Sanfte Hilfe für andere Umstände

Hurra, ein Baby kommt! Allerdings können Übelkeit, Sodbrennen und andere typische Beschwerden die Vorfreude trüben. Haus- und Naturheilmittel helfen dann sanft und sicher. Finden Sie auch hier im Blog weitere Artikel zum Thema Schwangerschaft.

Von Verena Munde

Es sind die schönsten und aufregendsten Monate, wenn ein neues Leben heranwächst und die Natur ein solches Wunder vollbringt! Zugleich tut sich der Körper mit der Hormonumstellung und dem wachsenden Bauch auch mal schwer. Schwangerschaftsbeschwerden sind in der Regel kein Grund zur Sorge und künftige Mamas können mit sanften Mitteln gegensteuern, ohne sich selbst oder das Baby zu gefährden.

Typisch: Übelkeit

Morgens dieses flaue Gefühl, bei bestimmten Gerüchen rebelliert der Magen … Drei Vierte der Schwangeren leiden unter Übelkeit, oft verbunden mit Erbrechen. Drei gute Nachrichten gibt es aber: Die Beschwerden bekommt man in den Griff und sie gelten, so lästig sie auch sind, als Zeichen für eine sichere Schwangerschaft. Eine Studie aus den USA kommt zum Ergebnis, dass dieses Unwohlsein für ein geringes Fehlgeburts-Risiko spricht, und nennt auch den vermutlichen Grund: Das Schwangerschaftshormon HCG (darauf testet der Heim-Schwangerschaftstest) bereitet den Körper auf seine neuen Aufgaben vor, ist aber auch Auslöser der Übelkeit. Sein Einfluss schwindet ab der zwölften Woche, damit meist auch die Übelkeit – und das ist die dritte gute Nachricht. Aber so lange müssen Mamas in spe nicht leiden. Morgens vor dem Aufstehen helfen ein Stück Zwieback oder Knäckebrot und eine Tasse Pfefferminz-, Kamillen- oder Ingwertee – am besten alles schon abends bereitstellen, den Tee zum Beispiel in einer Thermoskanne. Minze und Kamille beruhigen den Magen, Ingwer ist mit seinen scharfen Gingerolen ein Spezialist gegen Übelkeit. Kaffee, stark riechende, fette Speisen und üppige Mahlzeiten lieber meiden.

Akupressur beruhigt

Halten die Beschwerden an, bewährt sich die Akupressur des Nei-Kuan-Punktes P6. Er liegt drei Fingerbreit unter den Handinnengelenken, mittig zwischen den Sehnen. Den Punkt auf der rechten Seite mit der linken Daumenkuppe einige Minuten drücken und auf der Stelle kreisend massieren, Seite wechseln. Praktisch sind Akupressurbänder aus der Apotheke, die den Punkt dauerhaft stimulieren. Bei Geruchsempfindlichkeit helfen ätherische Minz-, Zitrus- und Ingweröle. Diese auf Schläfen oder Handgelenke tupfen oder auf ein Papiertaschentuch träufeln und dieses als Notfall-Schnuppertuch in der Hand- oder Hosentasche mitnehmen. Zudem kann das Schüßler-Salz Nr. 5, Kalium phosphoricum, Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen lindern; als homöopathisches Mittel empfehlen sich Arsenicum album D6-Globuli. Wichtig: Halten starke Übelkeit und Erbrechen unverändert an, sollten sie, in Rücksprache mit dem Arzt, medikamentös behandelt werden.

Entspannte Haut

In der Schwangerschaft verändert sich auch die Haut: Typisch sind graubraune Flecken auf Wangen und Stirn. Trotz der verstärkten Pigmentierung braucht sie Sonnencreme und gute Pflege. Da die Haut auch empfindlicher wird und sich durch die Dehnung des Gewebes schnell Schwangerschaftsstreifen bilden können, ist tägliches Eincremen das A und O. Eine Bodypflege mit Jojoba- oder Mandelöl und Vitamin E tut der Haut jetzt gut. Das Schüßler-Salz Nr. 1, Calcium flouratum, stärkt das Bindegewebe und ist als Salbe ebenfalls für die tägliche Hautpflege geeignet. Die Hormonumstellung kann auch Unreinheiten und Akne begünstigen. In Ihrer Apotheke gibt es dann die richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukte für Schwangere.

Sodbrennen löschen

In der Schwangerschaft wird neben Östrogen zunehmend das Hormon Progesteron aktiv. Es entspannt Muskulatur und Gewebe. Dieser Umstand und der Druck der Gebärmutter auf den Magen schwächen den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Saures Aufstoßen macht daher vielen Schwangeren im zweiten und letzten Schwangerschaftsdrittel zu schaffen. Hier bewähren sich eine leichte, fettarme Ernährung und mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. Bei akutem Sodbrennen können ein Stück trockenes Brot oder einige Mandeln, langsam gekaut und gut gespeichelt, das Feuer in der Speiseröhre löschen. Auch Heilerde lindert Sodbrennen und kann als Pulver in Wasser angerührt oder in Form von Kapseln eingesetzt werden. Tipp für eine ruhige Nacht: Den Oberkörper etwas höher lagern, damit die Magensäure im Liegen nicht so leicht zurückfließen kann.

Verdauungsprobleme regulieren

Viele Schwangere leiden unter Blähungen und einer trägen Verdauung, da die Darmmuskulatur langsamer arbeitet und das wachsende Baby auf die Organe drückt. Neben regelmäßiger Bewegung und ballaststoffreicher Ernährung bewähren sich dann entblähende Tees mit Kümmel, Fenchel oder Anis. Bei Verstopfung sorgen in Wasser eingeweichte Trockenfrüchte sowie verdauungsfördernde Getränke wie Pflaumensaft für eine sanfte Anschubhilfe. Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang begünstigen Hämorrhoiden, einige werdende Mamas haben plötzlich mit diesem leidigen Problem zu tun. Gegen den Juckreiz und die Entzündungsgefahr helfen Salben mit beruhigenden Hamamelis-Extrakten und Sitzbäder mit Eichenrinde. Alle Mittel sind in der Apotheke erhältlich, die Beratung dort erfolgt persönlich und diskret.

Schwere Beine entlasten

In der zweiten Schwangerschaftshälfte sind geschwollene Füße und schwere Beine keine Seltenheit. Hier spielen das zunehmende Gewicht, der Druck der Gebärmutter auf die Bauchgefäße und die Tatsache, dass bis zu 20 Prozent mehr Blut durch die Gefäße gepumpt werden müssen, eine Rolle. Speziell für die Beinvenen bedeutet das Schwerstarbeit. Daher die Beine so oft wie möglich hochlegen, am besten über Herzhöhe! Häufiges Barfußlaufen und Fußgymnastik aktivieren die Muskelpumpe in den Waden – sie hilft, das Blut zum Herzen zu schleusen. Kalte Kniegüsse trainieren die Gefäße und entwässernde Birkenoder Brennnesselblätter-Tees machen es den Beinen etwas leichter. Stützstrümpfe entlasten die stark geforderten Venen, bei starken Beschwerden kann der Arzt Kompressionsstrümpfe verordnen.

Wärme für den Rücken

Dass es vor allem im unteren Rücken oftmals zieht und zwickt, ist eine Folge der veränderten Statik: Je mehr der Bauch nach vorne wächst, umso größer wird die Belastung für die Lendenwirbel. Hilfreich sind dann Wärme und leichte Bewegung. Ob Wärmpflaster, -flasche oder aufgeheiztes Kirschkernkissen im Rücken – alle drei lockern die verspannte Muskulatur. Langes Sitzen möglichst vermeiden und häufig räkeln, dehnen und strecken. Darüber hinaus kann die »Heiße 7« Verspannungen und Schmerzen lindern: Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum, in einem Glas mit warmem Wasser auflösen und in kleinen Schlucken trinken. SOS-Tipp, wenn es gerade fürchterlich zwickt: Auf den Rücken legen und die Beine im 90-Grad-Winkel hochlagern, etwa auf einem Stuhl. Gut zu wissen: Diese Maßnahmen helfen auch, wenn das Baby da ist und der Rücken weiterhin gefordert ist.

Medikamente nur in Absprache

„In der Schwangerschaft sollten Sie grundsätzlich keine Arzneimittel ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker anwenden“, sagt Cathrin Weller, PTA in Sindelfingen. „Dazu zählen auch pflanzliche Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und solche, die viele gar nicht als Arzneimittel wahrnehmen – etwa Paracetamol, abschwellende Nasentropfen oder eine einfache Jodsalbe. Das mag kompliziert erscheinen oder verunsichern. Aber keine Sorge, Ihre Apotheke hat für nahezu alle Beschwerden eine sanfte Alternative und berät Sie gerne.“

Sprechen Sie uns unverbindlich an, wir beraten Sie nicht nur gern sondern auch individuell auf Sie abgestimmt.

 
 

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Text mit freundlicher Genehmigung der S&D Verlag GmbH. Das komplette „special“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als Beilage in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.