Um gesund heranzuwachsen, braucht Ihr Kind Energie und Nährstoffe. Ihr Auftrag als werdende Mutter lautet: Nicht doppelt so viel essen, sondern doppelt so gut.

Finden Sie auch hier im Blog weitere Artikel zum Thema Schwangerschaft.

Von Saskia Fechte

Was bei Ihnen auf den Teller kommt, ist entscheidend für die Gesundheit Ihres Kindes – nicht nur während der Zeit im Mutterleib, auch für das spätere Leben. Doppelte Portionen sind jedoch nicht der richtige Weg. Der Energiebedarf steigt nur minimal: in den ersten drei Monaten um gerade einmal 70 Kilokalorien täglich, das entspricht einem kleinen Apfel. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel steigt der Mehrbedarf um 260 Kalorien pro Tag, im dritten Trimenon auf 500 Kalorien – das sind ein bis zwei Scheiben Brot mit Käse. Ein gesundes Körpergewicht sollte auch während einer Schwangerschaft das Ziel sein. Etwa zehn bis 16 Kilogramm mehr sind angemessen. Übergewicht kann für den Verlauf der Schwangerschaft und das Kind negative Folgen haben. Diäten aber auch: Wenn Sie bereits mit einigen Extrapfunden in diese besondere Zeit starten oder währenddessen übermäßig zunehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft, wie Sie Ihre Mahlzeiten optimal gestalten können.

Lesen Sie auch: Immunsystem, es beginnt in Mutters Schwangerschaft sowie weitere Artikel zum Thema Ernährung.

Nährstoffe her!

Anders sieht es bei Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und wichtigen Fettsäuren aus. Hier steigt Ihr Bedarf deutlich. Das Ziel ist eine hohe Nährstoffdichte: Hier punkten Lebensmittel, die eher Vitalstoffe denn Kalorien liefern. Grundlage bilden die allgemeinen Ernährungsempfehlungen für jedermann. Also Vollkornprodukte bevorzugen, reichlich Hülsenfrüchte verwenden, viel frisches Obst und Gemüse essen, gleichzeitig bei Fleisch, Wurst, Fett und Eiern zurückhaltend sein. Regelmäßig Milchprodukte und Seefisch verwenden, beim Abschmecken statt auf Salz und Zucker lieber auf Kräuter und Gewürze setzen.

Darf es etwas mehr sein?

Viele Menschen sind mit Folsäure und Jod unterversorgt. Spätestens mit Beginn der Schwangerschaft sollten Sie hier genau hinschauen. Reichlich Folsäure steckt in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten und Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Kohl, Salat und Tomaten. Verwenden Sie außerdem Jod- oder Meersalz. In der Regel rät der Arzt zusätzlich zu ergänzenden Folsäure- und Jodpräparaten. Auch DHA wird oft empfohlen. Die Omega-3-Fettsäure mit dem komplizierten Namen Docosahexaensäure ist wichtig für die Gehirnentwicklung des Kindes. Daher gehört fettreicher Seefisch mindestens einmal pro Woche auf den Tisch: Lachs, Makrele, Hering oder Sardine. Sie mögen keinen Fisch? Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker mögliche Alternativen. Ob es darüber hinaus nötig ist, Vitamin D, Eisen, Calcium oder andere Vitalstoffe zu ergänzen, sagt Ihnen ein Bluttest.

Lesen Sie auch: Nahrungsergänzungsmittel – Wer braucht eine Extraportion?

Besser gegart

Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft auf einige Speisen verzichten. Rohe Lebensmittel tierischer Herkunft beispielsweise sind eine mögliche Quelle für Infektionen, die dem Baby gefährlich werden können. Essen Sie also Fleisch, Fisch und Eier nur, wenn sie durchgegart sind. Verzichten Sie auf Geräuchertes und Produkte aus Rohmilch. Fragen Sie im Zweifelsfall bei einzelnen Wurst- und Käsesorten nach. Größere Fischarten wie Schwert- oder Thunfisch sind genau wie Algen oft mit Schwermetallen belastet, hier sollten Sie ebenfalls ablehnen. Achten Sie grundsätzlich auf eine gute Küchenhygiene; waschen oder schälen Sie jegliches Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich – besonders, wenn Sie es roh essen möchten. Zurückhaltung ist auch bei Kaffee, Tee, Cola und anderen koffeinhaltigen Getränken angesagt. Mehr als vier Tassen Filterkaffee am Tag sollten es nicht sein.

Neue Geschmäcker

Hat sich Ihr Appetit verändert? Viele Schwangere entwickeln regelrechte Heißhungerattacken auf Süßes oder Salziges. Auch der Geruchsinn scheint geschärft, bestimmte Düfte erscheinen plötzlich verlockend oder unerträglich. Versuchen Sie, trotz Ihrer neuen Geschmacksvorlieben bei Süßigkeiten und fettreichen Snacks ein gesundes Maß einzuhalten.

Was bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in der Schwangerschaft zu beachten ist, weiß Ihr Apothekenteam. Sprechen Sie uns gern darauf an, wir beraten Sie ganz individuell abgestimmt.