Kompost – Haufenweise gute Erde
Biotonne und Biodünger? Brauchen wir nicht! Denn aus Pflanz- und Küchenresten lässt sich hervorragend Humus herstellen. So klappt’s mit dem schwarzen Gartengold.
Platz da
Planen Sie Ihren künftigen Kompost, gilt es, die für Sie beste Methode und einen geeigneten Standplatz zu finden. Neben offenen Varianten – dem klassischen Haufen und Kisten aus Holz oder Metall – gibt es auch geschlossene wie Thermo- und Trommelkomposter. Ein offener Komposter ist günstig in der Anschaffung; er benötigt allerdings relativ viel Raum. Zudem sollte er nicht direkt am Haus und ebenso nicht zu nah bei den Nachbarn stehen. Umgebende Sträucher oder Bäume geben Sicht-, Sonnen- und Windschutz. Ein Grundstück ist aber kein Muss für den Komposthaufen: Kompakte Trommel- und Wurmkomposter aus dem Fachhandel eignen sich auch für Balkone. Da sie aus gut isolierendem Kunststoff bestehen, entwickeln sich in ihnen höhere Temperaturen, die den Rottevorgang beschleunigen – und das nahezu geruchslos.
Gut angelegt
Ein Komposthaufen im Garten sollte Kontakt zum Erdboden haben: So kann Feuchtigkeit versickern, Staunässe ist kein Thema und fleißige Mikroorganismen und Insekten haben Zugang. Ein Bodengitter dient als „Türsteher“ für ungebetene Gäste wie Mäuse und Ratten. Am besten eignet sich ein halbschattiges Plätzchen, damit der Kompost nicht austrocknet. Steht er in der Sonne, öfter gießen. Zu nass sollte er aber auch nicht werden, da sonst Fäulnisprozesse einsetzen. Das geschieht vor allem bei mangelnder Belüftung. Regelmäßiges Umsetzen schafft Abhilfe.
Der Bioabfall zersetzt sich am besten in „Schichtarbeit“: Als unterste Lage geben Sie grobes Material wie Äste und Reisig auf den Kompost, als zweite Stroh, Blätter, Strauch- und Rasenschnitt. Küchenabfälle und Gartenreste kommen als Letztes an die Reihe. Unterschiedliche Materialien und gründliche Durchmischung fördern den Rotteprozess. Auch das richtige Verhältnis von Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N), also holzigen und frischen Stoffen, ist entscheidend: Es liegt etwa bei 25:1. Faustregel: Je frischer und grüner der Bioabfall, desto stickstoffreicher. Rasenschnitt hat etwa ein Verhältnis von 15:1, Stroh rund 100:1.
Das darf drauf
Auf Ihrem Komposthaufen können Sie sämtliche Gartenabfälle entsorgen, abgesehen von erkrankten oder schädlingsbefallenen Pflanzen. Große Mengen eines Materials aber nicht auf einmal, sondern nach und nach untermengen. Rasenschnitt am besten vorher trocknen, Gehölze zerkleinern. Rohe Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz und Teebeutel sind ebenfalls prima Kompostfutter; bei Süd- und Zitrusfruchtschalen auf biologischen Anbau achten. Holzstreu, Haare, Federn und Papier nur ausnahmsweise einschichten. Gegarte Essensreste, Katzenstreu, Fäkalien und behandeltes Holz haben auf dem Haufen nichts zu suchen – ab in den Hausmüll damit.
Kein Kompost, bitte!
Ein Großteil des Gartens freut sich über nährstoffreichen Humus. Anders als Pflanzen, die einen niedrigen pH-Wert im Boden benötigen: Sie mögen Kompost nicht. Neben Rhododendren und Azaleen verzichten auch Sommerheide, Erd- und Heidelbeeren gern auf den kalkhaltigen Dünger.
Da ist der Wurm drin!
Eine Wurmkiste selber bauen ist gar nicht so schwer; der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) verrät, wie es geht. Suchen Sie auf „www.nabu.de“ nach „Wurmkiste“.
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