Im Kältestress – typische Winter-Hautprobleme
Hautsache
- Die Haut ist unsere Grenze zwischen Innen- und Außenwelt. Sie schützt vor Sonne, Kälte, Stößen und Krankheitserregern, hält zugleich Feuchtigkeit und Wärme im Körper.
- Das Tollste an ihr ist das Talent, sich selbst zu reparieren. Unmittelbar nach einer Verletzung beginnt der Heilungsprozess. Nach wenigen Tagen ist von kleinen Wunden nichts mehr zu sehen.
- Das Hautbild ist nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einzelne Körperzonen haben verschiedene Bedürfnisse. Eine fachkundige Beratung und beste Pflege für alle Belange erhalten Sie in Ihrer Apotheke.
- Hautzellen erneuern sich regelmäßig. Innerhalb eines Monats haben sie sich einmal komplett ausgetauscht.
- Sie kann strahlen oder fahl aussehen – die Haut ist Spiegel unserer Emotionen. Ob wir uns unwohl fühlen, schämen oder glücklich sind: Die Haut verrät es.
Typische Winter-Hautprobleme
Trotz guter Pflege spannt und juckt es? Saskia Fechte verrät Ihnen, wie Sie typische Winter-Hautprobleme in den Griff bekommen.
Mit Beginn der kalten Jahreszeit tauchen bekannte Haut-Baustellen auf. Raues Klima, Heizungsluft und warme Kleidung strapazieren die Schutzhülle des Körpers. Die Folge sind Rötungen, Juckreiz und Spannungsgefühle. Jetzt bloß nicht kratzen oder die Geduld verlieren – bleiben Sie geschmeidig!
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Eingerissene Lippen
Das Gesicht ist Kälte und Wind vergleichsweise schutzlos ausgeliefert. An den Lippen wird das besonders schnell spürbar. Dort ist die Haut dünn, wird schnell trocken, reißt leicht ein. Jetzt bitte nicht wiederholt mit der Zunge darüberfahren. Im ersten Moment hilft das zwar gegen das Spannungsgefühl, aber langfristig trocknet diese Angewohnheit die empfindliche Haut nur noch mehr aus, sobald der Speichel verdunstet. Besser sind Lippencremes und Pflegestifte mit fetthaltiger Rezeptur, etwa mit Sheabutter oder Bienenwachs. Auch Pflanzenöle aus Aprikosenkernen oder Jojoba sorgen für kuss-zarte Geschmeidigkeit. Bei den ersten Anzeichen für kleine Risse sind heilungsfördernde Inhaltsstoffe wie Ringelblume oder Dexpanthenol ganz vorn mit dabei. Schön über Nacht? Das geht: Reichhaltige Lippenpflege, großzügig aufgetragen, kann langsam und gründlich einwirken, während Sie schlafen.
Gereizte Nase
Der Wechsel zwischen geheizten Räumen und kalter Außenluft geht auch an ihr nicht spurlos vorbei. Die Nase läuft jetzt auch ohne Schnupfen öfter und jedes Putzen reizt die Haut. Weiche Taschentücher ohne Duftstoffe sind ein Weg, Rötungen und Brennen vorzubeugen. Für zarte Näschen eignen sich Pflegecremes mit Panthenol und Lanolin, sie halten die Haut feucht und wirken dem Wundwerden entgegen. Sparen Sie bei der täglichen Gesichtspflege die übersensible Nasenpartie aus, Duftstoffe und andere Inhaltsstoffe in der gewohnten Tagescreme können sie jetzt zusätzlich aus der Balance bringen.
Mehr Pickel
Sonnenlicht ist ein Hautglätter – und leider Mangelware in der zweiten Jahreshälfte. Wer ohnehin zu Akne neigt, hat nun meist vermehrt mit Unreinheiten und Pusteln zu tun. In diesem Herbst kommt durch Corona-Schutzmaßnahmen ein weiterer Stressfaktor für die Haut hinzu. Stoff und Bänder direkt auf der Haut, kombiniert mit dem leicht feucht-warmen Klima unter der Maske, fördern Irritationen rund um Mund und Nase. Vor allem wer berufsbedingt viele Stunden lang eine Mund-Nasen- Bedeckung tragen muss, entdeckt öfter Rötungen und Pickelchen. Eine schnelle Lösung ist Mineralpuder, wie man es für Babys benutzt. Die feinen Partikel saugen Fett und Feuchtigkeit auf und beruhigen die Haut. Übrigens ist unter der Maske weniger mehr: Cremes und Make-up verstopfen die Poren und fördern Hautirritationen, also sparen Sie sich diese Schichten – sieht ja sowieso niemand. Darf der Mundschutz ab, wirken sanfte Reinigungsprodukte und beruhigende Pflegecremes vorbeugend gegen Unreinheiten.
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Trockene Schienbeine
Wenig Talgdrüsen, kaum Fettpolster, ständige Reibung mit der Kleidung – die Vorderseiten unserer Beine sind prädestiniert für einen Mangel an Feuchtigkeit. Wer zum Schutz gegen Kälte noch auf raue Jeans oder Wollstrumpfhosen setzt, kämpft schnell mit Juckreiz und Schuppen. Zudem widmen wir den Schienbeinen meist weniger Aufmerksamkeit als anderen Körperstellen. Zum Winter hin gilt es daher umso mehr, der gereizten Haut Fett und Feuchtigkeit zu spenden. Lipidhaltige Cremes und Lotionen geben ihr verloren gegangene Elastizität zurück. Reichhaltige Pflegeöle aus Mandeln, Olive oder Soja sowie Produkte mit Shea- oder Karitébutter schützen gegen Feuchtigkeitsverluste. Ein sanftes Peeling hin und wieder entfernt trockene Hautschuppen, regt die Durchblutung an und ist eine gute Vorbereitung für die Pflege.
Gestresste Füße
Zwischen Trockenheit und Schwitzattacken bewegen sich Füße im Winter. Die meiste Zeit eingezwängt in feste Schuhe und warme Socken, bekommen sie wenig Raum und Luft. Das führt schnell zu Druckstellen und Juckreiz. Gönnen Sie Ihren Füßen so oft wie möglich Gelegenheit zur Erholung. Ein warmes Fußbad mit entspannenden oder schweißhemmenden Zusätzen ist echte Winter-Wellness. Anschließend entfernt eine Pediküre feste Hornhaut. Danach sorgfältig eincremen, am besten mit feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen wie Harnstoff (Urea), Vaseline oder Pflanzenölen. Ätherische Öle und Extrakte aus Thymian oder Salbei können die Schweißproduktion regulieren.
Ein weiteres Thema ist Fußpilz. Feuchtes, warmes Klima, wie es oft in Winterschuhen herrscht, bietet Idealbedingungen für den lästigen Gast. Hat er sich einmal eingenistet, helfen antimykotische Wirkstoffe aus der Apotheke. Damit es gar nicht erst so weit kommt, Füße regelmäßig waschen oder baden und anschließend sorgfältig abtrocknen. Gut eincremen, um kleine Verletzungen und Risse in der Haut zu vermeiden – sie sind mögliche Eintrittspforten für Pilzsporen. Fußdeos und -puder aus der Apotheke sorgen ergänzend für Frische und Trockenheit.
PS: Warme Füße in drei Schritten
Gesundheit aus Ihrer Apotheke – die Beratung gibt es natürlich kostenlos, individuell und gern dazu.