Ayurveda, was ist das?
Die umfassende indische Ayurveda-Philosophie ist ein Weg zu einem gesunden, vitalen Leben.
Übersetzt heißt Ayurveda „Wissen vom guten Leben“ und ist eine ganzheitliche Lebens- und Gesundheitslehre, die allen Menschen offensteht. Dabei geht es um eine gesunde Lebensführung in der Einheit von Körper, Geist und Seele unter Berücksichtigung sämtlicher Umweltfaktoren. Als Medizinsystem umfasst Ayurveda sowohl präventive als auch therapeutische Aspekte, ist in der Lage, die Gesundheit des Gesunden zu erhalten, als auch Krankheiten zu heilen.
Alles hängt zusammen
In der ayurvedischen Lehre gilt der Grundsatz, dass die gesamte belebte und unbelebte Natur aus den immer gleichen Elementen besteht. Diese sind Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Ein anderer Eckpfeiler ist die Lehre von den drei Doshas: Kapha, Pitta und Vata. Diese drei Körperkräfte oder Grundprinzipien (Doshas) steuern das Leben und die Lebensabläufe und sind in jedem Menschen in individueller Ausprägung vorhanden. Wenn das Gleichgewicht der Doshas durch Lebensereignisse und Gewohnheiten stark gestört wird, können nach der ayurvedischen Lehre Krankheiten entstehen.
PS: Dosha bedeutet wörtlich übersetzt „Fehler(potential)“
Vata (Wind, Luft und Äther), das Bewegungsprinzip
Pitta (Feuer und Wasser), das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip
Kapha (Erde und Wasser), das Strukturprinzip
Wieder in Balance kommen
Beim ältesten überlieferten Gesundheitssystem ordnen Ärzte ihre Patienten nach einer aufwändigen Dosha-Diagnose in die drei Konstitutions-Typen ein. Erst dann wird eine individuelle und ganzheitliche Therapie aus Ernährung, pflanzlichen Arzneimitteln, Massagen, Fasten, Yoga, Atemübungen und Meditation angewendet, immer mit dem Ziel, den Körper zu entgiften, zu reinigen und wieder in seine ursprüngliche Balance zu bringen. Am besten gelingt dies in einer mindestens dreiwöchigen Ayurveda-Kur. Sie kann zur Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation sowie gegen Erschöpfung und zur Stärkung des Immunsystems genutzt werden. Spezialisierte Kliniken wenden Ayurveda auch bei Rheuma, Diabetes, Bluthochdruck und Neurodermitis an. Der behandelnde Therapeut oder Arzt sollte eine qualifizierte Ayurveda-Ausbildung besitzen.
Typgerecht essen
Eine Säule der ganzheitlichen Heilweise ist eine ausgeglichene und individuell abgestimmte Ernährung. Sie ist unerlässlich für einen guten Stoffwechsel sowie für eine gute Verdauung und ist die Basis, damit die Handlungen des Panchakarma (Reinigungskur) ihre Wirkung voll entfalten können. Bei der Ernährung spielen Lebensalter und Jahreszeit eine Rolle. Je nach Dosha werden bestimmte Lebensmittel bevorzugt oder gemieden, unterschiedlich zubereitet und mit verschiedenen Gewürzen aromatisiert, um die Doshas ins Gleichgewicht zu bringen. Idealerweise enthält ein ayurvedisches Menü sechs Geschmacksrichtungen (Rasas), die die Doshas verstärken oder abschwächen können. Verschwenderisch werden Gewürze wie Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Fenchelsamen, Senf, Bockshornklee, Ingwer und Zimt verwendet. Trocken oder in Ghee (Butterreinfett, Butterschmalz) angeröstet, verströmen sie ihren Duft und unterstützen das Agni (Verdauungsfeuer).
Die ayurvedische Küche spricht alle Sinne an. Man unterscheidet süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb-zusammenziehend. Damit ist die Ernährung ausgewogen und der Mensch erhält alles, was er braucht, denn jeder Geschmack hat für den Organismus und das Wohlbefinden eine eigene Wirkung und Bedeutung. Heißhunger auf bestimmte Nahrungsmittel zeigen einen körperlich-psychischen Mangel oder ein Ungleichgewicht an. Der Ayurveda legt großen Wert auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Mahlzeiten. Wird schon gegessen, während die letzte Mahlzeit noch nicht verdaut ist, kann Ama (Stoffwechsel- und Körpergifte) entstehen. Daher gibt es nur drei Mahlzeiten: Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Reinigen und Entgiften
Wohltuende ayurvedische Ölmassagen helfen dem Körper, sich zu entspannen und regen ihn zur Entgiftung an. Daneben gibt es noch andere Entgiftungsmethoden wie Pulvermassagen, Schwitzkuren, Salbungen, Güsse, Bäder, Pflaster und Packungen. Der Körper wird innerlich und äußerlich geölt. Nach dem klassischen ayurvedischen Erfahrungswissen vitalisieren die ayurvedischen Öl-Massagen und Behandlungen mit Heilkräutern und pflanzlichen Ölen nicht nur das Körpergewebe, sondern sie wirken auf Alterungsprozesse. Sie dienen der Entspannung, harmonisieren das Nervensystem, verbessern das Sehvermögen, helfen bei Schlaflosigkeit und fördern die physische und psychische Stabilität. Zur klassischen Massage verwendet der Therapeut hochwertige Basisöle (Sesam-, Sonnenblumen-, Kokos- und Mandelöl), die mit auf die Doshas abgestimmten Duftkonzentraten oder speziellen Kräutern vermischt werden, um die Wirkung der Massage zu verstärken.
Wir hoffen, Ihnen einen verständlichen Einstieg in die Thematik geboten zu haben. Wenn Sie vertiefende Fragen haben oder auch weitere Alternativen suchen, sprechen Sie uns unverbindlich an. Wir beraten Sie gern.
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