Fastenarten im Überblick

Welche Art zu fasten ist für mich am besten geeignet?

Beim Fasten reinigt sich Körper und Geist. Es entstehen ungeahnte Energien und nebenbei purzeln die Pfunde. Nach einer Fastenwoche werden Gerüche und Geschmack des Essens viel bewusster wahrgenommen. Aber nicht nur die Sinne werden sensibler! Fasten entlastet Magen und Darm, stärkt die Immunabwehr, aktiviert die eigenen Heilungskräfte und kann ein Neustart in einen gesünderen, achtsameren Lebensstil sein.

Start in die Fastenwoche
Vor einigen Fastenarten stehen Entlastungstage. Von Alkohol, Kaffee, Fleisch, Süßigkeiten und Nikotin wird sich verabschiedet. Danach ist eine Darmreinigung notwendig, damit keine Hungergefühle aufkommen. Während der Fastenzeit muss viel getrunken werden, bis zu drei Liter Wasser und Kräutertee. Besonders beim ersten Mal ist es in einer Gruppe einfacher und erfolgreicher, denn erfahrene ausgebildete Fastenleiter unterstützen in der Fastenwoche und wissen Rat bei auftretenden Beschwerden und Problemen. Bei Erkrankungen sollte unter ärztlicher Begleitung bzw. in einer Klinik gefastet werden.

Einige Fastenarten im Überblick

Fasten nach Buchinger

Beim sogenannten „Heilfasten“ nach dem deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger wird der Mensch in seiner Ganzheit wahrgenommen. Informationen über Entlastungstage und Aufbautage, eine moderate Bewegung, Darmpflege, Entspannungsübungen und eine seelische Betreuung gehören zum Programm. Um das Erreichte der Fastenzeit zu bewahren, ist ein achtsamer Einstieg ins Essen wichtig. Der Körper wird durch die aufgenommenen Getränke mit wichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen versorgt.
So geht’s: Es werden täglich 250 kcal aufgenommen in Form von reichlich Wasser und Kräutertee, wenig Honig, frischer Gemüsebrühe, mit heißem Wasser verdünntem Gemüsesaft und Obstsaft nach Wahl.

Schrothkur

Johann Schroth gab der Kur ihren Namen. Sie dauert traditionell 21 Tage und besteht aus vier Elementen: einer Diät, einer Trinkverordnung, der Schroth‘schen Packung und dem rhythmischen Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung.
So geht’s: Die Schroth’sche Diät ist eine reizarme, basische Kost. Bei der modifizierten Variante gibt es gekochtes Obst und Gemüse, die den Verdauungsprozess möglichst wenig belasten. Trink- und Trockentage wechseln sich ab. Neben Mineralwasser, Säften und Tee gibt es verordneten Kurwein.

Früchtefasten

Für Menschen, die zum ersten Mal fasten, erleichtert der Verzehr von Früchten bzw. Gemüse den Verzicht aufs normale Essen. Durch die basische Kost soll der Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Die abwechslungsreiche Kur versorgt den Körper mit reichlich Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen.
So geht’s: Jeden Tag werden bis zu fünf Portionen frisches Obst oder leicht gedünstetes Gemüse, Nüsse und Kräuter verzehrt.

Fasten nach F. X. Mayr

Die Methode des österreichischen Arztes Dr. Franz Xaver Mayr ist volkstümlich bekannt als Milch-Semmel-Fasten. Die klassische Kur stützt sich auf drei Säulen: Säuberung, Schonung, Schulung. Während der Kur werden die Verdauungsorgane saniert und der Organismus entgiftet. Menschen lernen richtig zu essen und bewusst zu kauen.
So geht’s: Morgens und mittags gibt es ein altbackenes Brötchen. Jeder Bissen wird in Ruhe 40-mal eingespeichelt und mit ein wenig Milch, insgesamt ein viertel bis ein halber Liter, heruntergeschluckt.

Basenfasten

Dabei wird nicht im eigentlichen Sinne gefastet. Über einen festgelegten Zeitraum wird auf alle säurebildenden Nahrungsmittel verzichtet, um das Gleichgewicht des körpereigenen Säure-Basen-Haushaltes wiederherzustellen.
So geht’s: Gegessen wird dreimal am Tag. Viel frisches Obst und Gemüse, Kräuter, Nüsse und hochwertiges Öl. Zu trinken gibt es reines Quellwasser und verdünnten Kräutertee.
Lesen Sie zu diesem Thema auch: Frühjahrsputz für den Körper: Basenfasten

Saftfasten

Durch das Trinken von Obst- und Gemüsesäften, kombiniert mit Bewegung, soll der Körper gereinigt und der Gesundheitszustand allgemein verbessert werden.
So geht’s: Zusätzlich zu Wasser und Kräutertee gibt es pro Tag einen halben Liter Frucht- bzw. Gemüsesaft sowie bis zu einem halben Liter heiße Gemüsebrühe.

Molkefasten

Es ist eine Sonderform des Saftfastens, bei der eiweißreiche Molke im Mittelpunkt steht. Auf herkömmliche feste Nahrung wird verzichtet. Wer unter Laktoseintoleranz leidet, sollte auf eine Molkefastenkur verzichten.
So geht’s: In fünf Portionen, über den Tag verteilt, wird ein Liter Molke getrunken. Zusätzlich werden Obstsäfte, Sauerkrautsaft sowie stilles, natriumarmes Wasser empfohlen.

Fasten nach Hildegard von Bingen

Die von der Mystikerin Hildegard von Bingen entwickelte Fastenkur legt besonderen Wert auf innere Einkehr, Meditation und ausreichend Bewegung, denn die Vorreiterin der ganzheitlichen Medizin sah den Menschen als System aus Körper und Geist. Ausgesuchte natürliche Fasten-, Ausleitungs- und Heilmittel sollen die Selbstheilungskräfte anregen.
So geht’s: Täglich werden bis zu 800 kcal aufgenommen. Ein- bis zweimal täglich gibt es eine Gemüsebrühe mit Dinkelschrot und vielen frischen Kräutern, dazu gedünstete Äpfel und viel Fencheltee.
Mehr zu diesem Thema: Fasten nach Hildegard von Bingen 

Suppenfasten

Bei den leichten, warmen Mahlzeiten kühlt der Organismus nicht aus. Suppen schonen den Magen und eignen sich bei Magen- und Darmproblemen. Suppenfasten lässt sich leicht in den Alltag integrieren.
So geht’s: Täglich gibt es drei Portionen Suppe. Zum Frühstück gibt es Haferflockensuppe, mittags und abends warme Gemüsesuppen. Frisch gepresste Säfte, Kräutertees und Wasser wirken unterstützend.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch unser Artikel Was steckt in der Brühe?

Intervallfasten / Alternierendes Fasten

Alternierendes Fasten, auch intermittierendes Fasten genannt, ist ein Intervallfasten. Fasten und Essen wechseln sich ab. Der Rhythmus kann zwischen Stunden und Tagen variieren. Für gesunde Menschen, die nachhaltig Gewicht verlieren und ihren allgemeinen Gesundheitszustand verbessern möchten. Zudem ist es für manche kompletter Verzicht einfacher, als lange darüber nachzudenken, was man nun noch essen darf.
So geht’s: Es gibt verschiedene Rhythmen. Bekannt ist die 16:8-Methode, dabei wird 8 Stunden nach Belieben gegessen und 16 Stunden gefastet, da gibt es ausschließlich Wasser und ungesüßten Tee. Bei geschicktem Timing passt sich diese Methode gut in den Tagesablauf ein. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Intervallfasten 16:8 – Hype oder heilsam?
Alternativ wird beim Dinner-Cancelling eine 18:6 Methode angewendet. Bei der 5:2 oder 6:1 Methode wird in ganzen Tagen getaktet, also z.B. 5 Tage essen, 2 Tage fasten.

Regenbogen-Fasten

Weniger wissenschaftlich fundiert, aber das Auge freut sich: Heute grün, morgen rot, übermorgen gelb. Essen Sie bunt! Eine Woche lang kommt jeden Tag eine andere Regenbogenfarbe auf den Teller. Bei Interesse lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Regenbogen-Fasten.

FODMAP-Diät

Bei wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen kann eventuell die FODMAP-Diät helfen, den Reizdarm zu beruhigen. Mehr dazu im Artikel: Darmstress lass nach! – FODMAP-Diät

Und…

Ergänzend zum Artikel möchten wir auch noch auf religiös initiiertes Fasten hinweisen, wie z.B. bei den Christen die Passionszeit vor Ostern (Tipps für die Fastenzeit) oder bei Muslimen der Ramadan im neunten Monat des islamischen Mondkalenders (Medikamente im Ramadan).

Nutzen Sie auch die Such-Funktion unseres Blogs, klicken Sie hier um das Ergebnis einer Suche nach dem Suchwort Fasten anzuzeigen.  https://www.flora-pharm.de/blog/?s=fasten

Unser Tipp: Bevor Sie mit einer Fastenart beginnen, informieren Sie sich wie eingangs angedeutet ausführlich und machen Sie ggf. einen Gesundheitscheck bei Ihrem Arzt.

Auch wir beraten Sie gern, sprechen Sie uns ganz unverbindlich an.

(Mit vielen eigenen Ergänzungen)

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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