Fluorchinolone, FDA warnt vor Nebenwirkungen bestimmter Antibiotika
Die FDA (U.S. Food and Drug Administration, eine amerikanische Behörde, die den Verkehr und Einsatz von Arzneimitteln im heimischen Markt reguliert) warnt vor Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von Fluorchinolonen (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin und Ofloxacin; das sind antibiotische Wirkstoffe in verschiedenen Einzelpräparaten, die häufig gegen Gewebs- und Harnwegsinfektionen eingesetzt werden). Nach Durchsicht placebo-kontrollierter Studien sowie der Auswertung zugehöriger Spontanberichte wurden die Lebensqualität beeinträchtigende Symptome wie Dauerschmerzen, Kribbeln, Taubheit, Halluzinationen, Verwirrtheit diagnostiziert. Warnungshinweise sollten ausgeweitet und die Verschreibung deutlich restriktiver erfolgen.
Die Arzneimittelkommission (AMK) weist diesbezüglich und ergänzend darauf hin, „dass in Deutschland zusätzlich Norfloxacin und Enoxacin systemisch angewendet werden und für Ciprofloxacin, Levofloxacin und Moxifloxacin durch Entscheide der EU-Kommission bereits Einschränkungen oder Streichungen für die genannten Infektionen bestehen.“
Unabhängig von diesen Einschränkungen in der Packungsbeilage seien auch Sie kritisch bei bzw. vor der Einnahme von Antibiotika und fragen Sie Ihren Arzt, ob nicht Alternativen bestehen bzw. mit der Einnahme zunächst abgewartet werden kann.
Möglicherweise bieten auch pflanzliche Wirkstoffe Alternativen, was Sie mit dem Arzt für Ihren Einzelfall klären können, auch hierzu finden Sie weiterführende Informationen in unserem Artikel Senföle aus Großer Kapuzinerkresse und Meerrettich, ein natürliches Antibiotikum.
Ebenso beobachten Sie kritisch mögliche Nebenwirkungen nicht nur während sondern auch im Zeitraum von 1-3 Monaten nach Einnahme dieser Wirkstoffe. Beispielsweise ist beim Moxifloxacin auch beschrieben, dass sich mögliche depressive Phasen erst nach Absetzen der Medikation zeigen oder dass beim Ciprofloxacin nach Absetzen weiterhin Reizsymptome beispielsweise in den ableitenden Harnwegen zeigen können, die nicht infektbedingt sind sondern ihren Ursprung möglicherweise in negativen Effekten auf die schnellteilenden Schleimhautzellen finden.
Schließlich sollte immer die Darm- bzw. Schleimhautflora nach der Einnahme von Antibiotika unterstützt und wieder aufgebaut werden, da auch hierdurch in der Folge das Auftreten von Reinfektionen, allergischen Immunneigungen und Verdauungsproblemen reduziert werden kann. Lesen Sie hierzu unseren Artikel, bezogen auf Antibiotika anderer Stoffklassen: Neue Studie über den Zusammenhang zwischen bestimmten Antibiotika (Makrolide) im Kindesalter und erhöhtem Asthma- und Übergewicht-Risiko.
Wir sind Ihnen gern behilflich bei der Auswahl von für Sie passenden Ergänzungspräparaten.
Nebenwirkungen in Zusammenhang mit Fluorchinolonen sollen der AMK gemeldet werden, dies übernimmt auch gern die Apotheke für Sie: Sie können eventuelle Nebenwirkungen an uns melden, die wir dann (auch anonym) weiterleiten können.
Sprechen Sie uns an und nutzen unseren Service für Ihre Gesundheit!
Quellen / weitere Informationen:
- DeutschesApothekenPortal: Fluorchinolone: FDA warnt vor körperlich behindernden und potenziell permanenten Nebenwirkungen, 09.08.2016
- FDA-Warnung im Original (27.07.16)
- Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK)
Senföle aus Großer Kapuzinerkresse und Meerrettich, ein natürliches Antibiotikum - Flora Apotheke Hannover
9. Mai 2018 @ 10:46
[…] in dieser Hinsicht sogar überlegen Siehe hierzu auch die kritische Berichterstattung zum generellen Einsatz von Antibiotika sowie hinsichtlich der Langzeitfolgen von Antibiotikagaben). Die Wirksamkeit ist ja ohnehin durch […]
Flora Team
20. April 2018 @ 12:04
Fluorchinolone erhöhen Risiko für Aortenaneurysmen (Aktueller Nachtrag)
Fluorchinolone stehen erneut (April 2018) unter Verdacht scherwiegender unerwünschter Arzneimittelwirkungen auch aus anderen Bereichen als der negativen Beeinflussung der Darmflora; so ist nach neuer Studienlage das Risiko für Aortenaneurysmen signifikant akut erhöht (90% erhöht im Vergleich zu Amoxicillin).
Studie: Pasternak B et al. Fluoroquinolone use and risk of aortic aneurysm and dissection: nationwide cohort study. BMJ 2018;360:k678
Quelle: DAZ 2018, Nr. 16, S. 23