Schnell ein Pflaster!

Eine Schnittwunde in der Küche, eine Blase an der Ferse oder ein aufgeschlagenes Knie? Wundpflaster schützen, doch welches Pflaster eignet sich wofür?

Viele Menschen finden, dass kleinere Schnitt- und Schürfwunden kein Pflaster brauchen. Sie denken, viel frische Luft tut gut und fördert eine schnelle Heilung. Doch es ist bewiesen, dass kleinere Verletzungen in feuchtem Wundmilieu um bis zu 40 Prozent schneller heilen, als wenn sie an der Luft trocknen. Auch kleine Wunden brauchen einen geeigneten Schutz! Ein Schnitt oder ein aufgeschlagenes Knie muss schnell und sicher versorgt werden, denn nach vielen klinischen Studien entsteht aus jeder zehnten kleineren Verletzung eine Wundinfektion. Der Heilungsprozess wird verzögert oder verhindert und schlimmstenfalls kommt es zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Daher ist auch eine Bagatellverletzung stets zu reinigen und zu versorgen. Treten im Bereich der Verletzung pochende Schmerzen, Jucken, Brennen, Rötungen oder Schwellungen auf, kann dies Anzeichen einer Wundinfektion sein. Sie gehört in ärztliche Behandlung!

 

Wunden brauchen Schutz!

Wenn eine Blessur richtig versorgt und unterstützt wird, heilt sie rascher und unkomplizierter. Eine Wundheilung sollte nicht gestört werden. Sie läuft in drei Phasen ab, die sich überschneiden. Sie dauern zusammen etwa eine Woche. In der Reinigungsphase wird zerstörtes Material der Haut abtransportiert, in der Granulationsphase füllt sich die Wunde mit Gewebe auf. Dieses Gewebe reift aus und verschließt alles mit einer Narbe (Epithelisierungsphase).

Auch kleine Verletzungen sollten immer mit einem Wundpflaster, auch Wundschnellverband genannt, versorgt werden. Pflaster gibt es als Rollenware oder fertig zurechtgeschnitten als Einzelpflaster (Strips). Sie schützen die Haut vor äußeren Einflüssen: Schmutz, Austrocknen und Bakterien. Mit der Wundauflage wird Blut und Sekret aufgenommen und das Pflaster ist Schutzpolster vor Berührungen und weiteren Verletzungen. Dadurch bleibt die Schramme oder der Schnitt sauber und keimfrei. Vorher wird die Wunde mit einer alkoholfreien Lösung schmerzfrei gereinigt. Dies reduziert das Infektionsrisiko und unterstützt die Heilung. Ist bei einem Sturz Dreck in die Wunde gelangt, wird die Verletzung sofort unter klarem Leitungswasser gespült. Damit ein Pflaster gut klebt, sollte die Haut sauber, trocken und fettfrei sein. Schmutzige Hände und eine Berührung der Wundauflage des Pflasters mit den Fingern müssen unbedingt vermieden werden. Die saugende Auflage sollte immer größer als die Wunde sein und das verschmutzte Pflaster muss regelmäßig, meist täglich, gewechselt werden. Bestimmte Pflasterarten können auch länger auf der Wunde bleiben. Eine Behandlung tiefer, größerer und stark blutender Wunden gehört immer in die Hände eines Arztes.

 

Das leisten Pflaster:

  • Schutz vor Schmutz und Keimen
  • Schutz vor Austrocknung
  • Aufnahme von Blut und Wundsekret
  • Schutz vor Berührung des verletzten Gewebes
  • Schaffung eines heilungsfördernden Milieus

 

Welcher Pflastertyp

Es gibt unterschiedliche Pflastertypen, die sich für die Versorgung kleinerer Verletzungen eignen. Welches Wundpflaster unterstützt die Heilung am besten? Einige Pflastertypen sind:

 

Textile Pflaster

Diese Pflaster aus dehnbarem, textilem Gewebe sind die Klassiker unter den Pflastern. Sie verbinden sich besonders gut mit der Haut. Aber wegen des guten Klebeeffektes ist die Entfernung unangenehm und oft schmerzhaft. Ein spezielles Pflaster- Entfernungsspray aus der Apotheke ist hilfreich.

 

Sensitive Pflaster

Allergiker und Menschen mit empfindlicher Haut verwenden besser ein sensitives oder hypoallergenes Pflaster. Durch das besondere Material und einen speziellen Klebstoff kann das Pflaster auch bei einer Latex- Unverträglichkeit eingesetzt werden. Hypoallergene Pflaster sind luft- und wasserdampfdurchlässig. Sie lassen sich leicht und schmerzfrei entfernen.

 

Elastische Pflaster

In der Nähe von Gelenken, wie Finger, Knie oder Ellbogen, sind elastische Pflaster empfehlenswert. Sie bestehen aus atmungsaktivem Textilmaterial, sind sehr strapazierfähig, schmiegen sich an die Haut, halten auch beim Schwitzen und machen jede Bewegung mit.

 

Wasserabweisende Pflaster

Kinderpflaster mit bunten Motiven aus der Tierwelt oder mit Comicfiguren und wasserabweisende Pflaster bestehen meist aus dünnen Kunststofffolien, die die Feuchtigkeit nicht rein noch raus lassen. Zuerst kann dies, etwa bei Schürfwunden, die Wundheilung fördern. Aber bei längerer Anwendung kann das feuchte Klima ein Zuwachsen der Wunde behindern.

 

Wasserfeste Pflaster

Neben den wasserabweisenden Pflastern gibt es auch wasserfeste Wundschnellverbände. Sie halten nicht nur Schmutz, sondern auch Wasser von der Wunde fern, haben feuchtigkeitsabweisende Eigenschaften und werden bei Wunden verwendet, die immer wieder mit Wasser in Berührung kommen, wie Schnittverletzungen an den Fingern, oder sie schützen Wunden beim Baden, Duschen oder Schwimmen.

 

Antibakterielle Pflaster

Sie haben durch die mit Silber beschichtete Wundauflage eine antibakterielle Wirkung und verkleben nicht mit einer offenen Wunde. Diese Pflaster gibt es in der elastischen, wasserabweisenden oder sensitiven Ausführung.

 

Gelpflaster

Das in der Regel wasserfeste Gelpflaster beschleunigt die Wundheilung, lindert Schmerzen und beugt einer Narbenbildung vor. Es ist empfehlenswert bei Schürfwunden oder Blasen, eignet sich für offene und nässende Wunden. Ein spezielles Gel (Hydrokolloid) nimmt die Wundflüssigkeit auf. Gleichzeitig polstern Gelpflaster die Wunde ab, halten sie feucht und verkleben nicht. Die Wundauflage sollte so lange auf der Haut bleiben, bis sie sich von selber löst. Wird sie vorher abgenommen, kann die zarte, neu gebildete Hautschicht wieder mit abgerissen werden.

 

Sprühpflaster

Ein Sprühpflaster bietet Schutz gegen Feuchtigkeit und Schmutz, ohne dabei die Wunde völlig abzuschließen. Es verschwindet nach einigen Tagen von alleine. Das durchsichtige Spray legt einen luftdurchlässigen Schutzfilm über die Wunde. Es darf nicht in der Nähe von Schleimhäuten und bei einer blutenden oder nässenden Wunde angewendet werden. Ein Sprühpflaster ist praktisch für unzugängliche Stellen, die ein normales Pflaster nicht abdecken kann, etwa bei einer Abschürfung am Kopf.

 

Neben Wundpflastern gibt es:

  • Nikotinpflaster
  • Hormonpflaster
  • Blasenpflaster
  • Hühneraugenpflaster
  • Wärmepflaster
  • Herpespflaster
  • Nasenpflaster
  • Fixierpflaster

 

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