Flora Apotheke Hannover

Vitamin ABC

A
B1
B2
B3
B5
B6
B9
B10
B12
C
D
E
H
K
  • Vitamine
  • Vitaminoide

Vitamin A

Vitamin A

hilft bei der Bildung von Haut, Schleimhäuten und Blutkörperchen. Es ist essentiell am Sehvorgang beteiligt und gilt deshalb auch als "Augenvitamin".

Zum Seitenanfang
Synonyme Axerophtol
Chemischer Name Retinol
Eigenschaft fettlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 0,8 mg (Frauen), 1 mg (Männer)
Vorkommen *2) Fischleberöl, Rinderleber, Milch, Butter, Käse, Innereien, Eier, Karotten, Grünkohl, Spinat, Kürbis, Paprika, Kopfsalat
Verlust beim Kochen *3) 20 Prozent
Wirkungsweise Vitamin A ist wichtiger Bestandteil des Sehpurpurs und damit für den Sehvorgang, beschützt den Organismus vor Infektionen, vor allem der Luftwege und fängt freie Radikale. Zudem ist es wichtig für die Gesundheit von Haut und Schleimhaut und für die Knochenbildung. Auch embryonale Entwicklung und Wachstum brauchen Vitamin A.
Wirkungsort Haut, Gehirn, Augen, Zähne/Zahnfleisch, Immunsystem, Herz, Darm
Auswirkungen bei Mangel Schlechtes Dämmerungssehen, Nachtblindheit, Wachstumshemmungen
Anwendungsgebiete AIDS, Augenerkrankungen, Erkrankungen der Haut und der Schleimhäute, Herzerkrankungen und Schlaganfall, Infektionskrankheiten und Masern, Krebsprävention und -therapie, Mukoviszidose uvm.
Sonstige Notizen
  • Überdosierung ist gefährlich, es wird vermutet, dass sie in der Schwangerschaft zu Missbildungen führen kann. Nahrungsergänzung mit Vitamin A gibt es nur auf ärztliche Verordnung. Substitution kann sicherer über natürliches Carotin erfolgen, das hierzu umgewandelt wird je nach tatsächlichem Bedarf.

Pro-Vitamin A

Provitamin A - Betacarotin

(Vgl. auch Betacarotin unter Sekundäre Pflanzenstoffe)

Betacarotin ist die Vorstufe von Vitamin A und heißt deshalb auch PROvitamin A.
Da es bei zu hohen Mengen an Vitamin A zu Überdosierungserscheinungen kommen kann, setzt die Flora Apotheke nur natürlich gewonnenen Beta-Carotin ein, welches als Provitamin A vom Körper umgebaut werden kann, jedoch normalerweise nicht über ein benötigtes Maß hinaus.

Zum Seitenanfang
Synonyme Rauchervitamin
Chemischer Name Betacarotin, β-Carotin
Eigenschaft fettlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 4 mg (Frauen), 5 mg (Männer) (all-trans-β-Carotin)
Vorkommen *2) Karotten, Tomatensaft, getrocknete Aprikosen, Kürbis, Salat, Grünkohl, Spinat, Grünkohl, grüne Bohnen, Broccoli, Feldsalat, Fenchel, Mango
Verlust beim Kochen *3)
Wirkungsweise Der Körper wandelt Betacarotin zu Vitamin A um. Es wirkt außerdem antioxidativ, d.h. es besitzt eine eigenständige Schutzfunktion vor freien Radikalen, insbesondere in den Hornschichten der Oberhaut, den Zellmembranen und allen anderen fetthaltigen Geweben.
Wirkungsort Umwandlung zu Vitamin A in Dünndarm, Leber, Lunge
Auswirkungen bei Mangel Nicht bekannt
Anwendungsgebiete AIDS, Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und Katarakt, Atherosklerose und KHK, Hautschutz, Krebsprävention u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Karotten müssen erhitzt werden, um das Betacarotin verfügbar zu machen
  • Überdosierung kann krebserregend sein und kann insbesondere bei Rauchern die Gefahr von Lungenkrebs erhöhen (allerdings scheint dies nur mit synthetischem all trans Carpotin der Fall zu sein).
  • Bei Leberschäden sollte man auf eine Einnahme von Betacarotin verzichten
  • Hochdosierte Anwendung von Betacarotin erhöht den Vitamin E Verbrauch
  • Weitere Carotinoide können die Wirkung sinnvoll ergänzen, z.B. Lutein, Zeaxanthin, Astaxanthin aus Algen oder Lachs sowie Lycopin aus der Tomate

Vitamingruppe B

Vitamin B - Gruppe

Vitamin B bezeichnet ein Komplex von Vitaminen, die alle als Vorstufen für Koenzyme dienen. Die Nummerierung ist nicht durchgehend, weil sich bei einigen Substanzen, die ursprünglich als Vitamine klassifiziert wurden, der Vitamincharakter nicht bestätigen ließ. Chemisch und pharmakologisch sind es völlig verschiedene Substanzen.
Früher zählte auch noch Inositol zum Vitamin-B-Komplex.

Vitamine
B-Vitamin-Nr. Synonyme Chemischer Name
Die gängigen Bezeichnungen sind fett und verlinkt dargestellt. - Zum Seitenanfang
Vitamin B1 Aneurin Thiamin
Vitamin B2 Lactoflavin, Vitamin G Riboflavin
Vitamin B3 Vitamin PP, Vitamin B5 Niacin (Nicotinsäure), Niacinamid (Nicotinsäureamid)
"Vitamin B4" Cholin (Vitaminoid) Cholinhydrogentartrat
Vitamin B5 Vitamin B3 Pantothensäure
Vitamin B6 Adermin, Pyridoxol Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin
Vitamin B7 Bei uns: Vitamin H, Vitamin I, Vitamin B8, Vitamin Bw Biotin
Vitamin B9 Vitamin M, Vitamin B11 oder Vitamin Bc Folsäure und Folat
Vitamin B10 Vitamin R para-Aminobenzoesäure (PABA)
Vitamin B12 Erythrotin Cobalamin
"Vitamin B15" Pangamsäure (Vitaminoid) Natriumpangamat
"Vitamin B17" Amygdalin (Vitaminoid), Laetrile etc. Mandelonitril-β-Gentiobiosid

Vitamin B1

Vitamin B1

ist wichtig für Herz, Gehirn und Muskelaufbau sowie Fettverstoffwechslung

Zum Seitenanfang
Synonyme Aneurin, Thiaminchlorid, Antiberiberifaktor
Chemischer Name Thiamin
Eigenschaft wasserlöslich, auch als fettlösliches Derivat Benfothiamin mit Speicherwirkung verfügbar.
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 1 mg (Frauen), 1,2 mg (Männer)
Vorkommen *2) Reiskleie, Bierhefe, Schweinefleisch, Vollkorngetreide, Sonnenblumenkerne, Bohnen, Haferflocken, Sesam, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Rindfleisch, Geflügel, Orangen, Leber, Eier, Spargel, Blumenkohl, Linsen und Hülsenfrüchte.
Verlust beim Kochen *3) 25 Prozent
Wirkungsweise Glukosestoffwechsel, neurotrop, beteiligt am Aufbau von Nervenzellen, Co-Enzym für verschiedene Spaltungsvorgänge im Kohlenstoff-Stoffwechsel, sorgt für eine gesunde Darmfunktion, unterstützt als Coenzym Thiaminpyrophosphat die mitochondriale Energiegewinnung aus Kohlenhydraten
Wirkungsort Gehirn, Darm, Muskelzellen
Auswirkungen bei Mangel so genannte Beriberi, gekennzeichnet durch Nervenentzündungen, Muskelschwund, Herzschwäche und Veränderungen des Zentralnervensystems sowie Müdigkeit, Sehstörungen, Depressionen, Wernicke-Korsakoff-Syndrom. Da die Speicherkapazität sehr begrenzt ist kann je nach körperlicher Aktivität bereits nach 1-2 Wochen ein Mangel bei ungenügender Zufuhr entstehen.
Anwendungsgebiete Alkoholische Polyneuropathie (PNP), Beriberi, Diabetes mellitus und diabetische Polyneuropathie, Demenz, Herzinsuffizienz, Epilepsie, Immunschwäche, Lactatazidose, Nervosität, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Stress, Repellent, Wernicke-Korsakoff-Syndrom u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Wichtig vor allem für ältere Menschen, Dosis bei Neuropathien bis zu mehreren hundert mg verteilt oder als fettlösliches Benfothiamin.
  • Beim Kochen berücksichtigen: In rohem Fisch und Farnen ist das Enzym Thiaminase enthalten, das Thiamin abbaut und somit vernichtet.
  • Die Umwandlung von Thiamin in seine physiologisch aktive Form ist an die Anwesenheit von Magnesium gebunden.

Vitamin B2

Vitamin B2

gilt landläufig als Wachstumshormon, wichtig für Energiegewinnung, den Aufbau von Haut, Schleimhaut und Nägeln

Zum Seitenanfang
Synonyme Lactoflavin, Vitamin G
Chemischer Name Riboflavin
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 1,2 mg (Frauen), 1,4 mg (Männer)
Vorkommen *2) Eier, Bierhefe, Grünkohl, Spinat, Schweineleber, Joghurt, Champignons, Niere, Herz, Milch, Käse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkorn-Produkte, Broccoli, Spargel
Verlust beim Kochen *3) 20 Prozent
Wirkungsweise Unterstützt als Co-Enzym FAD oder FMN die mitochondriale Atmungskette, beteiligt an verschiedenen Reduktions-Oxidations-Reaktionen, Energiestoffwechsel, sorgt für eine gesunde Haut und gesundes Haar sowie für feste Fingernägel
Wirkungsort Niere, Gehirn
Auswirkungen bei Mangel Sehr selten: Gesichtsdermatitis, Bindehautentzündung
Anwendungsgebiete AIDS und HIV-Infektion, Katarakt, Migräne, mitochondriale Myopathien, Sichelzellenanämie, Dermatosen u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Das gelbe Riboflavin wird auch als Lebensmittelfarbstoff verwendet, höhere Zufuhr färbt den Urin auffällig leuchtend zitronengelb.
  • Ist beteiligt an der Stoffwechselaktivierung von Vitamin D., Vitamin B3. und Vitamin B6.

Vitamin B3

Vitamin B3 - Niacin

ist wichtig für Haut und Darm, kann Cholesterin senken in höheren Dosen und wirkt sogar bei Schizophrenie

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin PP (Pellagra Preventing), Vitamin B5
Chemischer Name Niacin (Nicotinsäure) und Niacinamid (Nicotinsäureamid)
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 13 mg (Frauen), 16 mg (Männer)
Vorkommen *2) Leber, Weizenkleie, Schweine- und Kalbsleber, Herz, Nieren, Hühnerfleisch, Rindfleisch, Thunfisch, Lachs, Milch, Eier, Avocado, Datteln, Tomaten, Blattgemüse, Broccoli, geröstete Erdnüsse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Hefe, Pilze
Verlust beim Kochen *3) 15 Prozent
Wirkungsweise Wirkt als Co-Enzym NADH, unterstützt die Energiegewinnung und den Blutspiegel aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß, wichtig für eine gesunde Hautbildung und hält sowohl Blutzucker als auch Blutcholesterin im Normalbereich
Wirkungsort Herz, Haut, Darm
Auswirkungen bei Mangel "Pellagra" (auch 3D-Krankheit): Dermatitis, Diarrhoe und Demenz
Anwendungsgebiete Pellagra, Hyperlipidämien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schizophrenien, Osteoarthritis, degenerative Arthritis, Krebs, Diabetes mellitus, Polymorphe Lichtdermatosen, Sonnenallergie, Mundwinkelrhagaden, Neurodermitis, Durchblutungsstörungen u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Der Körper kann Niacin aus tierischen Nahrungsmitteln besser verwerten als aus pflanzlichen Quellen
  • Einschleichend dosieren, nach den Mahlzeiten einnehmen (nicht auf nüchternen Magen)
  • Bei einer hochdosierten Therapie (>1,5g/Tag) Cholesterin- und Leberwerte beobachten lassen, wird jedoch auch zur Senkung von erhöhten Werten gezielt eingesetzt
  • Es gibt einige Nebenwirkungen und Gegenanzeigen (gastrointensinale Beschwerden, Magenulzera, Leberfunktionsstörungen u.v.m.), daher nur unter ärztlicher Kontrolle anwenden
  • Über die Aminosäure L-Tryptophan beteiligt am Stoffwechsel des Neurotransmitters Serotonin und des Schlafhormons Melatonin.

Vitamin B5

Vitamin B5 - Pantothensäure

der Kick fürs Immunsystem

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin B3
Chemischer Name Pantothensäure, Calciumparthotenat
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 6 mg (Frauen und Männer)
Vorkommen *2) Kalbsleber, Bierhefe, Pilze, Weizenkleie, Nüsse, Erdnüsse, Champignons, Niere, Eigelb, Sonnenblumenkerne, Weizenkeime, Vollkornprodukte, Reis, Obst, Gemüse, Milch
Verlust beim Kochen *3) 35 Prozent
Wirkungsweise Es ist ein Schlüsselstoff in der Zelle. Unterstützt die Produktion von Eiweißen und Fetten, Cholesterin, Hämoglobin, Steroidhormonen (z.B. Cortisol), Vitamin A und Vitamin D. Zudem beteiligt an der Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin im Gehirn sowie Entgiftungsreaktionen der Leber. Hilft dem Körper, möglichst sparsam mit seiner Energie umzugehen, dient der Neubildung von Hautzellen, fördert Haarwuchs und regt die Darmperistaltik an.
Wirkungsort Immunsystem, Zelle
Auswirkungen bei Mangel Kein Mangel auffällig
Anwendungsgebiete Akne vulgaris, Hyperlipidämien, Postoperative Blasen- und Darmatonie, Rheumatoide Arthritis, Schleimhautentzündungen, gestörte Wundheilung, Sonnenbrand u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Der Name leitet sich vom griechischen Pantothen (von überall) ab, das deutet darauf hin, dass zumindest kleine Mengen in fast jedem Nahrungsmittel vorhanden sind.
  • Als Pantothensäure-Alkohol wird es therapeutisch als Wund- und Heilsalbe (z.B. "Bepanthen") eingesetzt.

Vitamin B6

Vitamin B6

kommt in fast allen tierischen oder pflanzlichen Lebensmitteln vor, beteiligt an über 100 enzymatischen Reaktionen im gesamten Stoffwechsel, wichtig für Nerven und Energiestoffwechsel

Zum Seitenanfang
Synonyme Adermin, Pyridoxol
Chemischer Name Coenzym (aktive Form): Pyridoxal-5-Phosphat (PLP), als Pro-Vitamin: Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 1,2 mg (Frauen), 1,5 mg (Männer)
Vorkommen *2) Reiskleie, Bierhefe, Walnüsse, Weizenkleie, Schweineleber, Linsen, Spinat, Kohl, Kartoffeln, Vollkorn-Produkte, Lachs, Sardinen, Milch, Eigelb, Pflanzen-Keime
Verlust beim Kochen *3) 20 Prozent
Wirkungsweise Wichtiger Bestandteil für über 100 enzymatische Reaktionen, beteiligt am Aminosäure- sowie am Eiweiß-, Fett und Kohlenhydratstoffwechsel. Es gibt Muskelkraft, verbessert die Gedächtnisleistung, hilft bei der Bildung von Nervenbotenstoffen (z.B. Serotonin). Findet therapeutische Anwendung bei sogenannten Frauenleiden.
Wirkungsort Gehirn, Herz, Immunsystem, Gelenke
Auswirkungen bei Mangel Mangelerscheinungen sind unwahrscheinlich, kommen aber vor: Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Krämpfe, Hautschäden, Blutarmut
Anwendungsgebiete Asthma, Diabetes mellitus, Depressive Verstimmungen, Primäre Hyperoxalurien Typ I, Chinese-Restaurant-Syndrom (CRS, durch Glutamat), Epilepsie, Pyridoxine Dependency, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Homocystinurie, Immunsystem, Isoniazid-, Penicillamintherapie, Isoniazidvergiftungen, Karpaltunnelsyndrom, Pyridoxin-responsive sideroblastische Anämie, Prämenstruelles Syndrom (PMS), Schwangerschaftserbrechen, Kinetosen u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Vorsichtig zu dosieren bei Krebserkrankungen, um nicht unnötiges Zellwachstum zu provozieren.
  • Vermutet wird, dass die Einnahme einer Kombination aus Vitamin B6, Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 das Demenzrisiko durch die Entgiftung der gefäßtoxischen Aminosäure Homocystein senkt.

Vitamin B7

Vitamin B7 - Biotin

Hier nur zur Vollständigkeit gelistet, in unserer Klassifikation als Vitamin H einsortiert.

Zum Seitenanfang


Vitamin B9

Vitamin B9 - Folsäure

gilt als Schwangerschaftshormon, unerlässlich bei Zellteilungsprozessen

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin M, Vitamin B11 oder Vitamin Bc
Chemischer Name Folsäure und Folat (von folium, lat. für Blatt)
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 0,3 mg (Jugendliche und Erwachsene), 0,55 bzw. 0,45mg (Schwangere bzw. Stillende)
Vorkommen *2) Blattgemüse, Spinat, Salat, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Rinderleber, Weizenkeime, Eigelb, Rosenkohl, Broccoli, Kartoffeln, Obst, Vollkornprodukte, Kuhmilch, Fisch, Fleisch
Verlust beim Kochen *3) 45 Prozent
Wirkungsweise Als Co-Enzym Tetrahydrofolsäure (THF) aktiv, wichtig während der Schwangerschaft und bei Einnahme der Pille, Vorbeugung gegen Neuralrohrdefekt ("offener Rücken") in der Schwangerschaft beim Embryo, Vorbeugung gegen Herzerkrankungen und Schlaganfall, essentiell für viele Körperfunktionen, unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen (Hämatopoese). Verringert den gefäßschädigenden (ähnlich wie Cholesterin) Homocystein-Spiegel im Blut. Unterstützt die DNA-Synthese sowie die Zellneubildung (z.B. Schleimhäute). Schützt gegen Darmparasiten und vor Lebensmittelvergiftungen, steigert mit anderen B-Vitaminen den Appetit wenn man erschöpft ist und gibt neuen Schwung. Braucht eine gesunde Darmflora zur guten Resorption.
Hier gibt es genetische Stoffwechselschwächen unterschiedlicher Ausprägung in der Aktivierung zu Methyltetrahydrofolat, die - vielfach übersehen - zu schweren Störungen der Zellteilung führen können als auch zu den oben erwähnten Gefäßschäden.
Wirkungsort Unterleib
Auswirkungen bei Mangel Reizbarkeit, Depressionen, Vergesslichkeit und Unkonzentriertheit. Störung der Blutzellbildung. Fehlt Vitamin B9 in den ersten Wochen der Schwangerschaft, kann das beim Embryo zu Neuralrohrdefekten führen und eine Frühgeburt begünstigen.
Anwendungsgebiete Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Calciumfolinat-Rescue, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Megaloblastäre Anämie, Psychische Erkrankungen, Rheumatoide Arthritis (RA), Schwangerschaft, Krebs und zervikale Dysplasien u.v.m.
Sonstige Notizen
  • In Deutschland herrscht eher Unterversorgung.
  • Folsäure-Überdosierung kann einen Vitamin B12 Mangel maskieren.
  • Folsäure ist die biologisch inaktive Form von Folat (unterschiedliche Bioverfügbarkeiten).
  • Folat kommt in Lebensmitteln natürlich vor, Folsäure wird synthetisch hergestellt.
  • In der Diskussion: Protektiver Effekt auf Entwicklungsstörungen des Neuralrohrs, jedoch Vorsicht bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, da alle Zellentwicklungen unterstützt werden. Eine mandatorische Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure ist daher zu hinterfragen.
  • Vermutet wird, dass die Einnahme einer Kombination aus Vitamin B6, Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 das Demenzrisiko durch die Entgiftung der gefäßtoxischen Aminosäure Homocystein senkt.

Vitamin B10

Vitamin B10 - para-Aminobenzoesäure (PABA)

Kein echtes Vitamin, Bestandteil der Folsäure (Vitamin B9). Wird von einer gesunden Darmflora zur Folsäure aufgebaut. Wichtig für die Gesunderhaltung der Haut und Schleimhäute. Es wirkt gegen graue Haare, vermindert Falten und verstärkt den natürlichen Sonnenschutz. Es gilt als Schönheits-"Vitamin".

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin R
Chemischer Name para-Aminobenzoesäure (PABA)
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag PABA lässt Sulfonamide unwirksam werden, daher hat die FDA einen Verkauf von Zusatzmengen >30mg ohne Rezept untersagt. Seitdem ist PABA als Vitamin fast vom Markt verschwunden.
Vorkommen *2) Leber, Bierhefe, Niere, Vollkornprodukte, Reis, Melasse, Milch, Weizenkeime und Kleie
Verlust beim Kochen *3) k.A.
Wirkungsweise PABA ist eine organische Carbonsäure. Sie ist für Bakterien ein essentielles Wuchsmittel bei der Folsäuresynthese, ist also Baustein/Bestandteil der Folsäure (Vitamin B9), die durch die Darmbakterien dem Körper zur Verfügung gestellt wird.
Weitere Funktionen: Aktivierung der Darmflora, ist als Co-Enzym beteiligt an der Verwertung von Eiweiß, an der Bildung roter Blutkörperchen sowie an der Verdauung. Zudem wird die Haut vor Alterung geschützt, die Pigmentbildung unterstützt, die natürliche Farbe der Haare wird erhalten und es entsteht eine Art Sonnenschutz von innen. PABA gilt als Antioxidanz.
Die Wirksamkeit der Pantothensäure (Vitamin B5) wird unterstützt.
PABA wird im Dünndarm resorbiert, in der Leber verstoffwechselt und durch die Niere ausgeschieden.
Wirkungsort u.a. Haut, Haare, Darm
Auswirkungen bei Mangel Mangelerkrankungen sind Ekzeme, Verdauungsstörungen, Erschöpfung, Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Depressionen, vorzeitiges Ergrauen der Haare.
Anwendungsgebiete Ausgangsstoff für die Synthese von u.a. Folsäure, Lokalanästhetika und als UV-Absorber (UV-B-Filter) in Sonnenschutzmitteln, Nahrungsergänzungsmittel.
Sonstige Notizen
  • Eher der Vollständigkeit halber aufgeführt, streng genommen ist es per Definition kein Vitamin.
  • Es ist Baustein/Bestandteil der Folsäure (Vitamin B9)

Vitamin B12

Vitamin B12

ist gut fürs Herz, Gehirn und Nervensystem. Der Körper kann einen Vorrat anlegen und langfristig davon zehren. Zur Resorption muss ein endogener Intrinsic Faktor gebildet werden, was häufig, besonders im Alter, nicht in ausreichendem Maße passiert. Ist als aktives Mecobalamin auch ohne diesen aufnehmbar.

Zum Seitenanfang
Synonyme Erythrotin
Chemischer Name Cobalamin
Eigenschaft wasserlöslich
Schätzwerte für
eine angemessene Zufuhr / Tag *1)
0,004 mg (Frauen und Männer)
Vorkommen *2) Rinderleber, -nieren, Seelachs, Käse, Eigelb, Fisch, Milch
Da nur tierische Nahrungsmittel Cobalamin in verwertbarer Form liefern, müssen Vegetarier und Veganer oftmals supplementieren.
Die 4 Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag lassen sich z.B. mit einem kleinen Glas Milch, einem Becher Jogurt, einem Ei und 60 Gramm Camembert erreichen.
Verlust beim Kochen *3) 10 Prozent
Wirkungsweise Co-Enzym, ist am Fett-, Kohlenhydrat- und Nucleinsäurestoffwechsel beteiligt sowie an der Funktion der Nervenzellen (Bildung der schützenden Myelinscheiden, in denen die Nerven ihre Impulse im Körper weitergeben), ist unentbehrlich für die Bildung roter Blutkörperchen und senkt das Herzinfarktrisiko. Zudem hat es großen Einfluss auf Zellteilungs- und Wachstumsprozesse. Ermöglicht die Umwandlung von Folsäure (Vitamin B9) in ihre stoffwechselaktive Form THF sowie den Abbau von Homocystein.
Wirkungsort Herz, Gehirn, Immunsystem
Auswirkungen bei Mangel "Perniziöse Anämie": entzündliche Magenschleimhaut, erhöhtes Magenkrebsrisiko, verstärkte Demenz-Neigung
Anwendungsgebiete Hirnleistungsstörungen, Depression, AIDS, Astma bronchiale, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie erhöhte Homocysteinspiegel, Perniziöse Anämie, funikuläre Myelose, Morbus Crohn, Multiple Sklerose (MS), Neuropsychiatrische Erkrankungen u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Vegetarier, Veganer, Ovo-Lacto-Vegetarier und Senioren haben ein erhöhtes Risiko für eine Unterversorgung. Ebenso ältere Menschen und Patienten mit Magen-Darm-Problemen. Auch die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren kann zu einem Mangel führen (Magensäure wird benötigt für die Freisetzung der Cobalamine aus der Nahrung).
  • Schwangeren, Stillenden, Säuglingen, Kindern und Jugendlichen rät die DGE ausdrücklich von einer veganen Ernährung ab.
  • Vermutet wird, dass die Einnahme einer Kombination aus Vitamin B6, Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 das Demenzrisiko durch die Entgiftung der gefäßtoxischen Aminosäure Homocystein senkt.
  • Um Vitamin B12 vor der Zersetzung im Magen zu schützen, besitzen wir ein Trägerprotein (Intrinsic factor), das Cobalamin bindet und im Dünndarm für die Aufnahme in die Zellen sorgt, das klappt aber nicht immer und im Alter ohnehin schlechter, woraus oftmals eine Unterversorgung resultiert.
  • Die Flora Apotheke setzt auf Mecobalamin, das ist in der Lage, auch ohne Intrinsic factor aufgenommen zu werden und sorgt daher optimal für eine Auffüllung der Körperspeicher, besonders im Alter oder bei Verdauungsschwäche. Außerdem ist mit dieser Substanz keine langwierige Umwandlung des Körpers in aktive Formen notwendig, da es bereits die Wirkform darstellt. Bei MS-Patienten besonders wichtig zur Nervenregeneration und Regeneration des roten Blutbildes.
  • Cobalamine enthalten das Spurenelement Cobald (Co) sowie gebundenes (untoxisches) Cyanid.
  • Pflanzen benötigen kein Vitamin B12.
  • Die Referenzwerte für Vitamin B12 wurden 2018 überarbeitet - was hat sich geändert? (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - Presse, DGE aktuell 02/2019 vom 22.01.2019)
    "Nach sorgfältiger Bewertung der aktuellen Daten kann der Bedarf an Vitamin B12 nicht mit wünschenswerter Genauigkeit bestimmt werden. Daher werden die überarbeiteten Referenzwerte für die Vitamin-B12-Zufuhr als Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr angegeben. Zuvor wurden die Referenzwerte als empfohlene Zufuhr benannt.
    Der Schätzwert für Erwachsene wurde auf Basis von Studien abgeleitet, in denen eine angemessene Vitamin-B12-Zufuhr anhand der Konzentrationen im Serum der Statusparameter Gesamt-Vitamin-B12 und Holo-TC sowie der Funktionsparameter MMA und Homocystein (siehe Frage 8) ermittelt wurde. Die Schätzwerte liegen dabei höher als die bisher gültigen Angaben zur empfohlenen Zufuhr, z. B. galt für Erwachsene bisher eine empfohlene Zufuhr von 3,0 µg proTag, der nun abgeleitete Schätzwert liegt bei 4,0 µg pro Tag."

Vitamin B15

Vitamin B15

Pangamsäure, bzw. Natriumpangamat
Hier nur zur Vollständigkeit gelistet, in unserer Klassifikation findet sich Pangamsäure unter den Vitaminoiden.

Zum Seitenanfang


Vitamin B17

Vitamin B17

Amygdalin, bzw. Laetrile oder Mandelonitril-β-Gentiobiosid
Hier nur zur Vollständigkeit gelistet, in unserer Klassifikation findet sich Amygdalin unter den Vitaminoiden.

Zum Seitenanfang


Vitamin C

Vitamin C

ist das wohl bekannteste Vitamin. Es kommt in allen Obst- und Gemüsesorten vor, deshalb ist ein Mangel mit einer ausgewogenen Mischkost unwahrscheinlich. Die alten Seefahrer konnten das nicht bieten, was viele Fälle von Skorbut zur Folge hatte.

Zum Seitenanfang
Synonyme -
Chemischer Name Ascorbinsäure, Ascorbat
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 100 mg (Frauen und Männer)
Vorkommen *2) in Obst und Gemüse, besonders reichlich in roher Acerola, Hagebutten, Sanddorn, Kiwi, Bananen, Cranberries, Zitrusfrüchten sowie in Paprika, Broccoli, Grünkohl, Kartoffeln, Leber, Milch
Verlust beim Kochen *3) 45 Prozent
Wirkungsweise Antioxidans, es fängt freie Sauerstoff-Radikale (neben Taurin der wichtigste wasserlösliche Radikalfänger), unterstützt die Bildung von Hormonen in den Nebennieren sowie die Kollagenbildung, regt die weißen Blutkörperchen zur Immunabwehr an, dichtet Kapillaren ab, unterstützt die Gerinnung, bringt Metallionen in eine verwertbare Form, unterstützt in biochemischer Wechselwirkung Vitamin A, Vitamin E und die Carotinoide
Wirkungsort Haut, Knochen, Gehirn, Zähne/Zahnfleisch, Herz, Immunsystem, Magen, Darm
Auswirkungen bei Mangel "Skorbut", Möller-Barlowsche Erkrankung, Infektanfälligkeit, Blutungen, Zahnausfall, schlechtere Wundheilung, Störung der Knochenbildung, verminderte Leistungsfähigkeit, Muskelschwäche
Anwendungsgebiete Allergien (Astma bronchiale, allergische Rhinitis, Neurodermitis), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (KHK, endotheliale Dysfunktion, Bluthochdruck, Bypass-Operationen, Hyperlipidämie), Krebs (Magen, Brust), Adjuvante Krebstherapie, Herpes-Infektionen, Erkältungskrankheiten, Morbus Parkinson, Rauchen, Wundheilstörungen und viele mehr.
Sonstige Notizen
  • Ein normales Zuviel an Vitamin C scheidet der Körper einfach aus, allerdings gibt es insbesondere bei hochdosierter Anwendung Gegenanzeigen: Oxalat-Urolithiasis, Eisen-Speichererkrankungen, Hämosiderose, Niereninsuffizienz, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel.
  • Die langanhaltende Einnahme von mehr als 500 mg je Tag kann die Bildung von Nierensteinen bei bestehenden Organerkrankungen begünstigen, daher die Trinkmenge entsprechend anpassen, ca. 2-3 Liter Wasser am Tag.
  • Als Infusion sind Hochdosen bis teilweise 30g tgl. gegen Krebs durchaus wirksam und sicher in der Anwendung, wenn durch den Arzt begleitet.
  • Unnützes Wissen: In der Vorzeit konnte der Mensch wohl Vitamin C im Körper synthetisieren, jetzt fehlt ihm ein notwendiges Enzym. Den Meerschweinchen und den Menschenaffen geht es übrigens genauso, obwohl keine Verwandtschaft zwischen Mensch/Menschenaffe und Meerschwein besteht.

Vitamin D

Vitamin D

Genau genommen bezeichnet Vitamin D (Kalziferol, Calciferol) eine ganze Stoffgruppe. Gemeint ist zumeist Vitamin D3.
Die Vitamin-D-Gruppe ist eine Stoffgruppe von fettlöslichen Secosteroiden. Die folgenden Substanzen werden unterschieden:
- Vitamin D1: Eine Verbindung von Ergocalciferol (D2) und Lumisterol
- Vitamin D2: Bekannt als Calciferol, genauer: Ergocalciferol (pflanzliches Vit. D, synthetisiert aus Ergosterol)
- Vitamin D3: wird häufig unscharf als Vitamin D bezeichnet, andere Namen sind: Cholecalciferol, Calciol
- Vitamin D4: ist die gesättigte Form von Vitamin D2 (22,23-Dihydroergocalciferol)
- Vitamin D5: Bekannt als Sitocalciferol (synthetisiert aus 7-Dehydrositosterol)
Im Körper werden alle diese Abkömmlinge dann in die entsprechenden biologisch aktiven Substanzen umgewandelt.
Es ist somit das einzige Vitamin, das der Körper mit Hilfe von UVB-Licht in der Haut selbst bilden kann. Seine wichtigste Aufgabe ist die Regulierung des Kalziumspiegels und damit der Knochenaufbau.
Häufig unterschätzt wird bis heute die hormonelle Regelung durch Vitamin D im Stoffwechsel, die sogar auf zellulärer Regenerationsebene eine wichtige Rolle bei der Aktivierung und Deaktivierung bestimmter DNA Abschnitte der Zellteilung und er Mitochondrien spielt. Dies spielte im Rahmen der Ausbreitung der Menschheit über den Globus eine entscheidende Rolle für das Überleben und die evolutionäre Selektion (Hautfarben, etc.). Die Ausnahme dazu gibt es auch gleich noch dazu, nämlich die Eskimos, die trotz der sehr eingeschränkten Besonnung Ihr recht lebensfeindliches Umfeld besiedeln konnten. Hier erfolgt eine hohe Vitamin D Supplementierung durch den hohen Anteil an Lebertran in der fischreichen Nahrung.

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin D1, Vitamin D2, Vitamin D3, Vitamin D4, Vitamin D5
Chemischer Name Calciferol, Ergocalciferol, Cholecalciferol, Calciol, Dihydroergocalciferol, Sitocalciferol
Eigenschaft fettlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 0,02 mg (Frauen und Männer, bei fehlender endogener Synthese)
Vorkommen *2) Fisch (besonders fette Fischarten wie Kabeljau, Heilbutt, Seelachs etc.), Butter, Lebertran, tierisches Fettgewebe, Leber, Avocado, Champignons, Milch, Hefe, Kakao, Pilze, Käse, Eier
Verlust beim Kochen *3) gering
Wirkungsweise Vitamin D3 (Cholekalziferol, Cholecalciferol) kann durch Einwirkung von UV-Strahlung (Sonnenlicht) in der Haut gebildet (streng genommen stimmt daher die Bezeichnung Vitamin nicht ganz, s.u.) oder mit der Nahrung zugeführt werden. In der Leber wird es zu 25-Hydroxy-Cholecalziferol umgewandelt. In den Nieren entsteht dann daraus wiederum das biologisch aktive Vitamin D, das 1,25-Dihydroxy-Cholekalziferol oder Calcitriol. Das ist wichtig für den Calcium-Phosphat-Stoffwechsel, fördert die Bildung von Knochen und Zähnen, regt die Calciumresorption an, beugt Herzkrankheiten vor etc.
Wirkungsort Knochen, Zähne/Zahnfleisch, Gelenke - wirkt auf den Kalzium-Stoffwechsel und erhöht den Kalziumspiegel im Blut.
Auswirkungen bei Mangel Verminderung des Mineralgehaltes des Skeletts mit der Folge Rachitis (Knochenverbiegungen) bei Kindern, bzw. Osteomalazie bei Erwachsenen, zudem erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen sowie allgemein erhöhte Sterblichkeit. Neue Studien assoziieren Vitamin D Mangel mit erhöhtem Demenzrisiko sowie mit Atopischer Dermatitis (Neurodermitis), besonders bei Kindern im Winter. Auch ein Zusamenhang zwischen Vitamin D Status der Mutter und der Muskelkraft des Babys wurde nachgewiesen.
Anwendungsgebiete Diabetes mellitus, Epilepsie, Hypoparathyreoidismus, Krebs, Chronische Niereninsuffizienz, Osteoporose, Psoriasis, Rachitisprophylaxe, -therapie, Mukoviszidose, Multiple Sklerose (MS), Asthma, Demenz, Morbus Alzheimer, Atopische Dermatitis, Restless Legs-Syndrom, Unterstützung des Immunsystems bei Erkältung und Grippe u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Bei Hypercalcämie eine Einnahme sorgsam abwägen, die Calciumzufuhr entsprechend reduzieren/anpassen und bedenken, dass ein hohes Calcium auch aus Abbau aus dem Knochen stammen kann, der erst durch die Vitamin D Gabe gestoppt werden kann. Bei Nierensteinen, Sarkoidose und Immobilisation unbedingt vor der Einnahme den Arzt konsultieren.
  • Der Körper kann Vitamin D aus Cholesterin selbst herstellen, hätten Sie gewusst, dass dies einen der häufigsten Gründe für ein erhöhtes Cholesterin darstellt? Durch UV-Licht wird in der Haut eine Vitaminvorstufe gebildet, die dann in Leber und Niere in eine wirksame Form umgewandelt wird. Daher ist es eigentlich ein Hormon. Im Sommer bringt ca. eine halbe Stunde (abhängig von Alter und Hauttyp) Sonne die gewünschte Wirkung, im Winter wird in deutschen Klimaverhältnissen die notwendige Sonnenmenge nicht erreicht. (Der UV-Index in Deutschland liegt ca. 6 Monate im Jahr unter dem notwendigen Index, daher ist eine ausreichende Vitamin D-Synthese in dieser Zeit in der Regel nicht gegeben.) Insbesondere Kinder sollten selbst nach neuen Empfehlungen der DGE bis zum Kindergarten oder noch besser bis in die Schulzeit hinein mit ausreichend Vitamin D versorgt werden; es empfehlen sich Dosen von 1000-4000 I.E. je nach Infektanfälligkeit und Sozialkontakten. Auch asthmatische Zustände bessern sich deutlich bei hoher Vitamin D Zufuhr bzw. sind damit therapierbar.
    Auch in sonnenreichen Ländern kann die Sonnenlichtexposition deutlich begrenzt sein und so eine Minderversorgung auftreten, z.B. durch das Tragen religiös vorgeschriebener Gewänder.
  • Auch für Erwachsene wichtig.
  • Die Vitamin D-Syntheseleistung der Haut sinkt im Alter auf unter die Hälfte, wodurch ältere Menschen auf Ihren Vitamin D Spiegel achten müssen. Dunkelhäutige Menschen benötigen daher deutlich mehr Vitamin D Zufuhr, wenn Sie sich nicht in entsprechend sonnigen Gefilden befinden.
  • Durch Regulation der Hepcidin-Ferroportin-Achse scheint Vitamin D zu einer verbesserten Eisen Resorption zu führen.
  • Eine Pilotstudie (2016) lässt vermuten, dass eine hochdosierte Vitamin D-Supplementierung die Symptomschwere bei RLS (Restless Legs-Syndrom) verringert.
  • Die Flora Apotheke setzt zusätzlich das membran-stabilisierende (Krebsschutz) Vitamin D2 (Ergocalciferol) ein.

Vitamin E

Vitamin E

kommt in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln vor

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin E überschreibt eine Gruppierung von sechzehn fettlöslichen Substanzen
Chemischer Name Die gängigsten Formen heißen Tocopherole und Tocotrienole, zudem gibt es noch Tocomonoenole (T1) und MDT (Marine Derived Tocopherols)
Eigenschaft fettlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 12 mg (Frauen), 14 mg (Männer)
Vorkommen *2) in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln, Pflanzenöle, Weizen- und Maiskeimöl, Heilbutt, Frischkäse, Blattgemüse, Nüsse, Fleisch, Eigelb, Milch, Gemüse, Sojabohnen, Gerste, Hafer
Verlust beim Kochen *3) gering
Wirkungsweise Antioxidans, fängt freie Radikale. Wirkt am Fett- und Eiweißstoffwechsel mit, schützt die Zellen, unterstützt das Immunsystem, hat Einfluss auf die Steuerung der Keimdrüsen und verhindert das Verklumpen von Blutplättchen, schützt das Gehirn, verringert das Alzheimer-Risiko
Wirkungsort Augen, Gehirn, Nerven, Zähne/Zahnfleisch, Herz, Immunsystem, Lunge, Gelenke
Auswirkungen bei Mangel Selten, da gut speicherbar, der Bedarf ist bei entzündlichen Erkrankungen jedoch deutlich höher.
Anwendungsgebiete Alter, Neurodegenerative Erkrankungen, Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT), Amyotrophe Lateral Sklerose (ALS), Epilepsie, Tardive Dyskinesien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Katarakt, Krebs, Lebererkrankungen (Virushepatitiden), Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Gilt als Jugend- und Schönheitsvitamin
  • Bei intensiver Sonneneinstrahlung, Rauchen oder Stress aber auch in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf
  • Zufuhr von über 200 mg/Tag kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Muskelschwäche hervorrufen
  • Es wird vermutet, dass synthetisches alpha-Tocopherolacetat (Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittelzusatz) Krebs auslösen kann - im Gegensatz zu den gesunden Formen Tocotrienolen, gamma-Tocopherol und delta-Tocopherol, die aufgrund antioxidativer Eigenschaften vor der Entstehung von Krebs und Gefäßerkrankungen schützen.
  • Coenzym Q10 regeneriert Vitamin E in seine aktive Form, was seine antioxidative Wirkung verstärkt.

Vitamin H

Vitamin H - Biotin

das Vitamin für Haut, Haare und Fingernägel, reguliert allerdings auch die reproduktive Genaktivität, ist also z.B. wichtig für die Reifung von gesunden Eizellen und Spermien

Zum Seitenanfang
Synonyme Vitamin B7, Vitamin I, Vitamin B8, Vitamin Bw
Chemischer Name Biotin
Eigenschaft wasserlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 0,03 mg - 0,06 mg (Frauen und Männer), Schwangere, Raucher wesentlich mehr
Vorkommen *2) Schweineleber, Eigelb, Bierhefe, Spinat, Spargel, Sojabohnen, Herz, Niere, Erdnüsse, Haferflocken, Reis
Verlust beim Kochen *3) 20 bis 30 Prozent
Wirkungsweise Bestandteil von Enzymen, überträgt in Reaktionen Kohlenstoffgruppen, wichtig für die Haar- und Hautbildung, wirkt auf Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, unterstützt einen stabilen Blutzuckerspiegel (Beeinflussung über die Verstoffwechslung von Glucose und die Bildung von Muskelglykogen/Gluconeogenese) und ist notwendig für das Zellwachstum
Wirkungsort Haut, Nägel, Haare, Blutzuckerspiegel, Muskeln
Auswirkungen bei Mangel Selten, da die Darmbakterien bei ausgewogener Ernährung genug Biotin produzieren. Hautstörungen, Haarausfall, spröde Nägel, Blutarmut, Depressionen, Müdigkeit
Anwendungsgebiete Biotinidasemangel, Diabetes Mellitus, Haarausfall und brüchige Fingernägel, Holocarboxylase-Synthetase-Defekt, Seborrhoische Dermatitis u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Eigentlich ist die Bezeichnung H eher als ein Marketingname (H-Haut, H-Haar) zu bewerten. Die Bezeichnung Vitamin B7 passt eigentlich besser.
  • Biotin fördert den Einbau von Schwefel für Haar- und Nagelwachstum
  • Biotin kann Labortests stören, die auf einer Biotin-Streptavidin-Interaktion basieren, das betrifft z.B. Troponin-Werte oder TSH Bestimmung. Teilen Sie Ihrem Therapeuten daher die Einnahme von Biotin-Präparaten mit.

Vitamin K

Vitamin K

aus dem Gemüse gegen Blutungsneigung (K = Koagulation: Blutgerinnung) und wichtig für die Knochen

Zum Seitenanfang
Synonyme Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Substanzen mit gemeinsamen chemischen Grundgerüst (Naphthoqinon-Struktur):
Vitamin K1 (Phylloquinon): in Chloroplasten der Grünpflanzen und einigen Mikroorganismen
Vitamin K2 (Menaquinon): wird durch Bakterien im Darm mit unterschiedlich langen Isoprenoid-Seitenketten gebildet. Ein Menaquinon mit z.B. sieben Isoprenoid-Einheiten (früher als Vitamin K35 klassifiziert) wird als Menaquinon-7 (Kurzform: MK-7) bezeichnet.
Vitamin K3 (Menadion): wurde synthetisch hergestellt, hat aber seine Bedeutung verloren (führte bei Neugeborenen zu Hämolysen)
Chemischer Name Phylloquinon/Phyllochinon, Menaquinon/Menachinon, Menadion
Eigenschaft fettlöslich
Empfohlene Zufuhrmenge / Tag *1) 0,06 mg (Frauen), 0,07 mg (Männer)
Vorkommen *2) Vitamin K1 (Phylloquinon): Grünes Blattgemüse (besonders in Spinat), Kohlsorten (besonders in Grünkohl, Rosenkohl, Brokkoli), Milchprodukte, Eier, Rinderleber, Luzerne (Alfalfa), Soja- und Rapsöl
Vitamin K2 (Menaquinon): Tierische Lebensmittel (besonders in Rinderleber), bakteriell fermentierte Nahrungsmittel wie Joghurt und einige Käsesorten. Ein japanisches Gericht namens "Natto" (besteht aus bakteriell fermentierten Sojabohnen) ist eine reichhaltige Quelle für MK-7.
Vitamin K3 (Menadion): Synthetische Herstellung
Verlust beim Kochen *3) gering
Wirkungsweise Unterstützt die Blutgerinnung, Vorbeugung von Osteoporose, beteiligt am Knochenstoffwechsel und an der Regulierung des Zellwachstums, verhindert Aterienverkalkung, macht Blutgefäße elastisch
Wirkungsort Knochen, Blut
Auswirkungen bei Mangel Erhöhte Blutungsneigung
Anwendungsgebiete Prophylaxe von Blutgerinnungsstörungen bei Neugeborenen, Osteoporose, Überdosierung von Antikoagulantien, Vitamin K Mangelblutungen, Mukoviszidose u.v.m.
Sonstige Notizen
  • Wissenschaftler haben den definitiven Beweis geliefert, dass Vitamin K2 nicht nur die Arterienverkalkung verhindert, sondern sogar bereits starr gewordene Blutgefäße wieder elastisch macht.
  • Zur Aufnahme im Darm wird Gallensäure benötigt.
  • Therapeutisch werden Vitamin-K Antagonisten z.B. Marcumar® als Gerinnungshemmer verwendet.
  • Neue Studien scheinen eine positive Wirkung auch bei Krebs, Diabetes und AMD zu bestätigen. Vor allem durch die antientzündlichen, antioxidativen und antikanzerogenen Eigenschaften des Menaquinon-7 (MK-7).
  • Die Strukturähnlichkeit des MK-7 zu Coenzym Q10 legt den Verdacht nahe, dass es die mitrochondriale ATP-Produktion in der Atmungskette unterstützt.
  • Besonders K1 und MK-7 sind als Nahrungsergänzungsmittel interessant, wobei von beiden das MK-7 eine deutlich höhere Halbwertszeit (dadurch auch bessere Bioverfügbarkeit) aufweist. Dosisfindungsstudien sind aber noch nicht abgeschlossen, aktuelle Beobachtungen zeigen bei hohen Dosen eine Störung der Einstellung der Blutgerinnung, eine Supplementierung von MK-7 bei Patienten unter einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten ist daher zu hinterfragen.
  • Die bescheinigten positiven Wirkungen müssen den noch zu erforschenden Problemen durch das hohe Interaktionspotenzial mit Antikoagulanzien gegenübergestellt werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Legende:

  • *1) Zufuhrmenge: Jugendliche und Erwachsene (25 bis unter 51 Jahre) als grober Richtwert. Genaue "Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (D-A-CH Referenzwerte der DGE, ÖGE, SGE/SVE)" auch in Abhängigkeit zur Energiezufuhr finden Sie auf der DGE Website (vgl. Links). Der Bedarf kann teilweise je nach Lebensumständen deutlich über diesen Empfehlungen liegen
  • *2) Vorkommen: Keine Rangfolge, keine Vollständigkeit
  • *3) Verlust beim Kochen: grobe Richtwerte