ADHS – Der moderne Zappel-Philipp

ADHS: Die ständige Unruhe gilt als häufigste psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Auch viele Erwachsene sind betroffen.

Anstrengend für Mitmenschen, belastend für Betroffene: Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) erschwert den Alltag in Schule, Beruf, Familie und Sozialleben. Die sprichwörtliche Zappeligkeit ist nur ein mögliches Merkmal. Weitere Anzeichen sind fehlende Konzentration, Vergesslichkeit und unstrukturiertes Vorgehen. Viele Menschen mit ADHS lassen sich leicht ablenken und verunsichern oder verlieren sich in Tagträumen. Oft fallen eine erhöhte Reizbarkeit, ausgeprägte Gestik sowie der Bewegungsdrang auf.

 

Von Saskia Fechte

 

Ursache unbekannt

Das Gleichgewicht verschiedener Botenstoffe im Gehirn ist bei ADHS gestört. Unregelmäßigkeiten bei der Informationsverarbeitung erzeugen eine ständige Unruhe. Es scheint eine genetische Veranlagung zu geben, eine eindeutige familiäre Häufung ist zu beobachten. ADHS ist bei Jungen und Männern nicht häufiger, sie fallen durch ihr Verhalten nur öfter auf. Ob soziale Bedingungen, Umweltgifte oder Nährstoffmangel einen Beitrag zur Entstehung leisten, ist reine Spekulation.

 

Diagnose mit Plan

ADHS zu bestimmen ist nicht leicht. Oft steht der Vorwurf im Raum, Eltern wären ungeduldig oder Ärzte mit der Diagnose zu schnell. Zunächst müssen andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen sein, dann geben ausführliche Arztgespräche, Fragebögen, motorische und neurologische Tests sowie Verhaltensbeobachtungen und Leistungsabfragen entsprechende Hinweise.

 

Zunehmend Probleme

Etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren sind in Deutschland betroffen. Mehr als die Hälfte hat als Erwachsener weiterhin mit den Symptomen zu kämpfen. Wie die Struwwelpeter-Geschichte erahnen lässt, gab es schon früher Menschen mit ADHS. Die Erkrankung hat jedoch erst seit etwa 100 Jahren einen Namen. Der Selbsthilfeverein ADHS Deutschland e. V. vermutet, dass gesellschaftliche Veränderungen für die Zunahme der Diagnosen verantwortlich sind. Menschen mit ADHS kommen mit den steigenden Anforderungen immer weniger gut zurecht und fallen vermehrt auf.

 

Struktur beruhigt

Mehr Ruhe – das schaffen ein fester Tag-Nacht-Rhythmus sowie ausreichend erholsamer Schlaf. Psychologisch begleitete Verhaltens- und Ergotherapien können zusätzlich helfen, ebenso Coachings für Selbstorganisation und Konzentrationsfähigkeit. Unterstützend kommen oft Medikamente zur Behandlung von innerer Unruhe und Schlafstörungen zum Einsatz. Auch naturheilkundliche Mittel wie Homöopathie und ausgleichende Heilpflanzen können den Alltag erleichtern, hier zum Beispiel Lavendel- und Zitronenmelissenzubereitungen zur Beruhigung des Nervensystems für besseren Schlaf und Konzentration.

Ebenfalls sollte auf ausreichende Mikronährstoffspiegel sowie Omega 3-Zufuhr mit Betonung auf DHA geachtet werden.

 

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