Kind auf Knopfdruck
Mit der weiblichen Fruchtbarkeit ist das so eine Sache: In der Phase des Lebens, in der sie besonders hoch ist – zwischen 20 und 25 Jahren – wollen die meisten Frauen noch kein Kind. Das durchschnittliche Alter von Erstgebärenden wird hierzulande stetig höher, liegt aktuell bei 31,5 Jahren. Nicht selten kommt der Babywunsch noch viel später; die Zahl von Frauen, die mit über 40 Mutter werden, hat sich seit 1990 vervierfacht. Das Problem: Spätestens ab 35 Jahren ist die Fertilität, wie Experten Empfängnisfähigkeit nennen, bereits um die Hälfte reduziert. Wer mit ü30 schwanger werden möchte, sollte daher den eigenen Körper und Zyklus möglichst genau kennen. Hier kommen diverse Helfer ins „Spiel“: Fertilitätscomputer, Zyklus-Tracker und NFP-Apps – Technik, die begeistert? – Von Stephanie Drönner
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Einblick in den Eisprung
Bei NFP, abgekürzt für natürliche Familienplanung, handelt es sich nicht um eine neue Methode. Sie wird schon lange angewendet, um die fruchtbaren Tage herauszufinden – entweder, um gezielt an diesen Daten am Nachwuchs zu „arbeiten“, oder um genau das zu unterlassen und so ohne Pille zu verhüten. Der Hintergrund: Am Tag des Eisprungs steigt die Basal- bzw. Aufwachtemperatur um 0,25 bis 0,45 Grad Celsius an. Ist die Eizelle vom Eierstock in den Eileiter „gesprungen“, kann sie innerhalb von 12 bis 18 Stunden befruchtet werden. Da Spermien jedoch bis zu fünf Tage in den Eileitern verharren und auf ihren Einsatz warten können, ergibt sich bei einem regelmäßigen Zyklus eine fruchtbare Phase von fünf bis sechs Tagen. Während die Berechnung dieser Termine früher zeitaufwendig, mühevoll und häufig sehr ungenau war, stehen heute verschiedene zuverlässige Kontrollsysteme aus der Apotheke zur Verfügung.
Thermometer und Teststreifen
Erhältlich sind dort etwa Basalthermometer: Sie messen, anders als andere Fieberthermometer, die Aufwachtemperatur bis auf zwei Stellen hinter dem Komma. Dadurch lassen sich auch geringfügige Abweichungen der Körperkerntemperatur feststellen. Wichtig: Sie muss morgens möglichst zur gleichen Zeit noch vor dem Aufstehen gemessen werden. Die Dokumentation des Zyklusverlaufs kann durch Eintragungen in Kurvenblättern oder in eine entsprechende Smartphone-App erfolgen. Beide Systeme ermöglichen auch Eintragungen zum Zervixschleim, der sich im Laufe des Zyklus charakteristisch verändert. Eine weitere Methode, um festzustellen, dass der Eisprung bevorsteht, ist die Messung der Konzentration des Ovulationshormons (LH). Rund 24 bis 36 Stunden, bevor sich die Eizelle aus dem Eierstock löst, steigt das Hormon im Morgenurin deutlich an. Durch Ovulationstests aus der Apotheke behalten Sie den Gehalt im Blick.
Cleveres Computerwissen
Wer nicht alles händisch und separat dokumentieren möchte, kann auf digitale und teilweise smarte Geräte zur Zykluskontrolle zurückgreifen. Etwa die klassischen Fertilitätsmonitore aus der Apotheke: Mit einer Kombination von Touchscreen und Urin-Teststäbchen lassen sich die fruchtbaren Tage bestimmen, der Zyklus aufzeichnen und auswerten und je nach Modell sogar Schwangerschaftstests durchführen. Andere Systeme wiederum kommen in Form eines Basalthermometers daher, enthalten aber ebenfalls die gesamte Technik eines Zykluscomputers und lassen sich zudem per Kabel oder Bluetooth mit dem Handy verbinden. Sämtliche Daten, wie die Basaltemperatur und die Überwachung der Zykluslänge, werden vom Gerät gespeichert und analysiert.
Die Natur natürlich pushen
Neben den herkömmlichen Methoden zur Temperaturmessung gibt es auch Produkte, die zum Beispiel über ein Armband die speziellen Parameter direkt über die Haut abfragen. Auch ein vaginaler Temperatursensor in Tampongröße, der über Nacht getragen wird, sammelt und vermittelt vielfältige Erkenntnisse über Zyklus, Eisprung und Co. Zudem existieren Systeme, die gleich mehrere fertilitätsrelevante Einflussfaktoren checken, etwa Temperatur, Hormonstatus und Zervixschleim. Es gibt also reichlich Auswahl, sodass Frau sich für die Technik entscheiden kann, die optimal für ihren Alltag geeignet ist. Zyklus-Tracking hilft der Natur auf die Sprünge – Ihre Apotheke berät Sie gern, welche Methode am besten zu Ihnen passt.
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