Denken Sie an Sonnenschutz, besonders bei Einnahme von Medikamenten

Die Sonne, Quell des Lebens und Gute-Laune-Auslöser steht hoch am Himmel über der Stadt. Die Menschen zieht es nach draußen und viele wollen einem zeitgenössischem Schönheitsideal folgend ihren Teint intensivieren. Eine je nach individuellem Hauttyp unterschiedliche, angemessene Sonnendosis ist durchaus u.a. für die Bildung von Vitamin D im Körper notwendig. Aber Vorsicht vor übermäßiger UV-Strahlung, die neben schmerzhaften Verbrennungen auch die Entstehung von Hautkrebs fördern kann und zudem die Hautalterung beschleunigt. Sie sollten Ihrem Hauttyp entsprechend Vorsorge- und Schutzmaßnahmen treffen.

Es gibt aber noch einen weiteren Faktor zu berücksichtigen:

Nehmen Sie gerade Medikamente oder haben gerade welche abgesetzt? Dann empfehlen wir Ihnen den (generell immer wichtigen) Blick in den Beipackzettel, denn manche Medikamente können die Lichtempfindlichkeit der Patienten signifikant steigern.

Betroffene Arzneimittelgruppen:
Antibiotika (z. B. mit den Wirkstoffen Tetrazykline, Sulfonamide, Gyrasehemmer), entzündungshemmende Medikamente (z. B. Diclofenac, Ibuprofen), Herz-Kreislaufmittel (z. B. ACE-Hemmer, Calciumantagonisten), Diuretika (Entwässerungsmittel, z. B. mit den Wirkstoffen Hydrochlorothiazid, Furosemid) sowie manche Psychopharmaka (z. B. mit den Wirkstoffen Chlorpromazin, Levomepromazin) können phototoxische oder photoallergische Hautreaktionen auslösen. Auftreten und Stärke des Effekts sind aber immer von der Dosis des Medikamentes und dem Hauttypen abhängig. Helle Hauttypen sind in der Regel anfälliger als dunkle. „Es besteht aber kein Grund zur Panik“, teilt die Apothekerkammer Niedersachsen mit. „Vielmehr sollten Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, reichlich Sonnencreme verwenden, häufiger schattige Plätze aufsuchen und ganz genau beobachten, ob die Haut anders reagiert. Diese besondere Vorsicht sollten Patienten einige Tage walten lassen, da die Reaktionen auch verzögert auftreten können.“

(Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Presse-Information. Medikamenteneinnahme und Sonneneinstrahlung, April 2014)

Es können je nach Wirkstoff phototoxische als auch photoallergische Reaktionen ausgelöst werden, zumeist verursacht durch die UV-A Strahlung, die übrigens auch durch Fenster und im Solarium wirkt, also nicht in falscher Sicherheit wiegen. Fallen Ihnen ungewöhnliche Hautreaktionen auf, fragen Sie Ihren Arzt. Besser aber noch, Sie fragen vorher und vermeiden unangenehme Reaktionen. Werfen Sie auch mal einen Blick auf Ihre Begleitung und weisen Sie die auf eventuelle Rötungen und Reaktionen hin, sie werden es Ihnen danken, denn an sich selbst sieht man Reaktionen meist erst zu spät.

Schweregrade eines Sonnenbrandes

  • Grad 1: schmerzhafte Rötung, Schwellung
  • Grad 2: Blasenbildung
  • Grad 3: weitgehende Zerstörung und Ablösung der Oberhaut

Übersicht unterschiedlicher UV-Strahlungen

  • UV-A
    • Wellenlänge: 400-320 nm
    • Wirkung: bringt schnelle, nicht lange anhaltende Bräune und unterstützt Faltenbildung sowie Hautalterung
  • UV-B
    • Wellenlänge: 400-320 nm
    • Wirkung: dringt tiefer in die Haut ein, verursacht dabei langfristigere Bräune durch Pigmentierung und fördert die Bildung einer Schutzschicht; sorgt für die Bildung von Vitamin D in der Haut; Nachteilig ist die Sonnenbrandgefahr sowie das gesteigerte Hautkrebsrisiko
  • UV-C
    • Wellenlänge: 400-320 nm
    • Wirkung: diese kurzwellige Variante wird in der Regel von der Athmosphäre/Ozonschicht abgelenkt und trifft nicht auf die Erdoberfläche

Bei uns bekommen sie Sonnenschutzpräparate mit Beratung ganz nach ihren individuellen Notwendigkeiten und unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen, aber die sollten eher ergänzend verstanden werden. Der beste Schutz ist präventiv: Hinterfragen Sie Ihr Verhalten (z.B. nicht in der Mittagszeit in die pralle Sonne legen), tragen Sie Sonnenschutzmittel ca. 30 Minuten vor dem Sonnenbad auf, wählen Sie gegebenenfalls wasserfeste Sonnenschutzmittel, passen Sie den textilen Lichtschutz (für australische Verhältnisse wurden sogar Textilien mit besonderem Sonnenschutz entwickelt, nach UV-Standard 801) an und wählen Sie geeignete Kopfbedeckungen sowie Sonnenbrillen mit echtem UV-Schutz. Die frühzeitige Einnahme von Astaxanthin (macht den Lachs so schön rosé und gehört zu den Carotinoiden) kann ebenfalls dazu beitragen, etwas UV-unempfindlicher zu werden.

 

Eigentlich sollte man es gar nicht erwähnen müssen: Achten Sie dringend auch auf Ihre Kinder.

 

Und sollten Sie es doch übertrieben haben, dann gibt es bei uns auch Hilfe bei der Linderung der Folgen übermäßigen Sonnenkonsums.