Veggie für den Wauzi
Die Zukunft isst fleischlos – dahin geht der Trend. Frauchen und Herrchen machen’s schon. Und was ist mit dem Hund?
Zu einem nachhaltigen Leben zählt unter anderem eine vegetarisch-vegane Ernährung – jedenfalls größtenteils. So sieht es die Planetary Health Diet vor, ein Ernährungskonzept, entwickelt von einem Forscher-Team aus aller Welt. Demnach gehören Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte überwiegend auf den Speiseplan. Fleisch sei auch erlaubt, aber nur ab und zu in kleinen Rationen. Das Ziel, das dahintersteckt, lautet, bis 2050 alle Menschen auf der Erde gesund zu ernähren, ohne den Planeten zu zerstören. Denn Fleischessen, da sind sich Fachleute einig, ist der Klimakiller Nummer eins. Die Massentierhaltung verursacht enorme Mengen Treibhausgase, was zur Erderwärmung geführt hat und uns letztlich diese desaströsen Wetterextreme beschert. Noch dazu gilt unser hoher Fleischkonsum als Treiber für zahlreiche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Schlaganfälle, Darmkrebs und Diabetes.
Moment mal … Gilt das nur für uns Menschen oder auch für unseren besten Freund, den Hund?
Der Mix macht’s
Neun Prozent der Deutschen sind laut Umfragen bereits Vegetarier, weitere drei Prozent leben vegan, verzichten also völlig auf tierische Produkte. Bei manchen davon wird der Wunsch laut, auch ihren Hund auf fleischlose Kost umzustellen – seinem Wohlbefinden zuliebe, aber auch um seinen CO2-Pfotenabdruck zu senken. Vegetarisch für Hunde – geht das überhaupt? Experten sagen, ja. Denn im Gegensatz zu Katzen und anders als gemeinhin angenommen sind Hunde keine reinen Fleisch- sondern Allesfresser, sogenannte Omnivore. Ihr Speiseplan darf also gerne breit gefächert sein. Sofern alle Nährstoffe im Futter vorhanden sind, die ein Hund von Natur aus braucht, spricht fast nichts gegen eine rein vegetarische Ernährung. Einzig: Evolutionsbedingt hat sich der Hund an sein fleischlastiges Futter gewöhnt. Mit seinem kurzen Magen-Darm-Trakt und den scharfen Zähnen ist er körperlich dem Fleischverzehr angepasst. Daher sollte die Ernährungsumstellung Ihres vierbeinigen Lieblings peu à peu erfolgen und erst nach einem gründlichen Gesundheits-Check bei der Tierärztin oder beim Tierarzt starten.
Nachhaltigkeit im Napf
Klar, über eine satte Fleischmahlzeit macht sich sicherlich auch Ihr Hund mit großem Appetit her und nimmt dabei zu sich, was er am dringendsten braucht: Proteine. Diese Eiweißstoffe liefern ihm wichtige Bausteine für seine starken Muskeln, helfen ihm bei der Zellerneuerung und der Produktion von Botenstoffen und Hormonen. Proteine stecken aber nicht ausschließlich im Fleisch. Gute pflanzliche Quellen sind Erbsen. Sojabohnen übrigens können in ihrer biologischen Wertigkeit sehr gut mit Fleischproteinen mithalten. Quark und Eier sind zwar tierischen Ursprungs, aber bei einer vegetarischen Hundeernährung ja durchaus erlaubt und aus Sicht Ihres Vierbeiners sowieso sehr schmackhafte Zutaten. Astreine Alternativen, wenn auch gewöhnungsbedürftig und nicht vegetarisch, stellen Insekten dar. Mehlwürmer und Soldatenfliegenlarven gelten als prima Proteinpakete, die noch dazu klimaschonend sind, weil für ihre Anzucht nur ein Bruchteil der Ressourcen verschwendet wird wie bei der klassischen Fleischproduktion. In viele neuartige, vegetarische Hundefuttersorten haben es die kleinen Flügel- und Krabbeltierchen bereits geschafft – als Hauptbestandteile.
Leckeres auf die Lefze
Vegetarisches Hundefutter gibt es bereits zu kaufen. Sie können es natürlich auch selbst zubereiten. Mit genügend Kenntnissen über den Nährstoffbedarf Ihres Hundes ist das sicher kein Problem. Welche Proteinarten zur Verfügung stehen, wissen Sie bereits. Damit Ihr Vierbeiner genug Energie zum Spielen und Herumtoben hat, geben Sie ihm außerdem pflanzliche Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis oder Mais. Nahrhafte Fette und Öle für wichtige Prozesse im Hundekörper stammen aus Leinsamen, Olive und Hanf. Damit es noch besser schmeckt, können Sie Apfel- oder Bananenstücke untermengen. Gegarte Kichererbsen und Karotten munden Ihrer Fellnase bestimmt auch sehr gut. Zur Sicherheit lassen Sie alle einzelnen Komponenten einmal probieren, etwa als Leckerlie, und beobachten, wie Ihr Hund drauf reagiert. Verträgt er sie gut und nimmt er seine Gemüse-Bowl sogar schwanzwedelnd in Empfang, können Sie beruhigt sein. Veggie findet auch Ihr Hund einfach „Wau“.
Vegetarisch, ja. Aber nie das:
Avocado, Aubergine, Tomaten, Weintrauben und Rosinen, Pilze, Zwiebeln, Knoblauch und natürlich Schokolade!
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