Für alle Fälle – Haustierbegegnungen mit Folgen

Begegnungen mit Hund, Katze oder Kleintieren können ihre Spuren hinterlassen. Tierfreunde sollten gerüstet sein. Von Saskia Fechte.

Kratzer

Auch die sanfteste Mieze fährt beim Spielen schon mal die Krallen aus. Leichte Kratzer sind im Alltag von Tierhaltern nicht selten, die meisten können Sie einfach selbst behandeln. »Verletzungen durch Tiere desinfizieren Sie nach der Reinigung mit klarem Wasser am besten mit einem Wundspray«, empfiehlt die pharmazeutisch-technische Assistentin Cathrin Weller. Denn auch kleinere Blessuren können sich durch Keime, die an den Krallen haften, leicht entzünden. Zusätzlich können Sie ein jodhaltiges Antiseptikum oder eine Wundsalbe mit Ringelblume oder Zaubernuss auftragen, um die Wunde feucht zu halten und den Heilungsprozess zu unterstützen. Anschließend hält ein Pflaster alles sauber und geschützt.

Vorsicht, Zähne!

Seltener, dafür gefährlicher, sind Bisswunden. Ohne böse Absicht kann ein Hund beim Ballspiel daneben schnappen oder die eben noch verschmuste Katze ändert ihre Stimmung schlagartig – und die Zähne landen an falscher Stelle. Das Infektionsrisiko bei einem Tierbiss ist sehr hoch, denn im Maul tummeln sich jede Menge Bakterien. Diese können in umliegende Muskeln, Sehnen oder Nerven wandern und dort Entzündungen verursachen. Alarmsignale sind pochende Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen. »Bissverletzungen werden gründlich unter fließendem Wasser gereinigt und dann desinfiziert«, sagt die Apothekenexpertin. Ein steriler Wundverband schützt das verletzte Gewebe. Um abzuklären, wie tief die Verletzung ist, sollte ein Arzt darauf schauen. Eventuell verordnet er ein Antibiotikum. Außerdem wichtig: den Tetanus-Impfstatus überprüfen. Lesen Sie auch: Der will nur spielen!

Mit voller Wucht

Stumpfe Verletzungen wie Prellungen oder Zerrungen kommen im Zusammenleben mit Tieren ebenfalls häufig vor. Ein heftiger Ruck an der Leine oder tierische Gegenwehr bei der Gesundheitskontrolle: Schnell sind Muskeln und Gewebe in Mitleidenschaft gezogen und reagieren mit Schwellungen und Blutergüssen. Dann helfen Ruhigstellen und Kühlkompressen. Abschwellende und entzündungshemmende Salben und Gels mit Arnika oder Beinwell lindern Schmerzen und können die Abheilung fördern.

Besondere Hygiene

Ob Hundekörbchen, Katzentoilette oder Nagergehege: Regelmäßig wird sauber gemacht. Verwenden Sie dazu keine aggressiven Reinigungsmittel, diese können Ihre Hände und das Material strapazieren. Duftstoffe sind ebenfalls tabu, sie können Allergien auslösen und sind äußerst unangenehm für die feinen Näschen unserer Haustiere. »Wirkungsvolle und zugleich reizarme Reinigungsprodukte gibt es in der Apotheke«, sagt die PTA. Dort erhalten Sie auch 70-prozentigen Isopropanol, mit dem Sie Tiertoiletten, Stallböden und Vogelkäfige desinfizieren können. Sobald der Alkohol trocknet, verfliegt auch der Geruch. Achten Sie generell im Umgang mit Tieren und deren Siebensachen besonders auf Hygiene. Tragen Sie beispielsweise Einmalhandschuhe als Schutz vor Schmutz und Keimen und benutzen Sie eigene Putzlappen für den Tierbereich. Um Flöhe, andere Plagegeister und hartnäckige Gerüche fernzuhalten, stehen Puder, Spot-on-Präparate, Halsbänder und Umgebungsspray zur Verfügung.

Die Hausapotheke für Tierbesitzer:

  • Einmalhandschuhe
  • Desinfektionsspray
  • Pflaster
  • Mullbinden und Verbandmaterial
  • Kühlkompressen
  • Calendula-Salbe für kleinere Kratzer
  • Arnikasalbe für Prellungen und Zerrungen

Tipp: Bewahren Sie Ihre Hausapotheke (für Menschen) getrennt von der medizinischen Ausstattung für Ihr Tier auf. Beim Bestücken beider Varianten berät Sie Ihr Apothekenteam.

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Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie.

Text mit freundlicher Genehmigung der S&D Verlag GmbH. Das komplette „special“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als Beilage in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.