Beerig
Rot, blau und schwarz. In allen Farben funkeln die Beeren wie Kronjuwelen von den Büschen und verführen zum Naschen. Köstlich, diese kleinen Kugeln, und kerngesund sind sie auch.
Das Beeren-Büfett ist eröffnet.
Denn jetzt sind sie reif. Die prallen Perlen versüßen uns den Sommer und sind das Leckerste, was die heimische Natur zu bieten hat. Pur schmecken sie ebenso gut wie als Saft, Smoothie oder Kompott. Zusätzlich sind sie an guten Inhaltsstoffen kaum zu übertreffen. Viel Vitamin C enthalten sie alle und sind daher Turbo-Booster fürs Immunsystem. Mit ihren Mineralstoffen, vor allem Calcium, Kalium und Magnesium, sorgen sie für stabile Knochen, fitte Muskeln und starke Nerven.
Kalorien haben sie hingegen wenig – trotz ihrer lieblichen Süße im Geschmack –, dafür sind sie proppenvoll mit Ballaststoffen, machen daher lange satt und bringen die Verdauung in Schwung. Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Co. – die ganze Beerenfamilie gilt als Gesundmacher der Saison. Und doch ist jede einzelne Sorte eine kleine „unentbeerliche“ Schatzkiste für sich.
Johannisbeere
Rote Johannisbeeren sind die bekanntesten ihrer Art. Die Ribiseln, wie man in Österreich sagt, gibt es ebenso in Weiß und in Schwarz. Ihre Farben sind nicht ihre einzigen Unterschiede. Sie variieren auch in Geschmack und Inhaltsstoffen. Rote Beeren schmecken säuerlich. Im Vergleich sind die Weißen eher mild. Schwarze Johannisbeeren hingegen haben ein herbes Aroma. Sie sind die kräftigsten und die gesündesten zugleich.
Cassis
Schwarze Johannisbeeren, in Frankreich heißen sie Cassis, stecken voller besonders wirkungsvoller Pflanzenstoffe. Sogenannte Anthocyane sind für die edle Dunkelfärbung verantwortlich, können aber noch mehr: Sie wirken entzündungshemmend und schützen die Zellen im Körper vor schädlichen Einflüssen. Mit ihrem hohen Eisenanteil treiben sie den Sauerstofftransport im Blut an. Die kleinen Kraftpakete aktivieren den Stoffwechsel und kurbeln die Fettverbrennung an, was wiederum gut für Herz und Kreislauf ist. Wer einen „Beerenhunger“ hat, darf also beherzt zugreifen. Die tief violetten Fruchtperlen gibt es auch in der Apotheke in Form von Direktsaft aus erster Pressung und als Gemmotherapeutikum namens „Ribes nigrum“, das eine Essenz aus Knospen ist und zur Stärkung der Abwehrkräfte dient.
Himbeere
Die samtig weichen Superbeeren gehören zu den beliebtesten Sommerfrüchtchen überhaupt. Auf Naschkatzen haben sie eine geradezu magische Anziehungskraft. Nur zu! Auch wenn sie süß schmecken, haben sie erstaunlich wenig Fruchtzucker und können den Insulinspiegel positiv beeinflussen. Himbeeren sind daher für Diabetiker gut geeignet. Übrigens sind nicht nur die Früchte famos, auch die Blätter haben Hochachtung verdient. In der Frauenheilkunde werden Himbeerblätter und -knospen beim prämenstruellen Syndrom (PMS) eingesetzt. Die Gemmotherapie nutzt Rubus idaeus als Knospenmittel zur Harmonisierung des weiblichen Hormonsystems; es soll Regelschmerzen lindern und sogar bei Wechseljahresbeschwerden helfen.
Heidelbeere
Blaubeere, Heubeere, Bickbeere, Besinge. Die Heidelbeere hat viele Namen und ebenso viele gute Eigenschaften. Sie enthält Polyphenole, also Pflanzenstoffe, die sie zur echten Powerbeere machen. Polyphenole wirken gegen Bakterien, Pilze und Viren. Außerdem punktet das Früchtchen mit Carotinoiden, die gut für die Augen sind. Auch die Haut atmet auf. Pflanzenfarbstoffe – Anthocyane – fördern die Kollagenproduktion und sollen Falten glätten. Wer das herb-süßliche Aroma der Heidelbeere genießt, erlebt also sein blaues Wunder. Erst in getrockneter Form bildet sie übrigens ihre Gerbstoffe aus, die sich volksheilkundlich bei Magen-Darm-Problemen bewährt haben. Den Arzneitee davon bekommen Sie in Ihrer Apotheke.
PS: Blaubeeren, ein Adjuvans für die Strahlentherapie?
Brombeere
Von purpurrot bis pechschwarz. Brombeeren sind in der Natur eine Besonderheit. Die Sträucher bilden dichte, dornige Hecken. Auf ihre Früchte fliegen nicht nur etliche Insekten und Vögel. Auch für uns haben sie viel Gutes. Mit ihren vielen B-Vitaminen treiben sie unzählige Stoffwechselfunktionen im Körper an, sind eine Wohltat für Herz, Muskeln und Nerven. Durch ihre dunkle Farbe enthalten sie – wie auch Cassis und Heidelbeere – entzündungshemmende Stoffe namens Anthocyane.
Stachelbeere
Sauer macht lustig. Das gilt auch für die Stachelbeere. Ihr Geschmack ist erfrischend und ihre Wirkung geradezu verjüngend. Dank ihrer vielen Mineralstoffe, darunter auch Silizium, sorgt sie für schöne Haut und Haare, für starke Fingernägel und ein festes Bindegewebe. Ihre vielen spitzen Stacheln am Strauch machen das Pflücken nicht leicht, aber es lohnt sich. Der sauren Beere sagt man sogar Heilkräfte bei Rheuma und Gicht nach. Bloß wenn Sie blutverdünnende Medikamente nehmen, sollten Sie bei Stachelbeeren nicht allzu lustig zugreifen.
Erdbeere
Der Favorit vieler Beerenfreunde punktet vor allem in Sachen Flavour. Ihr süßes Aroma gilt als Geschmack des Sommers. Dazu hat sie mehr Vitamin C als eine Zitrone – gut für Abwehrkräfte, Haut und Knochen – und enthält sogar einen Hauch Salicylsäure, einen natürlichen Schmerzstiller. Vielleicht machen Erdbeeren deshalb so glücklich, gleichzeitig satt und trotzdem schlank. Kalorien hat sie nämlich fast keine, dafür jede Menge Ballaststoffe, Mineralstoffe, Eisen und andere Spurenelemente. Alles drin in dieser einen Superfrucht.
PS: Erdbeerbecher
Beerige Tipps:
- Beeren immer kühl und dunkel lagern. Kelche, Blütenblätter und Stängel erst kurz vor dem Verzehr entfernen. Immer abwaschen! Aber nicht zu lange wässern, sonst verlieren sie ihr beeriges Aroma.
- Für bärenstarke Abwehrkräfte gibt es Direktsaft aus Beeren in Ihrer Apotheke!
- Side-Fact: Botanisch gesehen sind Erd-, Brom- und Himbeeren gar keine Beeren, sondern Sammelfrüchte, also Nüsse, weil ihre winzigen Kernchen nicht im Fruchtfleisch verborgen liegen, sondern außen auf dem Fruchtkörper.
Und der wichtigste Tipp:
Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie. Sprechen Sie uns an.