Afrika – von Wunderwurzeln und Zauberbäumen

Hitze, Trockenheit und mit der Sahara die größte Wüste der Welt: Wer denkt da schon an „grüne Medizin“? Doch gedeihen auf dem wärmsten Kontinent der Erde Tausende Heilpflanzen mit enormem Potenzial.

Ob Malaria, Durchfall, Fieber, Schmerzen oder Potenzprobleme: Heilpflanzen sind die Eckpfeiler der traditionellen afrikanischen Medizin (TAM). Seit Urzeiten nutzen Schamanen, Medizinmänner und andere Heilkundige ihre Blätter, Früchte, Wurzeln und Rinden, um Krankheiten zu kurieren. Und nicht selten auch, um böse Geister zu vertreiben. Alles Hokuspokus? Ganz im Gegenteil: Der medizinische Nutzen vieler Pflanzen, die südlich der Sahara heimisch sind, konnte mittlerweile in Studien bestätigt werden. Weil sie die Gesundheit nachweislich unterstützen, haben es einige afrikanische Heilkräuter bereits in unsere Apotheken geschafft. Und nur hier – und nicht etwa aus dubiosen Internetquellen – sollten Sie Ihre Pflanzenmedizin beziehen.
Ein Beitrag aus unserer Serie „Heilsames aus aller Welt“.

Schätze aus dem Süden Afrikas

In standardisierten Fertigarzneimitteln entfaltet beispielsweise die südafrikanische Kapland-Pelargonie ihre Wirkung. Extrakte aus den Wurzeln der rot-violett blühenden, krautigen Wüstenpflanze leisten bei Atemwegsinfekten wie akuter Bronchitis gute Dienste. Eine zweite Berühmtheit aus dem südlichen Afrika ist die Teufelskralle, die in der Savanne wächst. In ihren knolligen Speicherwurzeln steckt ein wertvoller Wirkstoff-Cocktail: Gelenkschmerzen und Entzündungen geht es mit Teufelskralle an den Kragen. Ebenfalls in Südafrika beheimatet ist die Staudenpflanze mit dem zungenbrecherischen Namen Xysmalobium undulatum, besser als Uzara bekannt. Extrakte aus ihren Wurzeln sind wirksam gegen Durchfall.

Apropos Durchfall: Aus Westafrika stammend kommt die Rinde vom Okoubaka Baum. Diese wird nicht nur bei Durchfall, sondern insbesondere auch gegen Übelkeit eingesetzt als Extrakt oder homöopathische Urtiktur. Wenige Tropfen im Mund davon genügen, um Reiseübelkeit, bei Magenbeschwerden oder chemotherapiebedingter Übelkeit zu verbessern.

Heilkräftige Riesen

Auch viele afrikanische Baumarten sind geschätzte Lieferanten heilsamer Substanzen. In der afrikanischen Volksmedizin bedeutsam ist beispielsweise der Kolabaum (Cola), der im tropischen, feucht-heißen Regenwald West- und Zentralafrikas zu Hause ist. Seine koffeinhaltigen Samen, auch „Kolanüsse“ genannt, haben stimulierende Effekte und werden in Afrika seit jeher als Genussmittel geschätzt. Bei uns wird die homöopathische Zubereitung Cola bei Erschöpfung und Schwächegefühlen eingesetzt. Ein immergrüner Riese mit inneren Werten ist der Afrikanische Pflaumenbaum. Holz und Rinde des bis zu 30 Meter hohen Waldbewohners riechen stark nach Bittermandeln, weshalb er den wenig schmeichelhaften Beinamen Afrikanisches Stinkholz trägt. In der TAM wird die Rinde unter anderem gegen Malaria, Fieber und Bauchschmerzen genutzt, in Europa traditionell bei gutartiger Prostatavergrößerung.

Forschung für Naturmedizin von morgen

Experten vermuten, dass afrikanische Heilpflanzen hierzulande künftig an Bedeutung gewinnen könnten. Welches pharmazeutische Potenzial tatsächlich darin steckt, sollen internationale Forschungsprojekte zeigen. Ziel wissenschaftlicher Arbeiten ist es zudem, die nachhaltige Nutzung der exotischen Gewächse zu fördern, um Raubbau und Artensterben entgegenzuwirken.

Sprechen Sie uns gern auf das Thema an und lassen Sie sich von uns ganz individuell beraten.

NuG 5/24
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.