Grüne Reiseapotheke
Die schönsten Wochen des Jahres krank im Hotelzimmer verbringen? Auf keinen Fall! Diese Helfer aus der Natur vertreiben typische Urlaubsbeschwerden – und das auf sanfte und gut verträgliche Art.
Wir fahren in die Ferien und packen in unseren Koffer:
Phytotherapeutika und alternativmedizinische Substanzen! Denn Tabletten, Tonika und Tropfen mit natürlichen Inhaltsstoffen haben sich zur Linderung häufiger Wehwehchen bestens bewährt. Ebenso Arzneitees: Sie eignen sich nicht nur als heilsames Getränk, sondern auch zur Herstellung von Kompressen, Bädern und Umschlägen. In Ihrer Apotheke erhalten Sie entsprechende Präparate für die innerliche und äußerliche Anwendung sowie Tipps zu Dosierung und Einnahme.
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Beschwerden von Magen & Darm
Wer kennt es nicht: Ungewohnte Essenszeiten, exotische und üppige Mahlzeiten, dazu Hitze und wenig Bewegung – schon heißt es im Verdauungstrakt „rien ne va plus“. Unser Darm liebt eben die Routine … Am Morgen ist er grundsätzlich am aktivsten; jetzt sollten wir ihm genügend Zeit zur Entleerung bieten. Bei Obstipation, wie Fachleute die Verstopfung nennen, bringen Floh- und Leinsamen aus der Apotheke Bewegung in den Bauch. Ihre Schleimstoffe binden Wasser, machen den Stuhl gleitfähiger und erhöhen sein Volumen. Gleichzeitig haben die Samen positive Effekte auf die Darmflora und können durch ihre Quellfähigkeit bei „Montezumas Rache“ helfen. Muckt hingegen Ihr Magen, sorgen Kräutertees mit Fenchel, Kamille, Anis und Kümmel für eine entspanntere Mitte. Sie wirken entkrampfend und schleimhautberuhigend.
Tipp: Auch die Homöopathie hält Substanzen für ein gutes Bauchgefühl bereit: Nux vomica bremst Übelkeit, Völlegefühl und Verstopfung aus, Okoubaka unterstützt bei akuten Infekten des Magen-Darm-Traktes.
Kopfschmerzen & Kreislauf
Ein Brummschädel ist mit Weidenrinde schnell passé. In Studien bewährt hat sich auch Pfefferminzöl: Als Einreibung auf die Schläfen stoppt es Kopfschmerzen ebenso gut und schnell wie etwa Paracetamol. Haben Sie mit niedrigem Blutdruck zu kämpfen, bringen Rosmarin und Lavendel – aromatherapeutisch, als Salbe oder Gewürz verwendet – Ihren Kreislauf auf Trab. Weißdorn wirkt stärkend, wenn das Herz schwächelt.
Tipp: Bei Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Erschöpfung kann die Bachblüte 21 Mustard (Wilder Senf) helfen.
Erkältung & Fieber
Ob Zug abgekriegt oder bei Mitreisenden angesteckt: Ereilt uns im Urlaub ein grippaler Infekt, empfehlen sich etwa senfölhaltige Heilpflanzen wie Kapuzinerkresse und Meerrettich. Da die Gewächse antientzündlich, antibakteriell und antiviral wirken, sind sie zudem nicht nur für die Atemwege, sondern auch bei einer Blasenentzündung hilfreich. Eukalyptus befreit Bronchien wie Nebenhöhlen von festsitzendem Schleim, Thymian löst Husten, Salbei lindert Halsweh. Schnellt die Körpertemperatur in die Höhe, setzen wir auf Lindenblüten und Mädesüß.
Tipp: Erste Krankheitssymptome machen sich bemerkbar? Dann rasch zum Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum, greifen: Es stärkt die Abwehrkraft und gilt als ideales Mittel bei Erkältungen im Anfangsstadium.
Prellungen, Stauchungen & Wunden
Beim Wandern umgeknickt, am Strand in eine Muschel getreten: Eine kurze Unachtsamkeit reicht, schon haben wir uns eine Verletzung eingehandelt. Nicht schlimm! Mit kühlender Minz- oder Mentholcreme sowie schmerzlindernder und entzündungshemmender Arnika ist der Unfall fix vergessen. Wichtig: Halten Sie sich an die PECH-Regel. Die Initialen stehen für die Begriffe „Pause“ (nicht weitersporteln), „Eis“ (Verletzung kühlen), „Compression“ (Druck auf die betroffene Stelle ausüben) und „Hochlagern“ (etwa den lädierten Knöchel). Eine Wunde lassen Sie am besten kurz bluten, das spült Keime aus. Dann mit klarem Wasser reinigen und den Schnitt oder Riss desinfizieren, etwa mit Povidon-Jod. Liegt keine Allergie vor, eignet sich auch Teebaumöl prima zur Wundbehandlung. Das antimikrobielle und hautberuhigende Öl hält außerdem lästige Insekten fern.
Tipp: Bei Sportverletzungen können die Enzyme Bromelain und Papain den Heilungsprozess beschleunigen; sie haben antientzündliche und abschwellende Effekte.
Besser schlafen in fremden Betten
Expertenrat von Apothekerin Isolde Meyer:
„Ungewohnte Matratzen und ein veränderter Tagesrhythmus führen nicht selten dazu, dass wir uns im Urlaub nachts schlaflos von rechts nach links drehen. Dann verhelfen Phytos wie Baldrian, Hopfen, Melisse und Passionsblume zu einer Extraportion Bettschwere und Seelenruhe. Ich empfehle die Kombination verschiedener Heilpflanzen; sie ergänzen sich in ihrer Wirkung und sorgen so für Synergieeffekte. Ebenfalls wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Magnesium. Der Mineralstoff kann nicht nur nächtliche Wadenkrämpfe verhindern, sondern nachweislich die Schlafqualität verbessern, indem er die Ausschüttung von Stresshormonen hemmt.“
Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie.
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