Auf leichten Beinen durch den Sommer
Sie haben jetzt Showtime in kurzen Kleidern und Shorts, am Strand und im Freibad – doch unsere Beine tun sich mit Sonne und Wärme schwer. Sie schwellen schnell an und die Haut spannt, Krampfadern und Besenreiser treten deutlicher hervor. Unsere 10 Tipps bringen Sie leichter durch die schönsten Wochen des Jahres!
Während wir die Sonnenseiten des Sommers im Urlaub oder zu Hause genießen, leisten unsere Beinvenen echte Schwerstarbeit. Ihre Aufgabe ist es, sauerstoffarmes Blut entgegen der Schwerkraft in Richtung Herz zu pumpen. Bei hohen Temperaturen aber weiten sich die Blutgefäße, um besser Wärme abgeben zu können. Ein nützlicher und natürlicher Vorgang, der jedoch auch Nachteile hat: In erweiterten Gefäßen schließen die Venenklappen, die wie Rückschlagventile funktionieren, schlechter. Blut staut sich in den Beinen und die Gefäßwände werden durchlässig. Das führt zu einem unangenehmen Schwere- und Spannungsgefühl, Knöchel und Waden schwellen an und manchmal kribbelt oder schmerzt es in den Beinen. Bei einer Venenschwäche, die mit Krampfadern und/oder Besenreisern einhergeht, passiert das leider schnell. Aber auch gesunde Gefäße haben es in der Wärme schwerer. So erleichtern wir ihnen die Arbeit und uns den Sommer!
1. Viel Bewegung ist das A und O
Nutzen Sie die schönen, langen Tage zum Walken, Wandern oder Radfahren. Jeder Schritt und auch jeder Tritt in die Pedale hält die Venen fit! Dabei werden die Muskeln, die unsere Beinvenen umgeben, aktiviert. Ihre Kontraktionen wirken wie eine Pumpe auf die Gefäße und unterstützen den Bluttransport zum Herzen.
2. Durststrecken vermeiden
In der Hitze schwitzen wir täglich mehr Flüssigkeit aus als bei gemäßigten Temperaturen. Zum Ausgleich reichlich trinken, am besten Wasser, stark verdünnte Saftschorlen und ungesüßte Tees. Das hält den Kreislauf und insbesondere den Blutfluss in den Gefäßen in Schwung. Wichtig: Nicht auf den Durst warten, sondern über den Tag verteilt immer wieder zur Wasserflasche greifen.
3. Cool mit Kneipp
Wassertreten, kalte Bein- und Kniegüsse sind super Fresh-ups für die Beine. Kälte verengt die Gefäße und fördert damit die Blutzirkulation, beugt Schweregefühl vor und lindert Schwellungen. Nach dem Duschen den kühlen Wasserstrahl auf der Außenseite des Beines nach oben und auf der Innenseite nach unten führen – mehrmals hintereinander, erst rechts und dann links. Im Urlaub morgens die kühle Brandung am Meer oder einen Gebirgsbach zum Wassertreten nutzen, ansonsten zu Hause die Dusch- oder Badewanne zum Kneipp-Spa machen.
4. Schatten statt pralle Sonne
UV-Strahlen sind bekanntermaßen mit Vorsicht zu genießen. Geht es um die Beine, kann direkte Sonne bereits vorhandene Krampfadern oder Besenreiser verschlimmern und eine Venenentzündung begünstigen. Im Schatten sind wir ohnehin besser aufgehoben, und wer auf Bräune nicht verzichten will, kann auch die aus der Tube wählen.
5. Barfuß läuft’s am besten
Auf High Heels stehen Venen gar nicht und mögen es lieber flach. Zum Glück kommt uns da die Mode entgegen, mit bequemen „Flats“ wie Sneakern, Mules, Ballerinas und Loafern. Am besten läuft’s für die Venen allerdings barfuß, denn dann ist jeder Schritt zugleich Gefäß-Gymnastik.
6. Beine hoch, so oft wie möglich
Die „3L-3S-Regel“ (lieber laufen und liegen statt sitzen und stehen) bringt echte Erleichterung. Also die Beine so oft wie möglich hochlegen, immer über Herzhöhe, und in der Luft laufen oder radeln. Das wirkt der Schwerkraft entgegen, fördert den Blutfluss zum Herzen und macht müde Beine wieder munter. Vielsitzer sollten die Beine nicht übereinanderschlagen, immer wieder mal aufstehen und ein paar Schritte gehen!
7. Leichte Kost für starke Venen
Weniger Zucker und ungesunde Fette, dafür reichlich Ballaststoffe und Vitamine – was dem Körper insgesamt guttut, stärkt auch die Venen. Insbesondere Bioflavonoide und Vitamin C in Obst und Gemüse sowie Vitamin E in pflanzlichen Ölen und Nüssen halten die Gefäßwände elastisch.
8. Gefäßtraining im Wasser
Schwimmen und Aqua-Gym sind ideale Venensportarten und halten die Beine fit. Der Wasserdruck von außen verringert den Durchmesser der venösen Gefäße und wirkt wie eine leichte Kompressionstherapie. Je kühler das Wasser, desto besser der Effekt.
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9. Pflanzliche Helfer
Extrakte aus Rosskastaniensamen und rotem Weinlaub zählen zu den pflanzlichen Venen-Experten. Sie wirken antientzündlich und lindern die Beschwerden bei geschwollenen und schweren Beinen. Ob als Tabletten, Cremes, kühlende Gele oder Sprays – Präparate aus der Apotheke sind auch ideale Begleiter einer Kompressionstherapie und haben überdies in unabhängigen Tests bestens abgeschnitten.
10. Sicher auf Reisen
Langes, eingeengtes Sitzen im Flieger, Auto oder Bus bremst die Blutzirkulation in den Beinvenen und erhöht das Risiko für eine (Reise-)Thrombose. Zur Sicherheit Stütz- oder Kompressionsstrümpfe aus der Apotheke tragen, ausreichend trinken und in Bewegung bleiben. Autofahrten alle zwei Stunden unterbrechen und sich die Beine vertreten. Im Sitzen, wo auch immer, mit den Füßen kreisen und wippen.
Lesen Sie ergänzend auch unseren Artikel Leichte Beine im Sommer und nutzen Sie die Suchfunktion in unserem Blog.
Expertenrat von Apothekerin Anna Westphal
Venenstrümpfe auf Rezept
„Stütz- und Kompressionsstrümpfe sind eine prima Unterstützung für schwächelnde Venen und sogar echte Hingucker. Gut zu wissen für Neu-Einsteiger: Der grobmaschige Oma-Look war gestern, heute sind trendige Farben und Muster angesagt. Während Stützstrümpfe frei verkäuflich sind und schweren Beinen lediglich vorbeugen, handelt es sich bei Kompressionsstrümpfen um medizinische Hilfsmittel. Sie üben aktiv Druck auf die Beinvenen aus, verhindern ein Ausdehnen der Gefäße und verbessern den Rückfluss venösen Blutes. Hier unterscheidet man je nach Druck vier Kompressionsklassen. Strümpfe der Klasse eins sind ebenfalls frei verkäuflich, können aber auch verordnet werden und sind somit erstattungsfähig. Höhere Kompressionsklassen gibt es in der Regel nur auf Rezept, und das zweimal pro Jahr – etwa bei Venenerkrankungen, Thrombosen, Lymphödemen oder nach chirurgischen Eingriffen. In der Apotheke werden die Strümpfe passgenau angemessen und Patienten wählen Farbe, Qualität und Art des Haftrandes, damit sie nicht rutschen. Mitarbeiter der Apotheke geben auch Tipps zum An- und Ausziehen und zur Pflege der Strümpfe.“
Ihr Apothekenteam hilft Ihnen gern und individuell abgestimmt! Sprechen Sie uns an.