Baby durch die Blume
Was seit Jahrhunderten auf Erfahrungswerten beruht, ist heute wissenschaftlich bewiesen: Phytotherapie kann die Fruchtbarkeit fördern. – Von Stephanie Drönner
Die gute Nachricht: Bei rund 85 Prozent der Frauen, die sich ein Baby wünschen, klappt es hierzulande innerhalb von zwei Jahren mit einer Schwangerschaft – ganz ohne Unterstützung der Reproduktionsmedizin. Doch auch diese Zeit kann sich hinziehen, wenn der Test Monat für Monat negativ ausfällt. Lässt der zweite Strich auf sich warten, bietet die Phytotherapie sanfte, aber wirkungsvolle Hilfestellung. Denn die Inhaltsstoffe von Heilpflanzen tragen dazu bei, die Hormonproduktion des Körpers zu regulieren und den weiblichen Zyklus zu stabilisieren. In der ersten Zyklushälfte sind hierfür insbesondere östrogenhaltige oder die Östrogenbildung stimulierende Heilkräuter von Bedeutung: Sie fördern die Eireifung und den Eisprung. Liegt ein Östrogen-Defizit vor, kommt es nicht zu einer Ovulation.
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Öfter Östrogenhaltiges
Zu diesen Gewächsen, die unter anderem als Extrakt, Arzneitee oder Frischpflanzenpresssaft aus der Apotheke eingenommen werden können, gehört Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris). Das vielen eher als Gewürz für die Weihnachtsgans bekannte Heilkraut hat entgiftende und die Östrogenproduktion anregende Effekte. Ebenfalls würzig und wirkungsvoll ist Rosmarin (Salvia rosmarinus): Die mediterranen Nadeln regen die Keimdrüsentätigkeit Schon seit Jahrhunderten machen sich Frauen mit Kinderwunsch die Kraft der Heilpflanzen zunutze. an und fördern so den Eisprung. Ähnliches gilt für Basilikum (Ocimum basilicum), das zudem als Aphrodisiakum fungiert. Auch den Salbei (Salvia officinalis) kennen wir aus dem Gewürzregal; er schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch blutreinigende, antientzündliche und antimikrobielle Eigenschaften. Zudem wirkt er östrogenartig und steigert so die Fruchtbarkeit. Sobald eine Schwangerschaft vermutet wird, sollte Salbei jedoch nicht mehr angewendet werden, da er Fehlgeburten und später Wehen auslösen kann. Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum) wird nicht ohne Grund auch als „Kindsmacher“ bezeichnet: Er enthält Gerbstoffe mit östrogenen Effekten.
Pro Progesteron
In der ersten Zyklushälfte sind auch die Samen und Schalen von Hagebutten (Rosae fructus, Rosae pseudofructus), Melisse (Melissa officinalis) und die Blüten des Holunders (Sambucus) empfehlenswert; sie bringen den Zyklus in Balance. Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis) punktet hingegen mit Flavonoiden und Phytoöstrogenen, die sich positiv auf den FSH-Spiegel (follikelstimulierendes Hormon) auswirken.
In der zweiten Zyklushälfte liegt der Fokus auf dem Gelbkörperhormon Progesteron:
Es sorgt für eine optimale Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle. Bei einem Progesteronmangel kann es zu einer verkürzten Zyklusphase und Einnistungsproblemen kommen. Zum Glück – Sie ahnen es bestimmt – sind auch gegen ein Zuwenig an Progesteron diverse Kräuter gewachsen. Frauenmantel (Alchemilla) ist ein gutes Beispiel: Die Pflanze kann Gelbkörperhormone regulieren und so die Einnistung der befruchteten Eizelle begünstigen. Ebenfalls gut für die Einnistung sind die Blätter der Brennnessel (Urtica). Die von Himbeeren (Rubus idaeus) haben hingegen durchblutungsfördernde Effekte und unterstützen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Auch hilfreich: Schafgarbe (Achillea) und Wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa).
Mächtiger Mönchspfeffer
Frauen, die unter einer Gelbkörperschwäche sowie starken und anhaltenden Blutungen leiden, können auf Mönchspfeffer (Vitex agnuscastus) zurückgreifen. Das potente Kraut ist in der Lage, den Zyklus zu regulieren und den Progesteronspiegel anzuheben. Außerdem senkt es die Ausschüttung von Prolaktin, das für die Milchproduktion in der weiblichen Brust verantwortlich ist, aber in erhöhter Konzentration die Fruchtbarkeit hemmen kann.
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