Giftköder Albtraum – Lebensrettendes Training

Der Gehorsam eines Hundes ist der beste Schutz vor einer Giftköderfalle – oder auch anderen, vermeintlich giftigen Dingen. Ein spezielles Training erhöht die Sicherheit auf der täglichen Gassi-Runde.

Das Ziel eines Anti-Giftköder-Trainings ist, dass der Hund Herrchen oder Frauchen anzeigt, wenn er etwas Interessantes gefunden hat, ohne es vorher zu fressen. Dabei loben Sie Ihren Vierbeiner mit einem besonderen Leckerli als Ersatz dafür, dass Sie ihm seine „Beute“ wegnehmen. Das Tier lernt somit, dass es sich lohnt, etwas aus seiner Schnauze fallen zu lassen, wenn von seinem Besitzer der Befehl dazu kommt.

Da Hunde im Welpenalter am meisten und besten lernen, empfiehlt es sich, dem Tier so früh wie möglich einen soliden Grundgehorsam beizubringen (Welpenschule). Für ein wirksames Anti-Giftköder-Training sind das vor allem Abbruchsignale wie „Nein!“ oder „Aus!“ und das unbedingte Befolgen des Befehls „Komm!“ oder „Komm her!“. Da der sichere Gehorsam eines Hundes bei einem Giftköderfund lebensrettend sein kann, empfiehlt es sich, diese Befehle in einer Hundeschule unter Anleitung eines erfahrenen Hundetrainers einzuüben.

Keine Angst vor dem Maulkorb

So martialisch er auch aussehen mag, kann ein Maulkorb auf der täglichen Gassi-Runde Hundeleben retten. Das gilt vor allem für besonders neugierige oder verfressene Vierbeiner. Das Anlegen und Akzeptieren eines Maulkorbs ist in Hundeschulen auch immer fester Bestandteil eines Anti-Giftköder-Trainings. „Fressen ist überlebenswichtig. Es widerspricht dem natürlichen Verhalten eines Hundes, gefundenes Fressen nicht zu nehmen. Daher bleibt auch nach langem, erfolgreichem Training immer ein Restrisiko“, weiß Ariane Ullrich, Pressesprecherin des Berufsverbands der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/ innen e. V. (BHV). „Wenn ich unsicher bin, was dort, wo sich mein Hund bewegt, herumliegt, kann ich ihn mit einem Maulkorb wirkungsvoll schützen. Ich sollte ihn dann auch an der Leine führen“, so die Expertin weiter.

Im Notfall sofort handeln

Passiert es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, dass Ihr Hund unterwegs etwas frisst, das giftig oder schädlich für ihn sein könnte, ist schnelles Handeln überlebenswichtig. Informieren Sie sofort Ihren Tierarzt und teilen Sie ihm mit, warum Sie gleich in die Praxis kommen. Wenn möglich, sammeln Sie Reste des Fundes Ihres Vierbeiners ein, um sie dem Tierarzt zu zeigen. Das erleichtert möglicherweise die schnelle Diagnose und Behandlung. Für die Fahrt zur Tierarztpraxis empfiehlt es sich (wenn möglich), eine zweite Person zu bitten, Sie zu fahren, damit Sie sich während der Fahrt um Ihren Hund kümmern und für ihn da sein können.

Aber auch Kinder sollten auf solche Giftköder und den Umgang damit sensibilisiert werden.

Neben böswilligen Giftködern achten Sie bitte auch auf giftige bunte Beeren, die in Richtung Herbst wieder vermehrt an Büschen und Hecken wachsen. Lesen Sie diesbezüglich auch unseren Artikel Verbotene Früchtchen.

Sprechen Sie uns auch gern zum Thema an.

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.