Alkohol und Parfüm sind sanfte Alternativen.
Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns unverbindlich an, wir beraten Sie gern.